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Nachrichten Russland

Nordkoreaner als Arbeitssklaven in Russland
Nach mehr als drei Jahren Krieg herrscht auch in Russland ein enormer Arbeitskräftemangel. Das verbündete Nordkorea hilft gern aus bei der Kriegsführung, ob nun mit Raketen oder Soldaten. Doch wurden, wie die BBC aufdeckte, auch Tausende Nordkoreaner nach Russland geschickt, um dort unter sklavenähnlichen Bedingungen zu arbeiten. Einige konnten ihrem Schicksal entfliehen.

Ein Geheimnis war es auch bisher nicht, dass Nordkoreaner in Russland eingesetzt werden, und zwar nicht nur im Krieg. Voriges Jahr hatten Russland und Nordkorea ein Abkommen über eine „umfassende strategische Partnerschaft“ geschlossen. Im April bestätigte Pjöngjang auch erstmals die Truppenentsendungen zur Unterstützung des Kremls, nachdem Seoul und Kiew bereits Alarm geschlagen hatten.

Inzwischen kämpfen etliche tausend Soldaten aus Nordkorea gegen die Ukraine. Doch die strategische Partnerschaft umfasst auch Tausende „Wiederaufbaukräfte“ aus Nordkorea. Denn Russlands Männer sind oft entweder an der Front, tot oder desertiert. Im Land selbst verschärfte sich so der Arbeitskräftemangel enorm.

Untragbare Bedingungen
Die BBC konnte mit mehreren Nordkoreanern sprechen, die die Flucht aus Russland geschafft haben. Südkoreanische Regierungsbeamte, Forschende und Fluchthelfer bestätigten die Angaben. Die Arbeiter berichteten, dass sie meist auf Baustellen eingesetzt werden.

 
Russland schränkt Anrufe über WhatsApp und Telegram ein
Russland hat nach Angaben staatlicher Medien Einschränkungen für Anrufe über die Apps WhatsApp und Telegram eingeführt. „Um Kriminelle zu bekämpfen, werden Maßnahmen ergriffen, um Anrufe in diesen ausländischen Messaging-Apps einzuschränken“, zitierten die staatlichen Nachrichtenagenturen TASS und RIA Nowosti gestern die Telekommunikationsbehörde Roskomnadsor.

Moskau werfe den Diensten vor, „russische Staatsbürger in Sabotageakte oder terroristische Aktivitäten zu verwickeln“. WhatsApp und Telegram seien „die wichtigsten Sprachdienste, die für Betrug und Erpressung“ genutzt würden.

Moskau verlangt von den Apps, russischen Ermittlern Zugang zu den Daten der Nutzerinnen und Nutzer zu geben. „Der Zugang zu Anrufen in ausländischen Messengern wird wiederhergestellt, sobald diese anfangen, das russische Recht einzuhalten“, teilte Roskomnadsor den Angaben zufolge weiter mit.

VPN-Zugänge gesperrt
Präsident Wladimir Putin hatte Ende Juli ein Gesetz unterzeichnet, das die Informationsfreiheit in Russland weiter einschränkt. Es sieht Strafen für Internetsuchen vor, die der Kreml als „terroristisch“ einstuft. Das Gesetz verbietet zudem die Nutzung von VPN-Zugängen, mit denen viele Russinnen und Russen die Zensur in ihrem Land umgehen.

 
Die gestohlene Generation: Recherche über die systematische Umerziehung Russlands von ukrainischer Kinder in den besetzten Gebieten

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An einem Morgen im Jahr 2025 betreten die Schüler der Schule Nr. 15 in Melitopol ihr Klassenzimmer. Vor ihnen steht ein Mann in Tarnkleidung und Sturmhaube. „Guten Tag. Ich bin euer neuer Lehrer, Rufzeichen ‚Sarmat‘. Heute werden wir in unserem Fach ‚Sicherheit und Verteidigung des Vaterlandes‘ die Struktur von Schusswaffen studieren und lernen, wie man eine Kalaschnikow und eine Makarow-Pistole zerlegt und wieder zusammenbaut.“ Der Mann ist ein ehemaliger Spezialeinheiten-Soldat, und sein erklärtes Ziel ist es, „die Jungen und Mädchen auf die Verteidigung unseres Vaterlandes vorzubereiten.“

Diese Szene ist kein Einzelfall, sondern Teil eines erschreckend umfassenden Programms, das der Kreml mit einem Budget von 840 Millionen Dollar allein für 2025 finanziert. Das Jahr wurde per Präsidialdekret zum „Jahr des Vaterlandsverteidigers“ erklärt, und in den besetzten ukrainischen Gebieten operieren nun 901 Bildungseinrichtungen unter einem einheitlichen föderalen Programm, das Russlands Bildungsministerium Anfang des Jahres genehmigte. Nach Schätzungen des Almenda-Zentrums für Bürgerbildung sind 1,6 Millionen ukrainische Kinder – 615.000 von ihnen bereits im Schulalter – gefährdet, als „Verteidiger Russlands“ aufzuwachsen.

 
Russland verbietet Reporter ohne Grenzen
Vom Justizministerium für unerwünscht erklärt, bedeutet de facto ein Verbot

Das russische Justizministerium hat die internationale Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (Reporters sans frontières/RSF) für unerwünscht erklärt. Das Ministerium in Moskau veröffentlichte die Einstufung am Donnerstag auf seiner Webseite. Die Aufnahme in das Register kommt einem Verbot in Russland gleich; russische Organisationen oder Privatpersonen dürfen keine Beziehungen zu unerwünschten Organisationen unterhalten.

Bisher hat Russland mehr als 250 ausländische Organisationen für unerwünscht erklärt, die meisten aus den EU-Staaten, den USA und der Ukraine. Reporter ohne Grenzen, gegründet 1985, setzt sich weltweit für Pressefreiheit ein und kümmert sich um inhaftierte Journalistinnen und Journalisten. Von der Zentrale in Paris gab es bisher keine Reaktion.

RSF erstellt jedes Jahr einen Index der Pressefreiheit. Russland gehört demnach auch 2025 zu den Staaten, in denen die Presse am wenigsten frei ist, und liegt auf Platz 171 von 180 Ländern. (APA, dpa, 17.8.2025)


 
Putins politischer Sieg
Das Gipfeltreffen mit US-Präsident Trump in Alaska markiert eine historische Wende in der internationalen Diplomatie

Das bizarre und in seinen politischen Folgen abenteuerliche Gipfeltreffen in Alaska hat völlig widersprüchliche Kommentare ausgelöst. Der weltweit verbreitete Anblick, wie US-Präsident Donald Trump dem Diktator und zur Fahndung ausgeschriebenen Kriegsverbrecher (dem "lieben Wladimir") zulachte und applaudierte, während dieser den roten Teppich abschritt, war laut dem britischen Ex-Premier und früheren Trump-Anhänger Boris Johnson "die am meisten zum Erbrechen nötigende Episode in der schäbigen Geschichte der internationalen Diplomatie". Die Neue Zürcher Zeitung schrieb treffend von einem "Moment der Schande".

Wie anders das begeisterte und geradezu triumphale Echo in Moskau! Der extrem nationalistische Verschwörungstheoretiker Alexander Dugin feierte "einen perfekten, grandiosen Gipfel: alles gewonnen und nichts verloren; nur Zar Alexander III. (1845–1894) hätte das vollbringen können". Dieser hatte die liberalen Reformen seines Vaters abgeschafft; auf Autokratie, Russifizierung und militärische Stärke gesetzt. Die kontrollierten Medien der Diktatur feiern den so sichtbaren Prestigeerfolg Wladimir Putins. Der russische Senator Andrej Klischas stellte offen fest: "Die Ziele der 'besonderen Militäroperation' werden entweder mit militärischen oder diplomatischen Mitteln erreicht. Es wird keine 'bedingungslose Feuerpause' geben, auch wenn die Front zusammenbricht und die russischen Truppen mehr und mehr Territorium befreien. Auf der Tagesordnung steht eine neue Architektur der europäischen und internationalen Sicherheit – und jeder muss sie akzeptieren."

Putins Propaganda
Wenn man sich die Serie von Drohungen Trumps in Erinnerung ruft (50 Tage, dann zehn Tage Frist für "schwerwiegende Konsequenzen", wenn Putin einen Waffenstillstand weiter verweigere), entpuppt sich das Treffen in Anchorage selbst in der Geschichte der verwirrenden Präsidentschaft Trumps als eine Umkehr von historischem Ausmaß. Putin konnte seine Propagandalinie auf der Pressekonferenz ohne Nachfragen ungehindert verbreiten; die Voraussetzung für einen Frieden sei die Beseitigung der "Grundursachen des Konflikts". Das ist die bekannte Umschreibung einer Liste von Forderungen, die von der Auslöschung der Ukraine als eigenständiger Nation bis zur Rückentwicklung der Nato-Osterweiterung reichen.

Das "Friedensabkommen" russischer Prägung würde die vollständige Besetzung der Regionen Donezk und Luhansk, die faktische Entwaffnung des Rumpfstaats, keinen Nato-Beitritt, keine Truppen aus Nato-Ländern in der Ukraine und letztlich die Einsetzung einer Moskau-freundlichen Regierung bedeuten. Der erste Schritt zu einem von Trump offenbar befürworteten "Deal" wäre die Abtretung der noch umkämpften Ostgebiete.



 
Anlässlich ihres dritten Todestages wurde im Sacharowo-Park bei Moskau ein Denkmal für die Politologin und Publizistin Darja Dugina enthüllt. Ihre Mutter Natalja Melentjewa, der CEO der Mediengruppe Russia Today Dmitri Kisseljow, der Präsident der Volksrepublik Donezk Denis Puschilin, der Gründer des Fernsehsenders und der Stiftung "Zargrad" Konstantin Malofejew* sowie Vertreter der lokalen Behörden nahmen an der Zeremonie teil.

Die Tochter des russischen Philosophen Alexander Dugin, Darja Dugina, kam am 20. August 2022 bei einem Autobombenanschlag auf der Moschaisk-Autobahn um, den der ukrainische Geheimdienstes organisiert hatte, wie Russland behauptet.

Im Zusammenhang mit der Ermordung von Darja Dugina sprachen der Patriarch von Moskau und der gesamten Rus, Kirill, und der russische Präsident W. Putin der Familie ihr Beileid aus:
„Ein abscheuliches, grausames Verbrechen beendete das Leben von Darja Dugina – einer klugen, talentierten Person mit einem wahren russischen Herzen – freundlich, liebevoll, mitfühlend und offen. Als Journalistin, Wissenschaftlerin, Philosophin und Kriegsberichterstatterin diente sie ehrlich dem Volk und dem Vaterland und bewies in ihren Taten, was es bedeutet, eine Patriotin Russlands zu sein.“

* Konstantin Malofejew ist ein „prawoslawnij Oligarch“, der eng mit der Führung der Russisch-Orthodoxen Kirche und des FSB verbunden ist. Igor Strelkow und Alexander Borodai, die 2014 den Krieg im Donbass begannen, hatten zuvor in seinem persönlichen Sicherheitsdienst gedient, Strelkow war dessen Chef.

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Putin entschuldigt sich für abgestürzte Drohne in Polen: "Sollte eigentlich einen Kindergarten treffen"

Moskau (dpo) - Nach dem Absturz einer russischen Militärdrohne im Osten Polens hat sich Wladimir Putin heute öffentlich dafür entschuldigt. Es handle sich um ein bedauerliches Versehen, so der russische Präsident. Man habe ein ganz anderes Ziel anvisiert.

"Diese Drohne hätte eigentlich planmäßig in eine Kita in der Westukraine fliegen sollen", erklärte Putin dem staatlichen Fernsehsender Rossija 1. "Wieso sie die Grenze zu Polen überquerte, anstatt den Kindergarten in Schutt und Asche zu legen, ist noch unklar."

Das Fluggerät war gestern abgestürzt und explodiert – doch statt ukrainischer Spielsachen flogen lediglich polnische Maispflanzen in die Luft.

Derzeit prüft die russische Armee, wer für die sinnlose Verschwendung einer guten Drohne verantwortlich war. Ein Fenster in einem hohen Stockwerk steht bereits offen.

 
Die Rückkehr der Sowjetunion
Was das für die Europäer bedeutet

Bei seiner Ankunft in Alaska für den Trump-Putin-Gipfel trug der russische Außenminister ein Sweatshirt mit den kyrillischen Buchstaben CCCP. Das ist in Lateinschrift SSSR und die Abkürzung für "Sojus Sowjetskich Sozialistitscheskich Respublik", also "Union der sozialistischen Sowjetrepubliken". Das ist der Staat, der zwischen 1922 und 1991 als Sowjetunion oder UdSSR bekannt war.

Der Uralt-Diplomat Sergej Lawrow ist nicht für seinen feinen Humor bekannt. Er wollte aber die westlichen Teilnehmer schlicht trollen und eine Message senden: Wir wollen wieder eine gefürchtete Supermacht sein wie die alte Sowjetunion, deren Zerbrechen übrigens nach einer Aussage meines Chefs Wladimir Putin "die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts" gewesen sei.

Seltsames Reich
Die alte Sowjetunion, die der Autor dieser Zeilen etliche Male erleben durfte, war ein seltsames Gebilde. Ein riesiges Reich, dessen (nominelles) Bruttoinlandsprodukt (BIP) aber im letzten Jahr seiner Existenz (1990) nur doppelt so groß war wie das Deutschlands (heute ist das BIP Russlands so groß wie das Italiens). Der deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt nannte die UdSSR "Obervolta mit Atomraketen" (Obervolta war damals ein afrikanisches Entwicklungsland). Tatsächlich konnte man die Armseligkeit des täglichen Lebens bei jedem Besuch spüren. Die CCCP brach einfach zusammen, weil die schwache Volkswirtschaft die Last der Hochrüstung nicht tragen konnte. Die Frage ist, ob das auch für das heutige Russland gilt.

Zu dieser Sowjetunion gehörten außer Russland noch viele Teilrepubliken in Zentralasien (Kasachstan, Turkmenistan, Usbekistan, Kirgisien, Tadschikistan, Aserbaidschan), im Kaukasus (Georgien, Armenien) und in Europa – die drei Baltenstaaten Estland, Lettland, Litauen sowie Belarus und Moldau. Als Einflussgebiete hat sich Putin bereits wieder Belarus geholt, Georgien und Moldau stehen auf der Kippe. Aber das Wichtigste: Er will selbstverständlich die Ukraine wiederhaben, koste es, was es wolle.

 
Russische Flughäfen wegen Drohnengefahr geschlossen
Wegen ukrainischer Kampfdrohnen am Himmel haben mehrere russische Flughäfen in der Nacht auf heute den Betrieb einschränken müssen. Betroffen war unter anderem der Flughafen Pulkowo in St. Petersburg, der zweitgrößten Stadt des Landes, wie die Luftfahrtbehörde Rosawiazija mitteilte.

Im Umland der Stadt seien zehn Drohnen abgefangen worden, schrieb Gouverneur Alexander Drosdenko auf Telegram. Schäden oder Verletzte habe es nicht gegeben.

1.250 Kilometer im russischen Hinterland
Auch die Flughäfen von Pskow, Nischni Nowgorod, Kasan, Wolgograd und Nischnekamsk mussten nach Angaben der Luftfahrtbehörde wegen Drohnengefahr zeitweise den Betrieb einstellen.

Dabei liegt Nischnekamsk etwa 1.250 Kilometer tief im russischen Hinterland. Auch die von Russland annektierte Halbinsel Krim sei von ukrainischen Drohnen attackiert worden, hieß es vom russischen Militär.

 
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