wie gesagt... sobald wir an die Proben von den Königsstätten kommen habe ich in jedem Ring Macedonian..
420 SNP ist das gut oder schlecht?
Eine Übereinstimmung von 420 SNPs, in dem Fall das längste Segment im Vergleich zu anderen Übereinstimmungen, bedeutet in dem Sinne, dass auf einem Chromosom 420 der ermittelten (!!) Basen* in korrekter Reihenfolge ohne Unterbrechung mit dem der antiken Probe übereinstimmen.
Dies bedeutet aber nicht, dass die nicht ermittelten Position dazwischen identisch sind (das sind sie bei Geschwistern auch nicht, mehr dazu später). Häufig sind sie es größtenteils, da die meisten Genabschnitte selbst nicht genetisch verwandter Menschen identisch sind, wir unterscheiden uns nur an vergleichsweise wenigen Stellen voneinander und daher sind diese Tests auch möglich.
* Basen: Adenin (A), Guanin (G), Cytosin (C), keine (X), in der Rohdatei (-))
Wenn bspw. an bestimmten Stellen auf dem Beispiel-Chromosom 14.p (p für petite, kurzer Arm) häufig Varianten (Polymorphismen) beschrieben sind, die man jetzt genealogisch nutzen könnte, wird das gezielt sequenziert und verglichen.
Man muss erwähnen, dass es selbstverständlich Überschneidungen gibt, sodass sich die "Ethnizitätsschätzung" immer etwas ändern wird, je nach Stichprobenzahl, Algorithmen, Mutationen etc.
Beispiel:
Wenn Folgendes nun ein zusammenhängender 30-stelliger Abschnitt auf Chr.14.p bei dir wäre:
Chromosom A v. Fuerte: A-G-A-G-G-T-T-A-C-G-C-C-T-A-G-C-C-X-C-G-X-X-X-A-C-T-C-A-A-G ---> Chromosom des Vaters
Chromosom B v. Fuerte: A-G-A-G-G-T-T-A-G-C-C-C-T-A-G-C-C-X-C-G-X-X-X-A-C-T-C-A-A-G ---> Chromosom der Mutter
ermittelte Nucleotidsequenz v. Fuerte an Chromosom A: /-/-/-/-/-/-T-/-/-G-/-/-/-/-G-/-/-/-/-/-/-/-/-/-/-/-/-/-/-/ ---> Chromosom des Vaters
ermittelte Nucleotidsequenz v. Fuerte an Chromosom B: /-/-/-/-/-/-T-/-/-C-/-/-/-/-G-/-/-/-/-/-/-/-/-/-/-/-/-/-/-/ ---> Chromosom der Mutter
und bei dem antiken Sample es wie folgt aussähe (wir gehen davon aus, dass das Genom voll sequenziert wurde, was MyHeritage z.B. bei uns nicht macht (wäre deutlich teurer)):
Chromosom A des Samples: A-G-T-C-G-T-T-A-C-G-C-C-T-A-G-C-C-X-C-G-T-X-X-A-C-T-C-A-T-X ---> Chromosom des Vaters
Chromosom B des Samples: A-G-A-C-G-T-C-A-G-C-C-C-T-A-G-C-C-X-C-G-C-X-X-A-C-T-C-A-A-G ---> Chromosom der Mutter
und häufig Polymorphismen (Varianten) bspw. an den Stellen 7, 10 und 15 beschrieben sind, werden diese Stellen untersucht und in dem Fall verglichen.
Nehmen wir mal an, dass rs503942 (rs = Referenz-SNP-Cluster + Identifikationsnummer) mit Stelle 7, rs103956 Stelle 10 und rs2940283 Stelle 15 in dem oben als Bsp. genommenem Genabschnitt assoziiert ist, so sähe dein Ergebnis in der DNA-Rohdatei (die du übrigens mit Excel öffnen kannst) so aus:
rs503942: TT (Thymin auf beiden Chromosomen eines Paars auf derselben Stelle)
rs103956: GC (Guanin auf Chr. A und Cytosin auf Chr. B)
rs2940283: GG (Guanin auf beiden Chromosomen eines Paars auf derselben Stelle)
Fazit:
Ihr beide hättet in dem oben genannten Falle eine Übereinstimmung von 3 SNPs (Chromsom A von Fuerte und des Samples) bzw. 1 SNP (Chromosom B von Fuerte und des Samples) in diesem Genabschnitt, selbst wenn (rein theoretisch) der Rest anders wäre.
Wie du dir vorstellen kannst, ist die DNS natürlich deeeeutlich länger - du musst diese Abschnitte weiterdenken und dir vergegenwärtigen, dass du auf einem Chromosom sogar in 420 aufeinanderfolgenden (!) Abschnitten lückenlos mit dem Sample übereinstimmst.
Da SNPs häufig "Schnipsel" von Stellen mit höherer Variabilität sind, ist daher anzunehmen, dass dein Vorfahr einer Abstammungskette (Vater oder Mutter oder vllt. sogar beide), der zur besagten Zeit gelebt hat, mit dem Sample verwandt gewesen ist (und du somit auch)