[h=3]Mein Studentenmädchen gegen Krebs: Neues Todesopfer der Germanischen Neuen Medizin[/h]Verfasst von Bernd Harder 21. September 2015 in Blogs & Medien, GWUP und Paramedizin.3 Kommentare
Um ein weiteres Opfer der Hamer’schen Medizinsekte dreht sich der Artikel
Im März 2015 starb der Görlitzer Unternehmensberater Hans-Ulrich L. an einem malignen Lymphom. Die Erkrankung war in einem frühen Stadium entdeckt worden und hätte gut behandelt werden können. Doch L. vertraute den Ratschlägen eines GNM-„Therapeuten“.
Und die hatten es in sich:
Krebs sei bloß ein „unverdauter seelischer Konflikt“. Wissenschaftsbasierte Therapien kämen „einer Teufelsaustreibung“ gleich. Und ein „kleines Liebeslied“ namens „Mein Studentenmädchen“ verhindere das Rezidiv eines aggressiven Tumors.
Statt wirksamer Hilfe bekam der 66-Jährige eine Tondatei mit einer „archaischen Melodie“, die Hamer selbst komponiert hat und deren „Schwingungen“ die „endgültige Heilung” bewirken könnten.
Sogar noch auf der Palliativstation des Malteser Krankenhauses St. Carolus sollte L. dasoperettenhafte Gesangsstück in einer Endlosschleife hören, schärfte ihm der “Dozent für GNM” ein. Erst kurz vor seinem Tod schaltete L. das “Studentenmädchen” eigenhändig aus.
Zu diesem Zeitpunkt war der Krebskranke “bis auf das Skelett abgemagert und sah aus wie ein Mann von 90 Jahren”, hielt seine Tochter J. schriftlich fest.
Im Skeptiker zeichnet J. den sieben Jahre langen Leidensweg ihres Vaters nach. Der Fall L. widerlegt zugleich die Lüge, dass „fast nur Patienten, die von der Schulmedizin austherapiert und oft aufgegeben sind“, in den Fängen der Germanischen Neuen Medizin landen, wie Hamer behauptet.
Bei der Beisetzung ihres Vaters hielt J. den Schriftzug “Dank Dir, Ryke Geerd Hamer” hoch – eine bitter-sarkastische Anspielung auf die hirngewaschene Verehrung, die GNM-Verfechter ihrem Guru Hamer entgegenbringen.
Auf der Flucht vor den Behörden hält sich GNM-Erfinder Ryke Geerd Hamer derzeit in Norwegenauf. Die Zahl seiner Anhänger in Deutschland wird auf rund 100.000 geschätzt. Psiram listet„mehr als 140 Todesfälle nach GNM-Behandlung“ auf.
Das Skeptiker-Heft kann online hier bestellt oder als epaper angefordert werden.
Zum Weiterlesen:
Um ein weiteres Opfer der Hamer’schen Medizinsekte dreht sich der Artikel
Mit leichter Muse gegen Krebs: Die tödliche Scharlatanerie der Germanischen Neuen Medizin”
im aktuellen Skeptiker (3/2015).
Im März 2015 starb der Görlitzer Unternehmensberater Hans-Ulrich L. an einem malignen Lymphom. Die Erkrankung war in einem frühen Stadium entdeckt worden und hätte gut behandelt werden können. Doch L. vertraute den Ratschlägen eines GNM-„Therapeuten“.
Und die hatten es in sich:
Krebs sei bloß ein „unverdauter seelischer Konflikt“. Wissenschaftsbasierte Therapien kämen „einer Teufelsaustreibung“ gleich. Und ein „kleines Liebeslied“ namens „Mein Studentenmädchen“ verhindere das Rezidiv eines aggressiven Tumors.
Statt wirksamer Hilfe bekam der 66-Jährige eine Tondatei mit einer „archaischen Melodie“, die Hamer selbst komponiert hat und deren „Schwingungen“ die „endgültige Heilung” bewirken könnten.
Sogar noch auf der Palliativstation des Malteser Krankenhauses St. Carolus sollte L. dasoperettenhafte Gesangsstück in einer Endlosschleife hören, schärfte ihm der “Dozent für GNM” ein. Erst kurz vor seinem Tod schaltete L. das “Studentenmädchen” eigenhändig aus.
Zu diesem Zeitpunkt war der Krebskranke “bis auf das Skelett abgemagert und sah aus wie ein Mann von 90 Jahren”, hielt seine Tochter J. schriftlich fest.
Im Skeptiker zeichnet J. den sieben Jahre langen Leidensweg ihres Vaters nach. Der Fall L. widerlegt zugleich die Lüge, dass „fast nur Patienten, die von der Schulmedizin austherapiert und oft aufgegeben sind“, in den Fängen der Germanischen Neuen Medizin landen, wie Hamer behauptet.
Bei der Beisetzung ihres Vaters hielt J. den Schriftzug “Dank Dir, Ryke Geerd Hamer” hoch – eine bitter-sarkastische Anspielung auf die hirngewaschene Verehrung, die GNM-Verfechter ihrem Guru Hamer entgegenbringen.
Auf der Flucht vor den Behörden hält sich GNM-Erfinder Ryke Geerd Hamer derzeit in Norwegenauf. Die Zahl seiner Anhänger in Deutschland wird auf rund 100.000 geschätzt. Psiram listet„mehr als 140 Todesfälle nach GNM-Behandlung“ auf.
Das Skeptiker-Heft kann online hier bestellt oder als epaper angefordert werden.
Zum Weiterlesen:
- Mit leichter Muse gegen Krebs: Die tödliche Scharlatanerie der Germanischen Neuen Medizin, Skeptiker 3/2015
- Die „jüdische Verschwörung“ gegen die Zaubermelodie Mein Studentenmädchen, Psiramam 3. März 2015
- Zynisch, schwachsinnig, tödlich: „Germanische Neue Medizin“, GWUP-Blog am 15. April 2015
- Wenn Pseudomedizin auf Antisemitismus trifft: Germanische Neue Medizin, Astrodicticum simplex am 27. Mai 2010
- Opfer der Germanischen Neuen Medizin bei Psiram
- Widerlegte falsifizierbare Kernaussagen der Germanischen Neuen Medizin bei Psiram
- Droht Ryke Geerd Hamer jetzt in Norwegen die Verhaftung? GWUP-Blog am 30. April 2015