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Gelöschtes Mitglied 22386
Guest
Pionier meine Familie Väterlicher Seits kommt aus der Gegend südlich von Nis. Dort wo die zwei Tunnels ohne Beleuchtung sind oder besser gesagt warenFalls du die Route in Richtung Kumanovo kennst solltest du die stelle kennen.
Also die Familie hatte dort eine Mühle am Fluss, vor ca. 70 Jahren mussten sie von dort weg, haben aber für die Mühle und Land Geld erhalten. Die Familie und das Geld wurde in drei Teile geteilt, ein Teil kaufte in Gjilan Land, der andere Teil in Kumanovo und die andren wussten das sie mit dem Geld in der Türkei 10 mal mehr Land bekamen also gingen sie in die Türkei.
Die Familie wurde vertrieben aber wurde entschädigt, es gibt aber viele Familien von denen die Serben den Vater ermordeten und die anderen einfach vertrieben wurden. So kam es das in manchen Familien ein Vater zwei Frauen hatte.
Die Albanischen Dörfer südlich von Nis sind verlassen, in den Serbischen Dörfer leben nur noch alte Menschen weil die Jungen alle in die Serbischen Grossstädte ziehen somit verschwinden diese Serbischen Dörfer auch in nächster Zeit.
Kennst du das Shopping Center kurz vor der Serbisch-Mazedonischen Grenze ? Ein Schweizer hatte dieses gebaut, der wegen seinen zu hohen Schulden Selbstmord gemacht hat weil Presheva auch Tag für Tag viele Familien verliert in Richtung Kosovo.
Also, das meiste hat sich vor oder weit vor 1945 abgespielt, nur so damit wir hier wissen wer dafür zuständig war und damit der Ausmass übersichtlich bleibt.
Keine Ahnung was Belgrad vor hatte. Kosovo hatte ja damals fast einen ausbalancierte ethnische Zusammensetzung, der Anteil der Albaner war schon höher. Der Streifen in Südserbien (Von Sandzak, Medvedja bis Preshevo) wird ja wohl etwa bei 50 / 50 gewesen sein.
-Sich aus Kosovo zurückzuziehen war nie der Plan wie es die Geschichte gezeigt hat.-
Aber gerade Belgrad selber hat es so weit gebracht das das Kosovo rein albanisch geworden ist in dem Sie alle dorthin vertrieben haben, man hat quazi rein ethnische Gebiete geschaffen. Wozu und warum kann man nur spekulieren.
Einerseits wurde man vertrieben und mit Land in Kosovo oder mit Geld entschädigt, andere wiederum sind freiwillig aus wirtschaftlichen Gründen und Unsicherheit gegangen und wurden auch entschädigt oder es gab gar nichts je nach dem, anderseits zogen die anderen aus Kosovo nach Serbien aus oder mussten auch gehen wegen der Unsicherheit. Doch einige wurden eben auch ermordet und vertreiben aus Südserbien, das ist schon so, die Vorfahren von meinem Kolleg gehören dieser Gruppe an, das hat er mir erzählt, es stimmt eben schon. Diese Geschichten kommen eben nicht von irgendwo, also so ist das schon nicht.
Deswegen habe ich auch gesagt das Sie eben halb-freiwillig gegangen sind.
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Aber das merkwürdige daran ist das nicht alle vertrieben oder gegangen sind. Das gleiche ist auch auf der anderer Site zu verzeichnen, nicht alle orthodoxe sind aus Kosovo nach Serbien ausgewandert. Also nach welchem Schema man hier vorgegangen ist kann ich nicht sagen, ich bin kein Experte wenn es um Ethnische Säuberungen geht. Wer hier verschont wird und wer nicht k.A.
Von meinem Kolleg weiss ich auch, das unter den Albaner also in Kamenica, zwei verschiedene Dialekte gesprochen werden. Zwei Dialekte an einem/selben Ort. Mein Kolleg sagt das sein Dialekt in Shkoder daheim ist und das sie die anderen als Moravali -abwertend mit humor- betiteln. Ist das so?
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Was hier im Gange war kann niemand sagen. Ich weiss nur das ein Bevölkerungsaustausch mit der Türkei geplant war (ob das die Endlösung gewesen wäre k.A), welcher aber nie umgesetzt wurde weil es zu einem erneutem grösserem Umbruch/Machtwechsel mit neue politisch-ideologische Gesinnung kam.
Aber ich muss auch erwähnen das es keine rein auf eine Nation bezogene Aggression gewesen ist bzw -ethnisch motivierte- Aggression gewesen ist. Es war so ein mix aus Religion, es war so eine Spannung zwischen zwei Ideologien mit einem mix aus Kultur und so, sehr kompliziert. Es sind auch selber slawisch/serbisch sprechende (Muslime) betroffen, deswegen kann man davon ausgehen.
Die Albanischen Dörfer südlich von Nis sind verlassen, in den Serbischen Dörfer leben nur noch alte Menschen weil die Jungen alle in die Serbischen Grossstädte ziehen somit verschwinden diese Serbischen Dörfer auch in nächster Zeit.
Also ich fahre oft dort durch, ich gehe einfach über Prokuplje, Merdare. Die ganze Gegend sieht sehr unheimlich und von Gott verlassen aus. In den letzten drei Jahren scheint etwas doch noch im Gange zu sein. Den die ``Touristen`` wo dort durchfahren Richtung Kosovo lassen schon noch ein zwei Euro liegen. Aber trotzdem wie du sagst, es ist ein Geisterdorf nach dem anderen. Irgendwo vor Merdare ist noch so ein Ort Kastrat/Kastrati, hat eine Ortstafel aber schein ein Geisterdorf zu sein. Ich weiss nicht, ob da die geplante Autobahn diese Gegend noch retten kann. Allgemein sieht es ziemlich übel in Südserbien. Wenn man in Kosovo einreist, scheinen da zwei Welten dazwischen zu sein.
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Eifach so nebenbei, es geht hier um Aktivitäten welche nie zu 100% abgeschlossen wurden, Umbrüche ect ect.