Winzer verspricht Aus für Hitler-Wein
Seit Jahrzehnten sorgen italienische Weine mit Mussolini- und Hitler-Etiketten für Empörung. Der neue Chef jenes Weinguts, das die Flaschen herstellt, verspricht nun, diese aus dem Sortiment zu nehmen. Ausschlaggebend dafür soll unter anderem ein russischer Dokumentarfilm sein.
Seit 1995 gehören Weine der selbst ernannten „historischen Linie“ („Linea Storia“) zum Geschäft des friulanischen Weinguts Vini Lunardelli. Seine Flaschen sind mit 125 unterschiedlichen Etiketten versehen, die unter anderem das Abbild von Sisi, Che Guevara und Napoleon zeigen, aber auch Diktatoren wie Stalin und Franco, Mussolini und Hitler aufgedruckt haben. Die Weine werden online und in Supermärkten verkauft.
Allein die Motivsammlung „Der Führer“ enthält 35 Etiketten mit Fotos von Hitler sowie von nationalsozialistischen Funktionären und Generälen wie Göring, Hess, Himmler und Rommel. Auf einigen Etiketten zeigt Hitler den in Österreich verbotenen Nazi-Gruß. Kundinnen und Kunden können das Weinetikett sogar mit Zitaten aus dem Nationalsozialismus versehen lassen.
„Absolut kein Nazi“
„Leider ist das meistgefragte Label in unserer historischen Reihe Adolf Hitler. Vor allem bei Touristen aus Deutschland, aber auch bei vielen Briten, Nordländern, Franzosen und Russen“, sagte Winzer Andrea Lunardelli zum US-amerikanischen Magazin „Vice“. Tatsächlich stammen von über 20.000 Flaschen, die jedes Jahr weltweit verkauft werden, 12.000 vom deutschen Diktator. Auf nur halb so viele Flaschen kommt etwa Mussolini.
Weinflaschen mit Bildern von Adolf Hitler und Benito Mussolini
Seit Jahrzehnten sorgen italienische Weine mit Mussolini- und Hitler-Etiketten für Empörung. Der neue Chef jenes Weinguts, das die Flaschen herstellt, verspricht nun, diese aus dem Sortiment zu nehmen. Ausschlaggebend dafür soll unter anderem ein russischer Dokumentarfilm sein.
orf.at