[h=2]Eine„ Expertenregierung“ in Kosova ist ein koloniales Produkt[/h]von Max Brym am 30.06.2014
In der albanischen Presse ist eine EU Dokument aufgetaucht, welches sich ausführlich mit der Lage in Kosova nach den Wahlen beschäftigt. Das Dokument welches aus höchsten EU Kreisen stammt zeigt sich „tief besorgt“ über die politische Entwicklung in Kosova. Die EU Strategen fordern nach den Wahlen am 8. Juni eine „technische Regierung“ in Kosova zu bilden. Dieses Szenario wird auch als
„Expertenregierung“ bezeichnet. Nachdem die bis dato regierende PDK nur noch 37 von 120 Parlamentsabgeordneten stellt, wollen die Parteien LDK, AAK und NISMA eine Koalitionsregierung bilden. Diese Regierungsbildung ist jedoch nur möglich, wenn die „Bewegung für Selbstbestimmung“ ( VV) in irgendeiner Form diese Koalitionsregierung unterstützen würde. Davor haben die EU Kolonialisten ziemliche Angst. Bis dato besteht VV auf einen Stopp des neoliberalen Privatisierungsprozesses. Auf keinen Fall darf nach VV, der Energieversorger KEK , die „Post und Telekommunikation“ ( PTK), sowie das rohstoffreiche Trepca privatisiert werden. Außerdem fordert VV den Abbruch der Verhandlungen mit dem serbischen Staat. Stattdessen will VV mit den in Kosova lebenden Serben verhandeln. All dies beunruhigt die westlichen Diplomaten und die EU Spitze. Aus diesem Grund favorisieren sie entweder eine große Koalition, bestehend aus PDK und LDK, oder eine so genannte „technische Regierung“ bis zu einem neuen Wahltermin im Jahr 2016. Direkter und kolonialistischer kann man sie kaum in die inneren Angelegenheiten Kosovas einmischen. Wenn die Verhältnisse kennt, kann davon ausgehen, dass die politischen Kollaborateure in Kosova ihren Herren in irgendeiner Form folgen werden. Der Vorgang belegt, dass den westlichen Staaten reale Wahlergebnisse ziemlich egal sind. Ihnen geht es letztendlich nur ihre eigenen Interessen und um die berühmt-berüchtigte“ Stabilität“. So genannte „Experten“ sollen Kosova regieren. Das EU Papier legt nahe, dass aus allen Parteien bis auf VV “ Experten“ die Angelegenheiten regeln sollen. Der komplette Vorgang belegt ausgezeichnet welchen Status Kosova trotz der so genannten Unabhängigkeit hat. Die EU Mission bestimmt letztendlich alles. Die formalen Regeln der bürgerlichen Demokratie gelten in dem Krisenstaat Kosova nicht. Die EU-Staaten bestimmen letztendlich wo es lang zu gehen hat. Dabei interessiert sie überhaupt nicht die soziale Not in Kosova. Im Gegenteil, Kosova ist ein internationales neoliberales Versuchslabor. In Kosova wird getestet inwieweit extremer Sozialabbau und extreme soziale Not mit der berüchtigten „Stabilität“ vereinbar ist. Die Direktive eine „technische Regierung“ zu bilden ist eine Provokation gegen die Interessen der Mehrheit der Bevölkerung in Kosova.