1,48 (Tendenz sinkend) im Übrigen nur, weil der Südosten (die Kurden) noch viele Kinder gebären.
Auch in der Türkei wird die Bevölkerung immer älter. Präsident Erdogan versucht gegenzusteuern. Er preist die Familie als einzig wahre Lebensform und ruft dazu auf, möglichst viele Kinder zu bekommen. Von Uwe Lueb und Hülya Akgülden.
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Die Geburtenrate sinkt - die Türkei überaltert
Stand: 09.12.2025
Auch in der Türkei wird die Bevölkerung immer älter. Präsident Erdogan versucht gegenzusteuern.
"Die Geburtenrate in der Türkei ist erstmals in der Geschichte auf 1,48 gesunken. Das ist eine Katastrophe!" So äußerte sich Präsident Recep Tayyip Erdogan in einer Rede schon vor Monaten. Damit die Gesellschaft nicht schrumpft, müsste die Geburtenrate bei 2,1 liegen. Doch die Tendenz ist weiter rückläufig.
Mindestlohn kann keine Familie finanzieren
Nur wie soll das wirtschaftlich gehen, fragt der Chef der größten Oppositionspartei, CHP, Özgür Özel direkt die Regierung: "Man zahlt einen Mindestlohn von 22.000 Lira und fragt: 'Warum bekommt ihr keine Kinder?' Wie soll das funktionieren?"
22.000 Lira entsprechen knapp 450 Euro. Das reicht in Istanbul nicht mal für eine kleine Wohnung, geschweige denn für eine Familie. Tatsächlich sagen viele, die Kosten für Lebenshaltung und Bildung hinderten sie, mehr Kinder zu bekommen. So wie diese Mutter: "Ich habe nur ein Kind. Ich arbeite, bin Lehrerin. Ich weiß, wie schwierig es ist, für die Kosten eines Schulkindes aufzukommen. Schulmaterial, Schulbus, Mittagessen und so weiter. Da ist ein zweites Kind fast unmöglich."