Vor 40 Jahren, am 20. November 1978, wurde in der UdSSR Antonina Makarova, bekannt als "Ton'ka die MG-Schützin", zum Tode verurteilt.
Ton'ka die MG-Schützin
Geschichte einer Frau die als Scharfrichterin bei den russischen Nazi-Kollaborateuren diente und sich drei Jahrzehnte lang erfolgreich als Kriegsheldin ausgab
Antonina Makarova wurde 1921 in der Region Smolensk, im Dorf Malaya Volkovka, in einer großen Bauernfamilie geboren. Als der Krieg begann, meldete sich Tonja Makarova freiwillig für die Front. Sie absolvierte Schnellkurse für Sanitäter und MG-Schützen.
Das Regiment in dem sie als Krankenschwester diente wurde im Winter 1941 eingekesselt. Nach einem langen umherirren durch das besetzte Gebiet kam sie in das Dorf Lokot in der Region Brjansk wo zu dieser Zeit die „Lokot-Republik“ gegründet wurde - eine administrativ-territoriale Einheit russischer Kollaborateure. Die Hilfspolizisten nahmen sie zu sich, fütterten sie und Tonja wurde ihre Prostituierte. Einmal hat man sie in den Hof hinausgeführt und hinter das Maschinengewehr "Maxim" gestellt. Vor dem Maschinengewehr standen Menschen - Männer, Frauen, Alte und Kinder. Anfangs konnte sie nicht schiessen dann gab man ihr Wodka zu trinken, dann kniete sie sich nieder und feuerte mit dem Maschinengewehr auf die Menschen bis alle tot waren.
Die Republik Lokot kämpfte gnadenlos gegen die Feinde der neuen Ordnung - die Partisanen, Untergrundkämpfer, Kommunisten und ihre Familienangehörigen. Die Festgenommenen wurden in einen Schuppen gebracht, der als Gefängnis diente, und am Morgen erschossen. Es passten 27 Personen in den Schuppen, sie alle mussten eliminiert werden um für die neue Gefangene Platz zu machen. Niemand wollte die Henkerarbeit machen aber Tonja stimmte zu, dafür erhielt sie 30 Deutsche Reichsmark im Monat und ein eigenes Bett. Insgesamt hatte Antonina Makarova etwa 1.500 Menschen exekutiert.
Die tägliche Routine von Makarova sah aus wie folgt: morgens 27 Menschen mit dem MG erschießen, die Überlebenden mit einer Pistole erledigen, Waffe reinigen, abends Wodka trinken und im deutschen Offiziersklub tanzen, nachts "Liebe" mit einem deutschen Offizier oder einem russischen Hilfspolizisten. Als Belohnung durfte sie die Sachen der Toten mitnehmen. So hatte Tonya einen Haufen Kleider gehabt die jedoch erst repariert werden mussten - Blutspuren und Einschusslöcher behinderten das Tragen dieser Kleidung sofort.
1943 erkrankte sie an Syphilis und wurde in einen Feldlazarett geschickt damit sie die Soldaten nicht infizieren konnte. 1943 befreite die Rote Armee das Gebiet Brjansk, die sowjetischen Truppen näherten sich schnell und sie fürchtete in die sowjetische Gefangenschaft geraten zu können. Tonya floh aus dem Lazarett besorgte sich Papiere und wurde später wieder Sanitäterin bei der Roten Armee.
Später heiratete sie einen Mann der von ihrer Vergangenheit nichts wusste und hatte mit ihm zwei Kinder, sie nahm den Namen ihres Mannes an und wurde Antonina Ginsburg. So verschwand die Henkerin Antonina Makarova und erstand die ehrwürdige Kriegsveteranin Antonina Ginsburg.
Nach dem Krieg führte Antonina Ginzburg das normale Leben eines Sowjetmenschen - sie lebte, arbeitete, zog zwei Töchter hoch, als Veteranin des Großen Vaterländischen Krieges trat sie vor Schulkindern auf und erzählte über ihre heldenhafte Vergangenheit, natürlich ohne die Taten von "Ton'ka-MG-Schützin" zu erwähnen.
Die KGB suchte nach ihr dreißig Jahre lang, fand sie aber rein zufällig. Antonina Makarova-Ginzburg wurde im Herbst 1978 in Brjansk vor Gericht gestellt. Es war der letzte große Prozess gegen Vaterlandsverräter in der UdSSR.
Antonina war selbst überzeugt, dass die Strafe nicht zu streng sein könnte und sie freigelassen würde. Frauen mit denen sie in der Zelle saß sagten, sie hoffte auf eine Bewährungsstrafe. Sie bereute nicht was sie getan hatte "Nun, es war doch Krieg. Ausserdem sind seitdem schon mehr als 30 Jahre vergangen." Sie bereute nur, dass sie wegen der Schande jetzt in eine andere Stadt umziehen muss und eine andere Arbeit suchen musste.
Am 20. November 1978 verurteilte das Gericht Antonina Makarova-Ginzburg jedoch zur Todesstrafe durch Erschießung. Am 11. August 1979 um sechs Uhr morgens, nachdem alle Appelle auf Begnadigung abgelehnt wurden, wurde die Todesstrafe vollstreckt.
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https://ru.wikipedia.org/wiki/Макарова,_Антонина_Макаровна