Willkür, Gewalt und Trunksucht – am Ende ist es der Wodka, der die russische Matrix zusammenhält
Es sind nicht allein die Rohstoffe Erdöl und Erdgas, die Russland am Laufen halten. Eine ebenso wichtige Rolle spielt der Wodka. Was vor 500 Jahren unter den Zaren begann und mit Gorbatschow eine kurze Unterbrechung erfuhr, hat bis heute nicht aufgehört.
Grundsätzlich haben Spirituosen als Genussmittel und Droge nichts mit Erdöl zu tun. Es sei denn, Alkohol könnte als subventionierter Biosprit Benzin ersetzen und das Autofahren klimafreundlicher machen. Doch in Russland als Rohstoffstaat hatte Wodka stets viel mehr mit Erdöl gemeinsam, als man denken könnte. Denn ebendieser Wodka, also der verdünnte Alkohol, wurde bereits vor fast 500 Jahren der erste und unersetzliche «Rohstoff», der den staatlichen Fiskus mit üppigen Einnahmen füllte und die Autokratie mit ihrem Unterdrückungsapparat und ihren militärischen Unternehmungen am Laufenden hielt.
Seit Einführung staatlicher Schenken (Kabaken) in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, wo man lediglich trinken konnte, nicht aber essen durfte, förderte die Krone die Alkoholabhängigkeit ihrer Untertanen, die als Geldpumpe funktionieren sollte. Nicht allein der Fiskus profitierte davon. Die Zarin Katharina die Grosse, in deren Regierungszeit der Wodka-Handel fast die Hälfte der Staatseinnahmen ausmachte, war sich auch der politischen Vorzüge der Trunksucht bewusst. «Ein betrunkenes Volk ist einfacher zu regieren», frohlockte die Anhängerin französischer Aufklärer. Nicht zuletzt mit enormen Wodka-Einnahmen gelang es dem aufstrebenden Imperium, das Osmanische Reich zu besiegen, Kolonien am Schwarzen und am Asowschen Meer zu gründen und dort verschiedene Ethnien anzusiedeln: Deutsche, Griechen, Juden.
Es sind nicht allein die Rohstoffe Erdöl und Erdgas, die Russland am Laufen halten. Eine ebenso wichtige Rolle spielt der Wodka. Was vor 500 Jahren unter den Zaren begann und mit Gorbatschow eine kurze Unterbrechung erfuhr, hat bis heute nicht aufgehört.
Grundsätzlich haben Spirituosen als Genussmittel und Droge nichts mit Erdöl zu tun. Es sei denn, Alkohol könnte als subventionierter Biosprit Benzin ersetzen und das Autofahren klimafreundlicher machen. Doch in Russland als Rohstoffstaat hatte Wodka stets viel mehr mit Erdöl gemeinsam, als man denken könnte. Denn ebendieser Wodka, also der verdünnte Alkohol, wurde bereits vor fast 500 Jahren der erste und unersetzliche «Rohstoff», der den staatlichen Fiskus mit üppigen Einnahmen füllte und die Autokratie mit ihrem Unterdrückungsapparat und ihren militärischen Unternehmungen am Laufenden hielt.
Seit Einführung staatlicher Schenken (Kabaken) in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, wo man lediglich trinken konnte, nicht aber essen durfte, förderte die Krone die Alkoholabhängigkeit ihrer Untertanen, die als Geldpumpe funktionieren sollte. Nicht allein der Fiskus profitierte davon. Die Zarin Katharina die Grosse, in deren Regierungszeit der Wodka-Handel fast die Hälfte der Staatseinnahmen ausmachte, war sich auch der politischen Vorzüge der Trunksucht bewusst. «Ein betrunkenes Volk ist einfacher zu regieren», frohlockte die Anhängerin französischer Aufklärer. Nicht zuletzt mit enormen Wodka-Einnahmen gelang es dem aufstrebenden Imperium, das Osmanische Reich zu besiegen, Kolonien am Schwarzen und am Asowschen Meer zu gründen und dort verschiedene Ethnien anzusiedeln: Deutsche, Griechen, Juden.
Willkür, Gewalt und Trunksucht – Wodka hält die russische Matrix zusammen
Wodka spielt in Russland bis heute eine wichtige Rolle. Das begann schon unter den Zaren.
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