"Putins fünfte Kolonne" im Bundesheer (Österreich)
Eine kleine Gruppe freiheitlicher (FPÖ) Soldaten verbreitet immer wieder russische Propaganda. Auch eine fragwürdige Analyse wurde publiziert, die nun nicht mehr online ist
Bei der Präsentation des Berichts "Risikobild 2024 – Welt aus den Fugen" haben hochkarätige Vertreter des Bundesheeres und Fachleute vor kurzem ein extrem düsteres Bild gezeichnet. In dem Papier wird die Gefahr einer Konfrontation zwischen der EU und Russland als "sehr hoch" eingeschätzt. "Das bedeutet, dass wir 2024 mit einer hohen Wahrscheinlichkeit hybride Kriegsführung erleben", sagte Generalmajor Peter Vorhofer bei der Präsentation des Berichts.
Er zählte insgesamt acht für Österreich besonders relevante Risiken auf, darunter etwa die Störung von Lieferketten durch Konflikte, Cyberangriffe und Desinformationskampagnen, deren Ausbleiben im aktuellen Superwahljahr "extrem ungewöhnlich" wäre.
Desinformation und russische Propaganda sind aber auch innerhalb des Bundesheeres ein Thema. Schon länger sorgt eine kleine Gruppe von Soldaten für Aufmerksamkeit, die intern schon mal als "Putins fünfte Kolonne im Bundesheer" bezeichnet wird. Ein zweifelhafter Ruf, den sie ihren Postings und Aussagen zum Ukrainekrieg verdankt. Auch freiheitliche Personalvertreter werden ihr zugerechnet.
Vizeleutnant verbreitet russische und rechtsextreme Propaganda
So teilt ein Vizeleutnant auf seiner privaten Facebook-Seite Beiträge des russischen Propagandasenders RT (vormals Russia Today). Zuletzt erst vor wenigen Tagen. Dabei handelt es sich meist um klassische Desinformation über den Kriegsverlauf in der Ukraine – oder, wie RT schreibt, über den Verlauf der "militärischen Spezialoperation". Die Botschaft der Beiträge ist meistens die gleiche: die Ukraine habe keine Chance, ihre Regierung sei korrupt und existiere überhaupt nur noch wegen der westlichen Unterstützung.
Eine kleine Gruppe freiheitlicher Soldaten verbreitet immer wieder russische Propaganda. Auch eine fragwürdige Analyse wurde publiziert, die nun nicht mehr online ist
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