Russische Drohnen mit deutscher Hilfe
Schlachten Kühlschränke aus: So umgehen Putin-Schergen deutsche Sanktionen
Obwohl es streng verboten ist, gelangen Bauteile für Drohnen über deutsche Firmen nach Russland. Zwei Fälle im Saarland und in Hamburg zeigen, wie das möglich ist. Außerdem ist ein deutsches Küchengerät als Bauteil beliebt.
Russland greift die Ukraine weiterhin mit Kampf-Drohnen und Aufklärungs-Drohnen an, in denen Teile von westlichen Herstellern verbaut sind. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft unter anderem Deutschland vor, die Lieferung und den Weitertransport nicht zu unterbinden. Tatsächlich geraten Drohnen-Teile über deutsche Unternehmen in die Ukraine, obwohl die Behörden das verhindern wollen. Die Bundesanwaltschaft ermittelt in mehreren Fällen, offiziell äußern will sie sich nicht.
Linken-Chef Jan von Aken versucht auf Anfrage von FOCUS online eine erste Einordnung: "Einfache Schrauben sind natürlich anders zu bewerten als kritische oder militärische Bauteile. Wir müssen dazu mehr wissen als bisher bekannt ist." Grundsätzlich sei er dagegen, Waffen und Waffenteile nach Russland zu liefern. "Das sollte für alle Firmen in unserem Land gelten, sonst machen sie Geld mit dem Krieg gegen die Ukraine."
Welche Teile werden in russischen Drohnen verbaut?
Zu den Drohnen-Komponenten, die aus westlichen Ländern nach Russland gehen, gehören nach Informationen von FOCUS online beispielsweise Konverter. Das sind Schalter, die eine Form von elektrischem Signal in eine andere umwandeln. Beliebte Bauteile sind Sensoren und Mikrocomputer. Mikrocontroller für unbemannte Luftfahrzeuge produziert die Schweiz, Mikrocomputer für die Flugsteuerung stellt Großbritannien her. Als Treibstofftank wird gerne eine handelsübliche PET-Flasche genommen. Beim Fund abgeschossener Drohnen finden ukrainische Streitkräfte außerdem Dinge, die normalerweise in Handys verbaut sind: Handymodems für die Internetverbindung, Speicherkarten und kleine Kameras.