Nochmals für dich, nicht ich habe gesagt es seien Fake-Quellen, sondern das norwegische Helsinki-Komitee, Ethikkommision der norwegischen Presse und das Video berichtet gegen jene Quellen die dem internationalen Gerichtshof vorlagen.
Für mich persönlich war Oric schuldig, so wie Gotovina, nur Gotovina wurde komplett freigesprochen und Oric zum großen Teil. Du kommst ständig mit serbischen Opfern, serbischen Frauen und Kindern, ganz so als ob es keine bosnischen Opfer, keine bosnischen Frauen und Kinder, oder kroatische Opfer und kroatische Frauen und Kinder in dem Krieg gegeben hätte.
Nach wie vor huldigst du einen der großen Hetzer im damaligen Krieg, nämlich den Möchtegern-Genozidler Vucic und nach wie vor siehst du die Hauptschuld für die Kriege bei Tudjman, Izetbegovic usw. Es gibt einen Hauptschuldigen und das ist dein Milosevic, samt seinen Handlangern in BiH, Kroatien usw.
Aber Widersprüche sind in diesem Denksystem völlig nebensächlich. Die Sprache ist bloß ein Instrument, das mal zu einem Zweck und mal zu einem anderen benutzt wird. Lügen ist in dieser Logik ebenso wenig verwerflich. Milošević verließ sich auf die in der nationalistischen Szene etablierten Narrative – vom „Genozid“ bis zur Rückholung „alter serbischen Länder“ – und übernahm das Organisatorische der Umsetzung. Milošević sagte: „Serbien ist nicht im Krieg“.
Belgrad bestritt, dass seine Kräfte Dubrovnik bombardierten. Die Erklärung für die entsprechenden Fernsehbilder: „Die Kroaten verbrennen Autoreifen.“ Alternativ: Dort kämpfen „kurdische Söldner“ gegen die JVA (Jugoslawische Volksarmee). „Ausländische Söldner“ ist auch eine auch von Russland geliebte Insinuation. Nach der Bombardierung des Regierungssitzes in Zagreb leugnete die serbische, fälschlich unter dem Namen „jugoslawische“ operierende, Luftwaffe, Bomben abgeworfen zu haben, vielmehr seien es die Kroaten selbst gewesen – auch wenn diese keine Kampfflugzeuge hatten. Bosnische Serben leugneten, die Mörsergranate auf den Marktplatz von Sarajevo, die über 60 Menschen tötete, abgefeuert zu haben, und behaupteten, es seien die „Moslems“ selbst gewesen, um sich als Opfer zu inszenieren. Die unwiderlegbaren Beweise konterten sie mit einer hanebüchenen Version von einem unter dem Pflaster verstecktem Sprengstoff, doch als dies nicht überzeugte, hatten sie gleich die nächste ‚Wahrheit‘ parat.
Eine Ethnisierung des Diskurses, aus der Luft gegriffene Genozidvorwürfe, wechselnde Leugnungen und Rechtfertigungen für die eigenen Kriegsverbrechen: All das ist nicht neu. Dunja Melčić analysiert die Parallelen zwischen russischem und serbischem Kriegsdiskurs in den 1990er Jahren und heute.
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