Sabotage oder Redezeit überschritten? Erdogan wird vor UN Mikrofon abgestellt
Eigentlich wollte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan vor der UN Israel wegen des Gazakrieges kritisieren. Doch später wurde sein Mikrofon abgestellt.
New York – Zu den Rednern vor der UN-Vollversammlung gehörte auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Der Staatschef nutzt die Gelegenheit am Montag (22. September), um Israel wegen seines Vorgehens im Gazastreifen scharf zu kritisieren. „Israel muss seine Kräfte aus dem Gazastreifen abziehen“, sagte Erdogan. Anschließend wurde sein Ton abgestellt. Die Rede des türkischen Präsidenten konnte nicht mehr gehört werden.
In den sozialen Medien war von Sabotage die Rede. „Die zionistische Lobby sabotierte die Rede von Präsident Erdoğan vor den Vereinten Nationen und die Live-Übertragung wurde unterbrochen“, schreibt Odak TV auf X. „Bei keinem der anderen Sprecher kam es zu dieser technischen Störung“, so die Kritik weiter. Auf Sözcü TV sagte die Journalistin Ipek Yezdani, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Sabotage groß sei.
Erdogans Rede vor UN – Ankara spricht von automatischem Prozess
Am Dienstag kam dann eine Stellungnahme vom Kommunikatiosndirektorat des Präsidenten. Die Redezeit für Staats- und Regierungszeit sei auf fünf Minuten begrenzt gewesen, für andere Redner seien hingegen nur drei Minuten vorgesehen gewesen. „Die Rede unseres Präsidenten überschritt die vorgesehene Zeit, da sie mehrfach durch Applaus unterbrochen wurde; aus technischen Gründen schaltete sich das Mikrofon nach Ablauf der fünften Minute automatisch ab. Unser Präsident beendete seine Rede kurz darauf“. Schließlich sei das Mikrofon des indonesischen Präsidenten Prabowo Subianto aus demselben Grund nach fünf Minuten abgeschaltet worden.
Eigentlich wollte der türkische Präsident vor der UN Israel wegen des Gazakrieges kritisieren. Doch später wurde sein Mikrofon abgestellt.
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