[...]Ein einsames Haus, eine vereinte Familie, zwei unzertrennliche Freundinnen. Ein brutaler Mörder, der vor nichts zurückschreckt. Und die Nacht.
Eigentlich wollte Alex nur mit Freundin Marie ihre Familie auf dem Land besuchen. Doch als die Nacht einbricht, dringt ein brutaler Fremder in das Haus und der Kampf ums Überleben beginnt... ©MC ONE [...]
Wenn Haute Tension eines ganz sicher schafft, dann ist das für ruhe im raum zu sorgen. Sabbelte vor dem film noch alles fröhlich durcheinander, so verstummen nach wenigen minuten selbst die größten labertaschen ob der geballten cineastischen druckwelle, die ihnen mit unbarmherziger macht übers maul fährt. Alexandre Aja's bilder wirken kühl und atmosphärisch dicht verwebt, ganz dem gelblich-grünen stil eines David Fincher folgend. Zudem durch einen fantastischen score unterlegt, schleicht sich das grauen dank surrender crunch sounds bereits im vorspann unter die haut des zuschauers. Und nachdem es sich dort erst einmal mollig-warm eingerichtet hat, will es auch bis zum ende der 86 minuten nicht mehr so recht weichen. Es ist sicher richtig, dass die story nicht gerade den innovationspreis der bildenden künste für sich in anspruch nehmen kann. Ein abgelegenes haus im ländlichen wald, ein wochenendbesuch sowie viele dreckige morde zogen sich schließlich schon durch so manches slasher-verbrechen. Was Aja's werk allerdings vom üblichen blutramsch separiert, ist nicht nur die "AG Tiergarten Gedenkhärte" sondern, in verbindung mit teilweise wirklich irritierender musik, sein brillantes auge für tiefenwirksame photografie. Dass die story dabei , selbst unter einbeziehung des finalen clous, nicht immer die nötige logische kontinuität aufweist, wollen wir an dieser stelle mal großzügig vernachlässigen, denn dem amüsement des zuschauers tut erwähnter umstand eigentlich keinen abbruch. Freuen wir uns also vielmehr darüber, dass es immer mal wieder ein schmutzig-bösartiges filmchen schafft, unserer weitestgehend staatsanwaltschaftlich sanktionierten bundesdeutschen filmwelt einen saftigen tritt in den allerwertesten zu verpassen...