Entwickelt sich die ÖVP zu einem Kriminalfall? Es gilt die Unschuldsvermutung. Jeder Absatz eine Köstlichkeit
"Es gibt für alles eine Erklärung: Ein Mitarbeiter von Sebastian Kurz ließ nach dem Erscheinen des Ibiza-Videos vielleicht deshalb unter falschem Namen Festplatten schreddern, weil er Angst hatte, durch Angabe seines Namens und Arbeitgebers zu verraten, dass sich Türkis auf eine Abwahl von Kanzler Kurz vorbereitet."
"Die Ehefrau von Finanzminister Gernot Blümel nahm den gemeinsam benutzten Laptop beim Spaziergang mit ihrem Kleinkind während der Razzia womöglich deshalb mit, weil sie in einer ruhigen Minute arbeiten wollte. Kurz rief jedes Mal, wenn Ermittlungsschritte gegen Ex-Finanzminister Hartwig Löger vorbereitet wurden, vielleicht wirklich bei ihm an, um über die Sondierungsgespräche und dessen Zukunft als Minister zu sprechen."
"All das ist möglich, und jede und jeder sollte sich vor Augen halten, dass die Essenz der strafrechtlichen Unschuldsvermutung darin besteht, diese Erklärungen ernst zu nehmen."
"Allerdings haben sich die angeblichen Zufälle, Merkwürdigkeiten und Widersprüche so summiert, dass es für die ÖVP langsam wirklich gefährlich wird. Dass die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft dem Kanzler kriminelle Energie zutraut, ist seit seinem Status als der Falschaussage Beschuldigter sogar offiziell. Aber schon vorher war aus den Ermittlungsakten herauszulesen, dass die WKStA die gesamte Führungsspitze der neuen ÖVP für zumindest untersuchenswürdig hält."
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"Es gibt für alles eine Erklärung: Ein Mitarbeiter von Sebastian Kurz ließ nach dem Erscheinen des Ibiza-Videos vielleicht deshalb unter falschem Namen Festplatten schreddern, weil er Angst hatte, durch Angabe seines Namens und Arbeitgebers zu verraten, dass sich Türkis auf eine Abwahl von Kanzler Kurz vorbereitet."
"Die Ehefrau von Finanzminister Gernot Blümel nahm den gemeinsam benutzten Laptop beim Spaziergang mit ihrem Kleinkind während der Razzia womöglich deshalb mit, weil sie in einer ruhigen Minute arbeiten wollte. Kurz rief jedes Mal, wenn Ermittlungsschritte gegen Ex-Finanzminister Hartwig Löger vorbereitet wurden, vielleicht wirklich bei ihm an, um über die Sondierungsgespräche und dessen Zukunft als Minister zu sprechen."
"All das ist möglich, und jede und jeder sollte sich vor Augen halten, dass die Essenz der strafrechtlichen Unschuldsvermutung darin besteht, diese Erklärungen ernst zu nehmen."
"Allerdings haben sich die angeblichen Zufälle, Merkwürdigkeiten und Widersprüche so summiert, dass es für die ÖVP langsam wirklich gefährlich wird. Dass die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft dem Kanzler kriminelle Energie zutraut, ist seit seinem Status als der Falschaussage Beschuldigter sogar offiziell. Aber schon vorher war aus den Ermittlungsakten herauszulesen, dass die WKStA die gesamte Führungsspitze der neuen ÖVP für zumindest untersuchenswürdig hält."
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Kriminalfall ÖVP?
Die Ermittlungen fördern viel Merkwürdiges zutage – aber noch keine Beweise
www.derstandard.at