Sorry für starkes off-topic:
Diese Erzählungen sind fürchterlich.
Mögen alle Ermordeten in Frieden ruhen.
Zu Deinem Bericht von dieser Tat stellen sich mir folgende (brutale) Fragen:
Wieso diese komplizierte Art und Weise mit Stacheldraht und Heuhaufen?
Waren das seinerzeit orthodoxe Zeremonien?
Višegrad in den 90er Jahren:
Da hat man bis zu 80 (?) nicht-Orthodoxe einfach in Häuser gesperrt, mit Granaten und MPs beschossen, angezündet, nebenbei Rakija konsumiert und die Morde waren erledigt.
Hat sich da eventuell dieser orthodoxe Wahn in diesen 70 Jahren weiter entwickelt und dadurch konnte die Effizienz gesteigert werden?
Kein Problem, wenn ich ehrlich bin, ist das für mich persönlich auch schrecklich anzuhören. Da aber der Bezug zu diesen Personen nur imaginär ist, ist es für mich mehr eine tragische Geschichte, als das es mich persönlich betrifft. Es ist nicht das Gleiche, wenn man die Personen nicht kennt. Zu deinen Fragen.
-Wieso diese komplizierte Art und Weise mit Stacheldraht und Heuhaufen?
Es ging darum, den Menschen schmerzen zu bereiten und Furcht zu verbreiten. Im Gebiet rund um das Dorf Keqekollë gab es viele sogenannte Muhaxher. Die Muhaxher waren jene Albaner, die aus Serbien nach Kosova vertrieben wurden. Ein Beispiel stellt hier auch der Fussballer Granit Xhaka. Seine Familie war in diesem Gebiet eine Muhaxher-Familie, die im 19 Jahrhundert aus Serbien vertrieben wurde.
Deshalb schätze ich es so ein, dass es einfach darum ging, Schmerz und Furcht zu verbreiten. Im Allgemeinen waren Menschen zu dieser Zeit weniger emphatisch als heutzutage.
Wenn wir ein bisschen globaler denken, ist es natürlich immernoch eine unglaublich schreckliche Tat. Aber nichts, was es nicht schon gegeben hätte. Beispiel: Leopold in Afrika, Europäer mit Indianern etc.
Was ich einfach noch schlimmer finde, ist, dass es in Europa kaum jemanden interessiert. Vermutlich liegt es einfach daran, dass Kosova schlussendlich ein islamisches Land (wenn auch säkular, ist es zu über 90% muslimisch) ist.
-Waren das seinerzeit orthodoxe Zeremonien?
Glaube nicht. Wäre mir nicht bekannt. Solche Gräueltaten wurden flächendeckend begangen. In Keqekollë auf diese Art, in Prapashticë waren es wiederum Erschiessungen.
-Višegrad in den 90er Jahren:
Da hat man bis zu 80 (?) nicht-Orthodoxe einfach in Häuser gesperrt, mit Granaten und MPs beschossen, angezündet, nebenbei Rakija konsumiert und die Morde waren erledigt.
Dies gab es leider auch in den 90ern in Kosova. Leider auch nicht nur gegen albanische Zivilisten. Soweit ich weiss, gab es hier in Gjilan einen kranken Typen, der Handgranaten in serbische Wohnungen geschmissen hat und anschliessend den ganzen Abend vor brennenden Toren und schreienden Menschen verbracht hat.