National Interest: Russland gibt den Ton an in der Weltpolitik
Russlands Präsident Wladimir Putin gewinnt immer mehr Einfluss unter den Staats- und Regierungschefs der Welt – er gibt nicht nur die Tagesordnung der internationalen Gesprächsthemen vor, sondern schlägt auch die konstruktivsten Lösungen vor, schreibt der Kolumnist der Zeitschrift „The National Interest“ Nicolas Gvosdev.
Mit seiner aktiven Rolle bei der Regelung der
Syrien-Krise verschaffte sich Putin wichtige Trümpfe in der aktuell schwierigen, aber nicht katastrophalen Situation, so der Verfasser des Artikels. Die Migrationskrise und die Terrorgefahr bewegen Europa dazu, den Bedarf an effektiven Lösungen, die der russische Präsident vorschlagen kann, zu begreifen. Russland hat gezeigt, dass es die Aufgaben, die die von den USA angeführte
Anti-IS-Allianz stellte, wohl meistern kann, und dass es zur Kooperation bereit ist. Putin gab den russischen Luftstreitkräften und der Marine die Anweisung, das Vorgehen in Syrien mit den französischen Streitkräften zu koordinieren, um ein Fundament für eine weitere französisch-russische Strategie im Kampf gegen die Dschihadisten zu schaffen.
Moskau hat es geschafft, die Schwerpunkte innerhalb des Prozesses zur Regelung des Bürgerkrieges zu verschieben und den Westen davon zu überzeugen, dass das Streben nach dem Rückstritt Assads den Konflikt nur verschärft. Während westliche Experten vor einigen Monaten einhellig sagten, dass der Rücktritt Assads unvermeidlich sei, neigen sie jetzt eher zu einer Variante, bei der er sich an der Herstellung des Friedens im Land beteiligen kann, obwohl Washington, Paris und Riad bis heute der Ansicht sind, dass Assad keine politische Zukunft in Syrien haben darf.
Vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung des Kremls bei der Lösung globaler Krisen ändert sich auch das Verhalten zu Russland. Die Bildung einer großen Koalition gegen den IS, die vom französischen Präsident Francois Hollande unterstützt wird, könnte zur Entspannung mit Russland führen. Hollandes bevorstehender Russland-Besuch könnte ein Signal zur Teilaufhebung bzw. zur völligen Aufhebung der Sanktionen sein, so der Verfasser.
National Interest: Russland gibt den Ton an in der Weltpolitik
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Nach Sperre wegen angeblichem Doping: Russische Leichtathleten klagen gegen ARD
Russische Leichtathleten bereiten Klagen gegen Julia Stepanowa und den TV-Sender ARD vor, die Gerichtsprozesse werden in Russland stattfinden, wie der Anwalt der Sportler, Alexander Karabanow, mitteilte.
Der deutsche TV-Sender ARD zeigte am 3. Dezember vergangenen Jahres einen Dokumentarfilm, in dem über ein systematisches Doping durch russische Leichtathleten berichtet wurde. Am 7. Dezember wurde der zweite Teil des Filmes gezeigt.
Der Film enthält unter anderem Aufnahmen mit einer versteckten Kamera, in dem die Olympiasiegerin im 800 Meter-Lauf Maria Sawinowa angeblich Doping zugegeben hat. Dabei ist die Stimme Sawinowas nicht zu hören. Die Läuferin Stepanowa (vor der Eheschließung – Russanowa) und ihr Ehemann Witali Stepanow, ehemaliger Mitarbeiter der russischen Anti-Doping-Behörde RUSADA, sind die wichtigsten Protagonisten in dem Film.
„Die Klagen gegen Stepanowa werden gemäß ihrem Wohnort eingereicht. Welches Gericht es sein wird, werden wir nicht präzisieren, damit sie sich nicht an einem neuen Ort anmeldet“, so der Anwalt. Eine Entschädigungssumme, die eingeklagt werden soll, wurde nicht genannt.
„Bislang wurde dies nicht entschieden. Die Summe ist nicht prinzipiell. Das Wichtigste ist, man muss beweisen, dass das alles eine Lüge ist und die gesperrten Sportler rehabilitiert werden“, so Karabanow.
Falls das Gericht die Leichtathleten unterstützt, werden sie Klagen gegen den TV-Sender mit der Forderung nach einer Entschädigung für den moralischen Schaden erheben.
„Die Initiatoren des Skandals waren gerade sie, weshalb wir in der Zukunft Klagen gegen sie mit der Forderung nach Entschädigung für den Schaden erheben werden“, so Karabanow.
Zuvor waren Verleumdungsklagen des Russischen Leichtathletikverbands gegen die Autoren des ARD-Films erhoben worden.
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http://de.sputniknews.com/sport/20151120/305810194/russische-leichtathleten-klagen-gegen-ard.html