Russland dementiert Pläne zu neuen Grenzen in Ostsee
Russland hat Agenturberichten zufolge Pläne zur Verlegung seiner Grenzen in der Ostsee dementiert. Das berichtete Interfax unter Berufung auf eine Person aus dem militärisch-diplomatischen Bereich. Auch die staatlichen Nachrichtenagenturen TASS und RIA berichteten über das Dementi.
Zuvor war aus einem Gesetzesentwurf des Verteidigungsministeriums hervorgegangen, dass Russland offenbar eine Veränderung von Seegrenzen um russische Inseln im Osten des Finnischen Meerbusens sowie das Gebiet um die russische Exklave Kaliningrad anstrebt.
Das Ministerium berief sich auf kartografische Ungenauigkeiten zu Zeiten der Sowjetunion. Diese seien nicht in Einklang mit den aktuellen kartografischen Koordinaten. Am Nachmittag teilte das Ministerium mit, den Gesetzesentwurf von dem Portal gelöscht zu haben.
Finnland besorgt
Finnland hatte sich in einer ersten Reaktion auf die nun dementierten Bericht besorgt geäußert. Die finnischen Behörden gingen den Informationen in russischen Medien nach, erklärte Präsident Alexander Stubb. „Die Regierung verfolgt die Situation genau“, betonte er und fügte hinzu: „Russland hat in der Sache keinen Kontakt zu Finnland aufgenommen.“
Die finnische Außenministerin Elina Valtonen hatte Russland aufgerufen, sich an die Konventionen der Vereinten Nationen und an internationales Seerecht zu halten.
Finnland ist seit April vergangenen Jahres Mitglied der NATO. Weitere Ostsee-Anrainerstaaten sind Litauen, Lettland, Polen, Schweden, Deutschland und Dänemark. Auch sie gehören allesamt der NATO an.
Scharfe Kritik aus Litauen
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