Skandal um „Neugeborenenbande“. Türkische Baby-Mafia bringt jetzt Erdogan in Bedrängnis
Der Skandal um die „Neugeborenenbande“ in der Türkei setzt höchste Regierungskreise unter Druck. Während in der Anklageschrift erschreckende Details ans Licht kommen, muss sich mit Mehmet Müezzinoğlu ein früherer Gesundheits- und Arbeitsminister von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan verantworten.
Beim Skandal um die so genannte „Neugeborenenbande“, auf Türkisch yenidoğan çetesi, geht es um das tödliche Werk von Kriminellen, die für den Tod von mindestens 21 bis zu 100 oder mehr Neugeborenen verantwortlich sind. Die Bande, bestehend aus privaten Klinikbesitzern, Ärzten, Krankenschwestern und Krankenwagenfahrern, verlegte gesunde Neugeborene aus öffentlichen Krankenhäusern in die Intensivstationen privater Kliniken in Istanbul, angeblich um sie zu retten.
Viele der Babys starben an unzureichender Pflege oder an vermeidbaren Krankenhausinfektionen. Die Mafia setzte auf staatliche Zuschüsse für die (unnötige) Behandlung, erpresste aber auch laut der 500-seitigen Anklageschrift von den unglücklichen Eltern Geld, um ihnen die Leichen der Babys für die Beerdigung zu übergeben.
Krankenhaus von Erdoğans Ex-Gesundheits- und Arbeitsminister im Fokus