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Gast3013
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Außenminister fordert von Skopje Reformen für EU-Beitritt. Griechenland blockiert wegen des Namensstreits den Beitrittsprozess Mazedoniens.
21.01.2015 | 18:26 | Aus Skopje berichtet Wieland Schneider (Die Presse)
Skopje. Hoch zu Ross, das Schwert in den Himmel gestreckt wacht Alexander der Große über die Innenstadt der mazedonischen Hauptstadt Skopje. Das enorme Monument ist Teil des Projekts „Skopje 2014“.
200 Millionen Euro hat die mazedonische Regierung nach eigenen Angaben dafür aufgewendet, um die Stadt mit Statuen und neuen, neoklassizistisch anmutenden Gebäuden zu überziehen. Kritiker sprechen davon, dass das Projekt bisher sogar das Doppelte gekostet haben könnte. Mit der Kopie des antiken Stils, den Statuen von Alexander dem Großen oder seines Vaters, Phillip von Makedonien, will die Regierung von Premier Nikola Gruevski gleichsam eine Vergangenheit zusammenzimmern, laut der die heutigen Mazedonier Nachfahren der antiken Makedonier seien. Das gießt im Namensstreit mit Griechenland weiter Öl ins Feuer.
Mazedonien war einst eine Teilrepublik Jugoslawiens. Seit 1991 ist es ein unabhängiger Staat. Griechenland hat nie akzeptiert, dass sich das neue Land Republik Mazedonien nennt: Damit werde Anspruch auf griechische Geschichte und sogar griechisches Territorium gestellt, heißt es in Athen. Griechenland blockiert wegen des Namensstreits den EU-Beitrittsprozess Mazedoniens. Das südosteuropäische Land hat bereits seit 2005 den EU-Kandidatenstatus.
Es sei „absolut unverständlich“, dass es im Namensstreit keine Fortschritte gebe, sagte Österreichs Außenminister, Sebastian Kurz, am Mittwoch bei seinem Besuch in Mazedonien. Es müsse ein gesamteuropäisches Bewusstsein geben, dass dieser Konflikt nur Schaden anrichte, so Kurz bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem mazedonischen Außenminister, Nikola Poposki. Es gebe wesentlich wichtigere Themen, die das Leben der Menschen direkt betreffen würden, etwa Wirtschaft und das Schaffen von Arbeitsplätzen. Trotz der Blockade durch den Namensstreit mit Griechenland könne Mazedonien bereits jetzt wichtige Reformen für den EU-Beitritt durchführen, sagte Kurz.
Kritik an Medienfreiheit
Kritik an Mazedonien hatte es zuletzt beim Thema Medienfreiheit gegeben. Hier sorgt der Fall des Journalisten Tomislav Kesarovski für Aufsehen. Er war in einem international kritisierten Prozess wegen der Enthüllung der Identität eines geschützten Zeugen von einem Berufungsgericht zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Nach Protesten wurde er nun zunächst für einen Monat auf freien Fuß gesetzt.
Am Dienstag gab es für ihn in Skopje eine Solidaritätskundgebung. „Ich verstehe nicht, dass demonstriert wird“, sagte dazu am Mittwoch Mazedonien-Außenminister Poposki. Der Journalist sei derzeit ohnehin in Freiheit.
Kurz in Mazedonien: ?Namensstreit richtet nur Schaden an? « DiePresse.com
... Kopie des antiken Stils ... eine Vergangenheit zusammenzimmern ...
Scheint wohl dass das Vorhaben Gruevskis außerhalb von FYROM nicht aufgeht. Ah ja, was soll man auch von einer schlechten Kopie erwarten?