Die Rockergruppe Osmanen Germania steht laut dem Innenministerium von Nordrhein-Westfalen (NRW) in Verbindung zur türkischen Regierungspartei AKP, türkischen Justiz und zum Umfeld des Staatspräsidenten. Die „rockerähnliche Gruppierung mit türkisch-nationalistischen, im Internet teils rechtsextremistischen Positionen“ pflege Kontakte zum „Erdogan-Regime im weitesten Sinne“, sagte ein Sprecher des Innenministeriums auf Anfrage. Fotos im Internet belegten persönliche Treffen führender Mitgliedern der in NRW schnell wachsenden Gruppe mit Vertretern von AKP und Justiz.
Sebastian Fiedler vom Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, selbst nach Razzien in mehreren Bundesländern sei davon auszugehen, dass es für die Osmanen „weiter frisches Geld und Rückendeckung aus Ankara“ gebe.
Wegen Verdachts auf Geldwäsche, Drogen- und Waffendelikten war die Polizei auch in NRW gegen die Gruppe vorgegangen. „Wir haben es mit organisierter Kriminalität zu tun, die durch einen ausländischen Staat, der sich auf den Weg zu einer Autokratie macht, unterstützt wird“, meinte der NRW-BDK-Chef.
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte dem Düsseldorfer Landtag jüngst berichtet, dass türkische Behörden Aktivitäten der Osmanen in Deutschland – gerichtet gegen die PKK, linksextremistische Türken und die Gülen-Bewegung – als „Terrorbekämpfung“ bewerten – und diese befürworten. Belegt seien auch Kontakte von Osmanen-Führern zu Beratern von Präsident Recep Tayyip Erdogan