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Nachricht von den neuen Mächten

OT: Es gab/gibt noch kein System, dass man auch nur ansatzweise sozialistisch nennen könnte...

Aber viele die behaupteten, sozialistisch zu sein. Der Mensch ist eine eigene Wissenschaft und der sozialismus auch. Mein Eindruck ist, trotz des löblichen Gedankens, das es nicht mehr funktionieren wird. Zu Starr und steif. Welche antworten liefert den der Sozialismus mein Freund?
 
Aber viele die behaupteten, sozialistisch zu sein. Der Mensch ist eine eigene Wissenschaft und der sozialismus auch. Mein Eindruck ist, trotz des löblichen Gedankens, das es nicht mehr funktionieren wird. Zu Starr und steif. Welche antworten liefert den der Sozialismus mein Freund?

Nochmal OT: Ich suche mal nach einem entsprechenden Thread, oder ich mach einen auf, sind ja wohl genug Interessierte hier im BF...
 
Es ist ja von mit in einigen Beiträgen schon geschrieben worden: Indie und China haben das Potential zur Weltmacht, aber nur wenn sie z.B. ihre Umweltprobleme in den Griff bekommen...

China versinkt im Smog

China bleibt die Luft weg. Die Luftwerte erreichen bis zum 20-fachen des empfohlenen Grenzwertes. Pekings Krankenhäuser sind voll. Verzweifelt greifen die Menschen zu Atemschutzmasken. Betriebe müssen geschlossen werden. Es könnte bald Fahrverbote geben.

China weitet die Gefahrenzone aus: Wegen des extremen Smogs haben die Behörden am Dienstag für rund 400 Millionen Chinesen die zweithöchste Smog-Alarmstufe «Orange» ausgerufen. Die Schadstoffbelastung in den meisten größeren Städten im Norden und in den mittleren Regionen des Landes lag am Dienstag nach amtlichen Angaben auf «gefährlich» hohem Niveau. Der Luftindex überstieg vielerorts Werte von 400, was dem 16-fachen des von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Grenzwertes entspricht.
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Smog China: China versinkt im Smog | Panorama - Frankfurter Rundschau

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Nach Schätzungen chinesischer Wissenschaftler sterben jährlich 350 000 bis 500 000 Chinesen an den Folgen der hohen Luftverschmutzung. In der Bevölkerung regte sich Kritik an den Behörden, die trotz der hohen Schadstoffbelastung nicht die Alarmstufe "Rot" ausrufen, was Fahrverbote für die Hälfte der Autos und weitreichende Fabrikschließungen zur Folge hätte.

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China setzt auf Eskalation

Prominentem uigurischen Wirtschaftsprofessor droht die Todesstrafe


Das Regime in Peking setzt auf Konfrontation: Die Gesellschaft für bedrohte Völker hat die offizielle Anklage des prominenten uigurischen Wirtschaftswissenschaftlers Ilham Tohti in China wegen Separatismus scharf kritisiert. (Foto: zaman)


Von DTJ-ONLINE | 27.02.2014 13:42

„Die Separatismus-Anklage ist ein Akt der Willkür und Gift für das Zusammenleben von Han-Chinesen und Uiguren in dem Vielvölkerstaat China. Wer diesen auch unter europäischen Diplomaten hoch geschätzten Vermittler zwischen den Kulturen für viele Jahre wegsperrt, weiß nicht, was er tut oder will gezielt provozieren und Gewalt schüren“, erklärte der Asienreferent der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Ulrich Delius, am Mittwoch in Göttingen. „Wir fordern die deutsche Bundesregierung und die Europäische Union auf, gegen die willkürliche juristische Verfolgung Ilham Tohtis zu protestieren und seine sofortige Freilassung zu verlangen.“


Mann des Ausgleichs


„Ilham Tohti hat in seinen viel gelesenen Web-Diensten immer geworben für ein friedliches Zusammenleben zwischen Uiguren und Han-Chinesen. Mit seiner in Chinesisch geführten Webseite hat er die Anliegen der Uiguren einer breiten Bevölkerung erklärt und Brücken gebaut zwischen den Kulturen. Er ist ein Mann des Ausgleichs und gerade deshalb in den Augen des chinesischen Sicherheitsapparates so vermeintlich ‚gefährlich‘, weil er der Verteufelung aller Uiguren als ‚Terroristen‘ widerspricht.“ Am Dienstagabend hatte seine Ehefrau in Peking mitgeteilt, die Behörden hätten ihr erklärt, Ilham Tohti sei wegen Separatismus angeklagt worden.

Der prominentesten kritischen Stimme der Uiguren in der Volksrepublik China droht eine Gefängnisstrafe zwischen zehn Jahren und lebenslanger Haft. Sollte in dem Gerichtsverfahren eine besondere Schuld konstruiert werden, könnte er auch zum Tode verurteilt werden.

Machtanspruch der kommunistischen Führung umfasst alle Lebensbereiche


Die Klagen der chinesischen Regierung über zunehmende Gewalt in der vor allem von muslimischen Uiguren bewohnten Autonomen Region Xinjiang werden unglaubwürdig, wenn Chinas Behörden zugleich nichts unversucht lassen, um neue Spannungen im Nordwesten des Landes zu schüren. Das kommunistische Regime in Peking enthält weiten Teilen der Bevölkerung unter anderem die Religionsfreiheit vor und diktiert den Menschen im Lande sogar, wie viele Kinder ihnen maximal zu bekommen erlaubt ist. Neben Uiguren werden auch noch andere ethnische und religiöse Minderheiten von Peking unterdrückt, unter anderem im besetzten Tibet.

Seit Anfang Januar 2014 sind bereits 39 Menschen bei politisch motivierter Gewalt in der Unruheregion Xinjiang zu Tode gekommen. Seit Jahresbeginn 2013 fielen mindestens 254 Menschen der Eskalation der Konflikte zwischen chinesischen Sicherheitskräften und einheimischer uigurischer Bevölkerung zum Opfer.
Der in Peking lebende Wirtschaftsprofessor war am 15. Januar 2014 festgenommen worden, nachdem er mehrfach unter Hausarrest gestellt oder massiv von den Sicherheitsbehörden bedroht worden war.

Prominentem uigurischen Wirtschaftsprofessor droht die Todesstrafe | DTJ ONLINE
 
China spielt Entwicklungshelfer für Indien

26.02.2014 · Indiens Infrastruktur ist in katastrophalem Zustand. Straßen und Züge sind marode und notorisch verstopft. Nun bietet China seine Hilfe an - satte 300 Milliarden Dollar. Wären die beiden Länder nur nicht so verfeindet.
Von CHRISTOPH HEIN und CHRISTIAN GEINITZ

ArtikelBilder (1)Lesermeinungen (8)


© REUTERS
Alltägliches Bild: Überfüllter indischer Pendlerzug


Indien könnte sein drängendes Infrastrukturproblem mit Hilfe seines ungeliebten Nachbarn lösen: China hat den Indern angeboten, ihnen mit rund 300 Milliarden Dollar für den Bau von Straßen, Brücken, Kraftwerken oder Häfen unter die Arme zu greifen. Allerdings stößt traditionell jedes chinesische Engagement auf dem Subkontinent auf Kritik. Denn die beiden asiatischen Riesen streiten um Grenzen und Wasser. Für China wäre die Annäherung ein großer Sprung: Während Indiens Partner Japan zwischen 2000 und 2013 rund 15 Milliarden Dollar auf dem Subkontinent investiert hat, kommt China auf gerade 313 Millionen Dollar.

Eine Abordnung Pekings hat der Regierung in Delhi den Plan vorgelegt, bis zu 300 Milliarden Dollar des Infrastrukturausbaus zu finanzieren. Das wären 30 Prozent des Gesamtbedarfs von einer Billion Dollar, den Indien insgesamt bis 2017 als notwendig erachtet. Das chinesische Angebot übertrifft dasjenige der Japaner deutlich, die seit Jahren in Indiens geplante Industriekorridore und die U-Bahn-Strecke in Delhi investieren. Allein für die Metro stellten die Japaner eine Kreditlinie von 2 Milliarden Dollar zur Verfügung.
„China vernichtet systematisch unsere Industrie“

Nach einem Bericht der indischen Zeitung „Economic Times“ wollen die Kabinettsminister in Neu-Delhi in der nächsten Woche die Bereiche ausloten, für die Interesse an Pekings Geld besteht. Es geht unter anderem um Eisenbahnstrecken und Züge, Straßen und Tunnel, Abwasseraufbereitung, Häfen, Telekommunikation, Atom- und Solarkraftwerke. Weitgehend einig sind sich Chinesen und Inder über den Bau einzelner Sonderzonen für die Ansiedlung von Industrie und Landwirtschaft in Bundesstaaten wie Uttar Pradesh, Haryana und Andhra Pradesh. Mit dem Milliardär Anil Ambani hat die Annäherung auch eine Galionsfigur: Er ließ Wandelanleihen seines Mobilfunkkonzerns Reliance Communications im Wert von 1,18 Milliarden Dollar über ein Konsortium chinesischer Banken, unter ihnen die staatliche China Development Bank, refinanzieren.
Bei allen Großprojekten aber wird es zu kräftigem Widerstand kommen. Telekommunikationsausrüstung von den chinesischen Herstellern ZTE Corp und Huawei lehnten die Inder ab, weil sie mit Spionageausrüstung verseucht sei. Der Bau von Häfen in Bombay und Kerala wurde aus politischen Gründen nicht an die chinesischen Bewerber – unter ihnen Hongkongs Hutchison Whampoa – vergeben. AM Naik, der Vorstandsvorsitzende des Infrastrukturkonzerns Larsen & Toubro, warnt: „China vernichtet systematisch unsere Industrie.“ Und weiter: „Es ist nicht gut, dass 80 Prozent unserer Ausrüstung für Kraftwerke inzwischen aus einem einzigen Land stammen, und das heißt auch noch China.“
Mehr Entwicklungshilfe als die Weltbank

Naik kritisiert schon die Öffnung der Grenzen für Importe aus der Volksrepublik: „China hat einen festen Wechselkurs. Es ist keine Marktwirtschaft wie Indien. Würde China fair handeln, würden die Preise um 25 Prozent nach oben schießen.“ Zwar wollen Chinesen und Inder bis 2015 auf ein Handelsvolumen von 100 Milliarden Dollar kommen. Doch fällt das schon heute deutlich zugunsten der Chinesen aus – was vielen Indern bitter aufstößt. Weite Teile der indischen Bevölkerung sehen in China einen mächtigen Konkurrenten, der ihnen im Himalaja, wo die indischen Flüsse entspringen, das Wasser abgraben könnte. Auch kommt es immer noch zu Grenzkonflikten. Mit Sorge betrachten die Inder auch, wie China den Subkontinent mit dem Bau von Häfen in Burma (Myanmar), Sri Lanka und Pakistan umzingelt.
Dabei hätte China zweifelsohne das Zeug dazu, den Indern aus ihrer Misere zu helfen. China ist Weltmeister im Bau von Infrastruktureinrichtungen, sowohl im Inland wie im Ausland. Zwischen 2008 und 2013 wurden in China 31 Flughäfen gebaut. China verfügt mit 13.000 Kilometern über das längste Hochgeschwindigkeitsschienennetz der Welt. Zwischen 2010 und 2015 soll das Netz der Landstraßen um 43 Prozent auf 83.000 Kilometer wachsen. Die U- und S-Bahnen will man auf 3.000 Kilometer ausbauen, das wäre ein Anstieg um 114 Prozent. Nach Berechnungen der Beratungsgesellschaft McKinsey steckt die Volksrepublik jedes Jahr durchschnittlich 8,5 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den Ausbau der Verkehrswege. In Indien sind es gerade einmal 3,9 Prozent.
Ihre Investitionen und Kredite für den Ausbau der Infrastruktur in anderen Ländern weist die chinesische Regierung nur in Teilen aus. Die Darlehen und Zuschüsse an Schwellen- und Entwicklungsländer dürften aber vorwiegend in solche Vorhaben fließen; bei den zinsverbilligten Krediten sind es 61 Prozent. Gemäß den letzten bekannten Vergleichszahlen reichte China 2009 und 2010 mehr Entwicklungshilfe aus als die Weltbank. Mitte 2013 erreichten die Weltbank-Kredite für Afrika 40 Milliarden Dollar, jene aus China überstiegen 100 Milliarden Dollar.

Marode Infrastruktur: China spielt Entwicklungshelfer für Indien - Wirtschaftspolitik - FAZ

- - - Aktualisiert - - -

Japan wird Rüstungsexporteur

Tokio. Japan verabschiedet sich von einem jahrzehntelangen Verbot von Waffenexporten. Die rechtskonservative Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe will die bisherigen Regelungen stark lockern, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am Mittwoch. Demnach dürfen unter anderem Waffen an Länder wie die Philippinen und Indonesien geliefert werden.

1967 hatte sich Japan »drei Prinzipien« auferlegt, wonach Waffenexporte in »kommunistische Länder«, in unter einem UN-Waffenembargo stehende Staaten sowie in Länder, die in internationale Konflikte verwickelt sind, verboten waren.


(dpa/jW)

http://www.jungewelt.de/2014/02-27/039.php
 
16. May 2014 14:33 Wahlen
Indische Hindu-Nationalisten vor historischem Sieg


Neu Delhi (dpa) - Die weltgrößte Demokratie Indien steht vor einem historischen Machtwechsel: Bei der Parlamentswahl fuhren die Hindu- Nationalisten nach vorläufigen Teilergebnissen einen Erdrutsch-Sieg ein.

Die bisherige Oppositionspartei BJP und ihr unternehmerfreundlicher Spitzenkandidat Narendra Modi könnten 279 der 543 Parlamentssitze und damit eine absolute Mehrheit im indischen Unterhaus erreichen. Dies hatte sei 30 Jahren keine Partei mehr geschafft.

Die bisher regierende Kongresspartei des Gandhi-Clans, die die Geschicke der Atommacht seit der Unabhängigkeit 1947 die meiste Zeit lenkte, sah einer noch nie dagewesenen Niederlage entgegen. Die von der mächtigen Nehru-Gandhi-Familie gelenkte Partei wird nach Angaben der Wahlkommission nur etwa 46 Wahlkreise für sich entscheiden.

(...)

http://www.sueddeutsche.de/news/pol...a.urn-newsml-dpa-com-20090101-140516-99-00709
 
Ein etwas ausführlicher Artikel bezüglich der Wahlen in Indien:

Indien: Hindu-Bündnis gewinnt Wahl


Peter Mühlbauer 16.05.2014


Narendra Modi wird neuer Ministerpräsident


Die Bharatiya Janata Parti ("Indische Volkspartei") hat die Parlamentswahl in Indien gewonnen. AktuellenHochrechnungen zufolge kommt sie zusammen mit ihren kleineren Bündnispartnern auf 335 der insgesamt 543 Sitze im indischen Unterhaus, dem Lok Sabha. Im letzten Parlament verfügte ihr Bündnis "National Democratic Alliance" (NDA) lediglich über 160 Sitze. Das von der bislang regierenden Kongresspartei angeführte Bündnis United Progressive Alliance (UPA) stürzte von 234 auf 59 Mandate ab. Führende Politiker der Kongresspartei räumten ihre Niederlage bereits öffentlich ein.


Die Wahlbeteiligung lag mit 66,38 Prozent höher als bei allen anderen vorangegangenen indischen Parlamentswahlen. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, hatte man die Abstimmung mit knapp 815 Millionen Wahlberechtigten nicht auf einen einzigen Tag gelegt, sondern auf fünf Wochen verteilt. Außerdem kamen 1,8 Millionen elektronische Wahlmaschinen zum Einsatz.

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Narendra Modi. Foto: Narendra Modi. Lizenz: CC BY-SA 2.0.


Damit gilt als sicher, dass der BJP-Spitzenkandidat Narendra Modi neuer Ministerpräsident der 1,2-Milliarden-Einwohner-Republik wird. Der 63-jährige gesellschaftliche Aufsteiger wird von ausländischen Medien kritisch beäugt, weil er als "Populist" und Islamkritiker gilt. Außerdem lastet man ihm an, 2002 als Chefminister des indischen Bundesstaates Gujarat nicht schnell und entschieden genug gegen gewaltbereite Extremisten vorgegangen zu sein, die nach einem Terroranschlag auf Hindu-Pilger eine dreistellige Zahl von Moslems töteten. Vor neun Jahren wurde ihm deshalb sogar ein Einreisevisum in die USA verwehrt.


In Indien spielten im Wahlkampf eher die Wirtschaft und die maroden Verkehrs- und Energienetze die wichtigste Rolle. Aufgrund der rasanten ökonomischen Entwicklung in Gujarat wirkte Modi bei seinen Versprechen zu diesen Bereichen offenbar glaubhafter als die Konkurrenz. Die Kongresspartei hatte dagegen mit einem von acht auf unter fünf Prozent gesunkenem Wirtschaftswachstum, einer mehr als achtprozentigen Inflation (die über hohe Lebensmittel- und Energiepreise vor allem Geringverdiener trifft) und mehreren Korruptionsskandalen zu kämpfen.


Dem NDA-Wahlbündnis gehören neben der BJP noch 21 weitere Parteien an – darunter die tamilischen Regionalparteien Desiya Murpokku Dravida Kazhagam (DMDK), Pattali Makkal Katchi (PMK) und Marumalarchi Dravida Munnetra Kazhagam (MDMK), die Telugu Desam Party (TDP), die Sikh-Partei Shiromani Akali Dal (SAD), die Hindu-Regionalpartei Shiv Sena aus dem Bundesstaat Maharashtra, die Nagaland People’s Front und die Revolutionary Socialist Party of Kerala – Bolshevik (RSP-B). Außer dem NDA- und dem UPA-Bündnis traten bei der Wahl noch acht zur "Dritten Front" zusammengeschlossene Linksparteien und zahlreiche bündnisfreie Parteien an, die zusammen 149 Sitze errangen.

Indien: Hindu-Bündnis gewinnt Wahl | Telepolis
 
Bei der Inauguration Narendra Modis kam auch der pakistanische Premier Nawaz Sharif. Angesichts der tiefen Gräben zwischen den Erzfeinden könnte das fast eine Geste historischen Ausmaßes sein. Es ist auch wegen Kaschmir so viel Blut geflossen. Es ist ein positives Signal, was hoffentlich weitere entsprechende Entwicklungen nehmen wird.

u.a. hier mehr

Indien: Modi feiert Vereidigung mit Pakistans Premier - Politik - Süddeutsche.de
Indien: Ein Händedruck, der Hoffnungen weckt | tagesschau.de
 
Al-Qaida will Kalifatstaat in Indien schaffen

Die Terrorgruppe will zurück ins internationale Scheinwerferlicht: Ein Kalifatstaat auf dem indischen Subkontinent soll entstehen. Damit würde al-Qaida den Heiligen Krieg nach Indien bringen.



Al-Qaida sieht, so scheint es, seine Felle davonschwimmen und will zurück ins Scheinwerferlicht. Sein Führer Aiman al-Sawahiri ruft zu den Waffen – mit ganz neuen Zielen: ein eigenes Kalifat auf dem indischen Subkontinent. Ein gemeinsamer Dschihad aller südasiatischen Muslime, ein neuer, vereinigter Al-Qaida-Ableger für die "Brüder in Birma, Islamabad und Bangladesch" und in den indischen Bundesstaaten Kaschmir, Gujarat und Assam.

Al-Sawahiri, der flüchtige Chef des Terrornetzwerkes und Nachfolger von Osama Bin Laden, hat monströse Pläne. "Wir von al-Qaida haben euch nicht vergessen!", verkündete er mit starrem Blick in einer Videobotschaft vor einem braun-geblümten Satinvorhang, die am Donnerstagmorgen deutscher Zeit im Netz auftauchte. Der neue Flügel der Terrorgruppe soll den Heiligen Krieg nach Indien und in dessen Nachbarländer tragen. Er soll "die künstlichen Grenzen zerschmettern, die die Muslime in diesem Teil der Welt trennen", und die "Brüder vor Ungerechtigkeit und Unterdrückung retten".

Der 55-Minuten-Film, halb in Urdu, halb in Arabisch gesprochen, ist die erste Botschaft dieser Art seit August 2013. Und al-Sawahiri und seine Getreuen waren offensichtlich nicht müßig. Seit zwei Jahren arbeite er daran, diese neue Untergruppe aufzubauen, nun sei das Werk vollbracht. Die Organisation mit dem Namen "Jamaat Qaidat al-jihad fi'shibhi al-qarrat al-Hindiya" (Organisation auf der Basis des Dschihad im indischen Subkontinent) hat bereits einen Kommandanten, Asim Umar, und einen Sprecher: Usama Mahmoud.

Manifeste des bewaffneten Dschihad

Über die beiden Männer ist nicht viel bekannt. Sie sind offenbar Pakistaner und hatten sich schon vor längerer Zeit der al-Qaida verschrieben. Umar war der Chef des sogenannten Al-Qaida-Scharia-Komitees in Pakistan und hat im Internet bereits mehrere ideologische Manifeste veröffentlicht, in denen er die Demokratie kritisierte und zum bewaffneten Dschihad aufrief.

Schon im Sommer 2013 hatte sich der fundamentalistische Hardliner mit einem feurigen Appell an seine muslimischen Brüder in Indien gewandt, um sie zu den Fahnen zu rufen: "Ihr habt Indien 800 Jahre lang regiert, ihr, die ihr die Flamme des einzig wahren Gottes entzündet habt in der Dunkelheit des Polytheismus: Wie könnt ihr in eurem Schlaf verbleiben, wenn die Muslime dieser Erde erwachen?" Und weiter: "Wenn die Jugend der muslimischen Welt mit dem Slogan ,Scharia oder Märtyrertod' auf die Schlachtfelder gezogen ist und ihr Leben aufs Spiel setzt, um das Kalifat zu errichten, wie könnt ihr hinter ihnen zurückbleiben? Warum ist da kein Sturm im Ozean?"

Der Sturm hatte sich nach Syrien verlagert

Es war stiller geworden um al-Qaida in Asien. Die islamistische Bewegung, dieser Sturm, den Asim Umar fordert, hat sich nach Syrien verlagert und in den Irak. Aus West- und Zentralasien waren militante Kämpfer dorthin abgewandert, wo ihr Heiliger Krieg am wildesten tobt.
Und al-Qaida, nach dem 11. September 2001 das größte, das gefährlichste Terrornetzwerk aller Zeiten, fühlt sich angesichts des Islamischen Staates offenbar auf Platz zwei verbannt. Dass IS-Führer Abu Bakr al-Baghdadi in Syrien und im Irak sein Kalifat ausgerufen hat und alle Muslime weltweit um sich scharen will, ist ein Signal: Die Gruppe beansprucht die Führungsrolle im globalen Dschihad – eine Rolle, die lange und bis zum Tod von Osama Bin Laden in al-Qaidas Händen lag.

Denen aber laufen inzwischen die Geldgeber fort, sie lassen ihre finanzielle Unterstützung in den Mittleren Osten fließen zu der Organisation, die inzwischen unter Islamisten glaubwürdiger erscheint. Und selbst in Pakistan tauchen inzwischen IS-Flugblätter, -Grafitti und -Aufkleber in den Landessprachen auf.

Das "wahre Herzland des Heiligen Krieges"

So wetzt al-Sawahiri nun seine ideologischen Messer, um den Einfluss und die Legitimation zurückzugewinnen, die seiner Gruppe abhandenkamen: Afghanistan, schreibt er in einem Manifest, das ebenfalls im Internet veröffentlicht wurde, sei das "wahre Herzland des Heiligen Krieges" – nicht Westasien. Und er beschwört seine Loyalität gegenüber Talibanführer Mullah Mohammed Omar.

Dass al-Sawahiri nun Indien und Myanmar anvisiert, ist ein Akt der Rekrutierung. In Pakistan ist der gewalttätige islamistische Terror schon eine ganze Weile Alltag. Dass er nach Indien schwappt, die dortigen Muslime ebenfalls zu kampfbereiten Mudschaheddin macht, war nur eine Frage der Zeit. Schon hat die Zahl der indischen Heiligen Krieger, die sich im Ausland ausbilden lassen, massiv zugenommen, und einige junge Islamisten aus Indien haben sich den Kämpfen gegen Nato-Truppen und die pakistanische Nationalarmee an der afghanisch-pakistanischen Grenze angeschlossen.

Neue Plattform für wütende Hardliner

Bisher gab es keine von indisch-muslimischen Militanten ausgeführten Anschläge auf indischem Boden. Die neue Organisation gibt den wütenden Hardlinern eine neue Plattform. Al-Sawahiri nennt ganz bewusst die Bundesstaaten Jammu und Kaschmir, Assam und Gujarat – alles Orte, an denen Muslime wiederholt unter religiös motivierten Übergriffen der hinduistischen Übermacht zu leiden hatten.

Der indische Geheimdienst nimmt die Videobotschaft äußerst ernst und untersucht akribisch die Inhalte, die al-Sawahiri verkündet. Gleichzeitig wurden die Sicherheitskräfte angewiesen, ihre Augen mehr denn je offen zu halten und mögliche Bedrohungen sofort zu erkennen.
Bisher gab es noch nie Hinweise auf eine Präsenz von al-Qaida auf indischem Boden. Indische islamistische Gruppen hatten sich bisher Kämpfen im Kaschmir verschrieben oder standen in losem Kontakt zu pakistanischen Militanten. Höchstens über diesen Umweg gab es bislang Berührungspunkte zu dem Terrornetzwerk. Aiman al-Sawahiri will sie nun alle unter seine Flügel holen – als machtvolles Gegengewicht zu IS.

Terrornetzwerk : Al-Qaida will Kalifatstaat in Indien schaffen - Nachrichten Politik - Ausland - DIE WELT

Oben habe ich einen Beitrag von Telepolis zu den Parlamentswahlen in Indien gepostet (die vor ein Paar Monaten stattfand), da hat die hinduistische Mehrheit den Hindi-Nationalisten Narendra Modi an der Macht gewählt. Wenn er auch eine Abgrenzungspolitik gegenüber den Muslimen bzw. Sunniten hält (wie es Maliki gegenüber den Sunniten im Irak tat), dann wäre so ein Kalifat - im muslimischen Siedlungsgebiet Nordindiens u. A. Kaschmir - nicht so unwahrscheinlich.

PS: Man kann übrigens damit rechnen, dass die Islamist womöglich, in irgendeiner Form, Unterstützung von Indiens Erzfeind, Pakistan, bekommen werden.
 
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