Gegenstimmen, Enthaltung oder Nichtteilnahme
Im Durchschnitt aller Abstimmungen unterstĂŒtzten laut Recherche von Novaya Gazeta Europa 531 der 705 Abgeordneten bzw. 75 Prozent die Resolutionen. Rund 40 (sechs Prozent) stimmten im Schnitt dagegen, ebenso viele enthielten sich. DarĂŒberhinaus gab es Abgeordnete, die an einer Abstimmung gar nicht teilnahmen. Diese Quote sei bei antirussischen Resolutionen aber auffĂ€llig â um das Dreifache â höher als bei anderen EntschlieĂungen gewesen.
Laut Novaya Gazeta Europe zeigten die Daten, dass vor allem radikale und populistische Parteien gegen kremlkritische Resolutionen stimmten â und zwar unabhĂ€ngig davon, ob recht oder links.
GroĂe Unterschiede zwischen den Parteien
Zwischen den Parteien gebe es aber ebenfalls groĂe Unterschiede â gerade auch darin, wie offen eine prorussische Haltung zur Schau gestellt wurde bzw. werde: also Nein-Stimmen zu Resolutionen und Enthaltung bzw. Nichtteilnahme. Interessanterweise zĂ€hle die rechtspopulistische polnische PiS trotz der klaren proukrainischen Haltung Warschaus zu jenen Parteien, die sich hĂ€ufig enthielten.
Am stĂ€rksten prorussisch erwiesen sich demzufolge die portugiesischen und griechischen Kommunisten vor Marine Le Pens Rassemblement National. Nimmt man Gegenstimmen und Enthaltungen zusammen, kommen die rechtspopulistische deutsche AfD und die FPĂ auf eine annĂ€hernd gleiche Bilanz. Allerdings haben sich die drei FPĂ-EU-Abgeordneten dem Bericht zufolge deutlich öfter enthalten, die AfD deutlich öfter eine russlandkritische Resolution mit Nein-Stimmen abgelehnt.