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Nachrichten aus Serbien

jungle-world.com - Archiv - 19/2015 - Reportage - Stadtentwicklung als Megaprojekt in Belgrad

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Serbien befindet sich in einer schwierigen Transformationsphase. Während das Establishment um die neue geostrategische Ausrichtung des Landes ringt, träumt die Regierung von einer Zukunft Belgrads als internationaler Finanzmetropole. Doch seit dem Sturz Slobodan Miloševićs hat sich das Land kaum verändert.
VON FELIX SCHILK


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Es sieht aus wie ein Dubai auf dem Balkan, was unter dem Namen »Beograd na vodi« (Belgrad am Wasser) für die serbische Hauptstadt im vergangenen Jahr am Reißbrett entworfen wurde. Geht es nach den Plänen des serbischen Ministerpräsidenten Aleksandar Vučić, dann wird Belgrad im Jahr 2019 kaum wiederzuerkennen sein. Die Stadt mit ihren 1,7 Millionen Einwohnern hat sich viel vorgenommen für die kommenden Jahre. Auf dem 180 Hektar großen Gelände am rechten Ufer der Sava, auf dem sich heute größtenteils Gleisanlagen, Industriebrachen und der in die Jahre gekommene Kopfbahnhof befinden, soll ein futuristisch anmutender neuer Stadtteil entstehen. Gläserne Bürohäuser, Luxusapartments, eine fast zwei Kilometer lange Uferpromenade sowie die mit 140 000 Quadratmetern größte Shoppingmall des Balkan sind geplant. Neues Wahrzeichen der Stadt soll ein 200 Meter hoher Glasturm werden, der Belgrads Anspruch als wichtigste Metropole in Südosteuropa unterstreichen würde. »Wir verändern Belgrad. Wir verändern das Gesicht Serbiens. Das ganze Land wird glänzen wie dieses Hochhaus!« versprach Vučić im Juni 2014 zur gemeinsamen Vorstellung des Projektes mit Mohamed Alabbar, dem Vorsitzenden der Emaar Properties aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, die zu den bekanntesten Trägern von Großbauprojekten gehört und etwa Dubais Burj Khalifa, den höchsten Wolkenkratzer der Welt, verwirklicht hat.
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»Slavimo Beograd!« Belgrad feiern, empfiehlt das arabische Planungsbüro Eagle Hills auf einer Werbetafel am Hauptbahnhof der serbischen Metropole (Foto: Felix Schilk)

Auch um seine marode Infrastruktur zu modernisieren, setzt das Land vor allem auf ausländische Investitionen – oft unter großzügiger Auslegung des Baurechts, der Umgehung von Gesetzen und nicht immer zum eigenen Vorteil. Für die Zusicherung von Einnahmen aus dem South-Stream-Projekt verkaufte Serbien große Anteile der staatlichen Erdöl- und Erdgasindustrie zu äußerst günstigen Konditionen an die russische Gazprom. Dem Land entstand dadurch ein Verlust von knapp 200 Millionen Euro jährlich. Entsprechend groß war die Empörung, als Wladimir Putin im Dezember 2014 die Einstellung von South Stream bekanntgab. Mit den Investitionen aus China und den VAE eröffnen sich nun neue strategische Möglichkeiten, um die noch immer große Abhängigkeit von Russland zu verringern. Brüskiert reagierte der Kreml im Februar auf die Ankündigung Belgrads, in Zukunft auf Kosten der Vereinigten Arabischen Emirate mit der Beratungsfirma Tony Blair and Associates zusammenzuarbeiten. Selbst ein Nato-Beitritt des Landes ist seitdem denkbar.

Am 18. März unterzeichnete Serbien den Individuellen Partnerschaftsaktionsplan (IPAP), der dem Militärbündnis die zeitlich befristete Nutzung militärischer Infrastruktur sowie Überflugrechte gewährt. Für einen Nichtmitgliedsstaat ist das die engste Stufe der Partnerschaft, wenngleich die Staatsmedien die Bedeutung des Vertrags herunterspielen. Denn die Nato ist für viele Serben noch immer ein ideales Feindbild und wird für die desolate wirtschaftliche Lage des Landes verantwortlich gemacht.


 
2030

in der 5. klasse: " kinder, wo habt ihr euren urlaub verbracht?"
" in belgrad natürlichovic"
 
FamiliendramaSieben Tote nach Streit um Hochzeit in Serbien


Belgrad – Er widersetzte sich der Hochzeit seines Sohnes und konnte sie doch nicht verhindern: Nur einen Tag nach der Feier erschoss in Serbien ein 55-jähriger Mann mit einem Jagdgewehr sechs Menschen und tötet sich dann selbst.


Die Hintergründe der Tat nahe der nordserbischen Stadt Kanjiza an der Grenze zu Ungarn lagen nach Darstellung der Polizei im Dunkeln.
Der Täter habe sich während des ganzen Samstags betrunken, berichteten Medien unter Berufung auf Augenzeugen. Dann tauchte er am Sonntag im Hause der Brauteltern auf. Dort erschoss er die 25 Jahre alte Braut seines Sohnes sowie deren 52-jährigen Vater und 43-jährige Mutter.
Da er sich zuvor mit seiner eigenen Frau über die Hochzeit zerstritten hatte, brachte er die 47-Jährige und deren Eltern ebenfalls um.
Die Bluttat erinnert an den Amoklauf eines 60-Jährigen bei der Stadt Mladenovac südlich von Belgrad vor zwei Jahren. Dabei hatte der Täter seinen Sohn, seine Mutter, seinen Vater und zahlreiche Nachbarn in seinem Heimatdorf erschossen. Auch hier soll die Beziehung des Sohnes zu einer Frau der Auslöser gewesen sein. (SDA)

Familiendrama: Sieben Tote nach Streit um Hochzeit in Serbien | Blick
 
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