"Ich drücke Luxemburg die Daumen"
Wenn am Mittwoch Luxemburg im Testländerspiel (19.00 Uhr im Stade Josy Barthel) gegen Mazedonien antritt, sitzt einer zwischen den Stühlen.
Asim Alomerovics (r.) Saison ist bisher geprägt von Verletzungspech. (Bild: Tageblatt-Archiv / Gerry Schmit)
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Asim Alomerovic ist der einzige Akteur der BGL Ligue mit mazedonischen Vorfahren und wird wohl erst in der zweiten Hälfte im Stadion ankommen.
Vorher ist für den schlaksigen Fola-Spieler Training bei seinem Verein angesagt. Nach einervon Verletzungen geprägten Hinrunde will er sich wieder in die Mannschaft kämpfen und auch Nationaltrainer Luc Holtz wieder auf sich aufmerksam machen. "Ich will zurück in den Kreis der Nationalmannschaft, deshalb bin ich zur Fola gewechselt." Anfang der Saison wurde er in den Testspielen gegen Eupen und den 1. FC Köln zweimal getestet.
Deshalb sagt er auch mit Vehemenz, dass er auf ein gutes Resultat für Luxemburg hofft. "Ich bin hier aufgewachsen und lebe hier, da ist es klar, dass ich Luxemburg die Daumen drücke." Das sieht seine Familie nicht so, in der alle davon überzeugt sind, dass es eine klare Angelegenheit für die Mazedonier wird.
Direkt zum Traditionsklub
Alomerovic kam wie viele Menschen aus Ex-Jugoslawien Anfang der 1990er nach Luxemburg. Der heute 28-Jährige wurde in der mazedonischen Hauptstadt Skopje als Sohn eines montenegrinischen Vaters und einer mazedonischen Mutter geboren. In Luxemburg angekommen, schloss er sich sofort dem hauptstädtischen Traditionsverein Union an und wurde dort ausgebildet. Über den RFCUL, Beggen und RM Hamm Benfica kam er letzten Sommer zur Fola.
Obwohl er seine Heimat schon lange verlassen hat und die luxemburgische Staatsangehörigkeit angenommen hat, verfolgt er fast jedes Spiel der mazedonischen Nationalmannschaft am Fernsehgerät. Als Dreh- und Angelpunkt der Elf sieht er, nicht ganz überraschend, Goran Pandev, Angreifer des SSC Neapel: "Er führt die Mannschaft. Ob er immer alles gibt? Ich glaube schon, obwohl es nicht immer einfach für ihn ist. Er ist von Spielern umgeben, die sein Niveau nicht haben. Zwangsläufig kommen die Bälle dann auch nicht, wie er es gewohnt ist."
Auch zum neuen Trainer der Nationalmannschaft hat er eine Meinung. "Toshack war ein großer Spieler und ist ein großer Trainer. Es ist ein gutes Zeichen, dass sich der Verband für einen Trainer entschieden hat, der nicht aus Ex-Jugoslawien kommt. Mit Toshack kehren wieder Disziplin, Willen und Respekt in die Mannschaft ein. Unter Vorgänger Srecko Katanec war das nicht immer der Fall. Ich habe auch von den Problemen zwischen Pandev und Katanec gehört (Katanec trat zurück, weil er mit Goran Pandev nicht mehr auf einer Linie lag, d. Red.). Wenn der Star der Mannschaft nicht mehr auf die Anweisungen hört, ist das ein schlechtes Zeichen. Der eigene Stolz hat bei diesem Problem sicherlich eine große Rolle gespielt."
Respekt durch physischen Einsatz
Der Fola-Spieler hofft auf ein Unentschieden zwischen beiden Nationen. „Ich hoffe, dass Luxemburg ein Resultat gelingt. Sie werden mit Sicherheit bereit sein, den Kampf aufzunehmen. Physisch gibt sich diese Mannschaft nämlich nie geschlagen. Deshalb gibt es auch immer mehr Mannschaften, die Respekt vor Luxemburg haben.“