
Die Asyl-Scharfmacher in Europa müssen umdenken
Anstatt sich auf die umstrittene Auslagerung in Drittstaaten zu konzentrieren, sollten sie sich mit den wenigen konstruktiven Maßnahmen beschäftigen
Explodierende Ankunftszahlen auf Kreta, Anstiege auch in Italien und Großbritannien. Zehn Jahre nach Beginn der großen Flucht- und Migrationskrise ist Europa immer noch weit davon entfernt, hier ein Kontrollgefühl zu vermitteln. Das liegt daran, dass die Politik in diesem Bereich zum Großteil eine deprimierende Ansammlung unausgegorener Lösungsansätze ist.
Der derzeit beliebteste vermeintliche Geistesblitz ist die Auslagerung des Asylwesens in Drittstaaten. Dass dabei rechtliche Bedenken sowie viele offene Fragen der Umsetzung vernachlässigt werden, passt dann auch perfekt ins Bild. Bezeichnend dafür ist, dass der deutsche Innenminister Alexander Dobrindt bei einem EU-Treffen am Dienstag allen Ernstes Albanien und Ruanda als "gute Beispiele" nannte.
In Albanien hat Italien in einem Prestigeobjekt von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni Aufnahmezentren errichten lassen, um Migranten dorthin zu bringen und diese von dort aus Europa zu schaffen. Nach vielen Gerichtsniederlagen lautet die Zwischenbilanz: Kosten von geschätzt knapp einer Milliarde Euro dafür, dass ein paar Dutzend abgelehnter Asylwerber über Albanien in ihre Heimatländer abgeschoben wurden. Die gewünschte Abschreckung gelingt so nicht. Und im Fall von Ruanda ist Großbritannien nicht einmal so weit gekommen.
www.derstandard.at
Anstatt sich auf die umstrittene Auslagerung in Drittstaaten zu konzentrieren, sollten sie sich mit den wenigen konstruktiven Maßnahmen beschäftigen
Explodierende Ankunftszahlen auf Kreta, Anstiege auch in Italien und Großbritannien. Zehn Jahre nach Beginn der großen Flucht- und Migrationskrise ist Europa immer noch weit davon entfernt, hier ein Kontrollgefühl zu vermitteln. Das liegt daran, dass die Politik in diesem Bereich zum Großteil eine deprimierende Ansammlung unausgegorener Lösungsansätze ist.
Der derzeit beliebteste vermeintliche Geistesblitz ist die Auslagerung des Asylwesens in Drittstaaten. Dass dabei rechtliche Bedenken sowie viele offene Fragen der Umsetzung vernachlässigt werden, passt dann auch perfekt ins Bild. Bezeichnend dafür ist, dass der deutsche Innenminister Alexander Dobrindt bei einem EU-Treffen am Dienstag allen Ernstes Albanien und Ruanda als "gute Beispiele" nannte.
In Albanien hat Italien in einem Prestigeobjekt von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni Aufnahmezentren errichten lassen, um Migranten dorthin zu bringen und diese von dort aus Europa zu schaffen. Nach vielen Gerichtsniederlagen lautet die Zwischenbilanz: Kosten von geschätzt knapp einer Milliarde Euro dafür, dass ein paar Dutzend abgelehnter Asylwerber über Albanien in ihre Heimatländer abgeschoben wurden. Die gewünschte Abschreckung gelingt so nicht. Und im Fall von Ruanda ist Großbritannien nicht einmal so weit gekommen.

Die Asyl-Scharfmacher in Europa müssen umdenken
Anstatt sich auf die umstrittene Auslagerung in Drittstaaten zu konzentrieren, sollten sie sich mit den wenigen konstruktiven Maßnahmen beschäftigen