Kurze Fassung der Erstürmung aus Wiki
Am Freitag, 3. September 2004, einigten sich die Geiselnehmer und die russischen Einheiten auf den Abtransport von Leichen. Während des Abtransports kam es auf ungeklärte Weise zu einer starken Explosion. Als eine Gruppe von Geiseln die Flucht aus dem Gebäude ergriff, begannen die Terroristen auf sie zu schießen, so die offizielle Version des Geschehens; es wurden jedoch der Öffentlichkeit nur entstellte Leichen präsentiert, was auf ein Abstürzen des Daches im Sportsaal deuten könnte. Die Lage wurde unüberschaubar, und ab etwa 12:30 Uhr Ortszeit entwickelten sich stundenlange Feuergefechte, in deren Verlauf russische ALFA- und Wympel-Einheiten das Schulgebäude stürmten. Russische Militärs gaben Panzerschüsse auf das Schulgebäude ab, doch erst nach mehreren Stunden konnten sie es vollständig unter ihre Kontrolle bringen. Wie später bekannt wurde, waren sich die Sondereinheiten nicht einig, wer die oberste Befehlsgewalt bei der angeblich spontanen Erstürmung innehaben sollte.
Im Verlauf der Kämpfe stürzte die Decke im Sportsaal der Schule ein, was viele Menschen das Leben kostete. Offiziellen Angaben zufolge wurde die Decke von den Terroristen gesprengt, anderen Angaben zufolge wurde der Einsturz durch unangemessenen Einsatz militärischer Mittel von den russischen Einheiten herbeigeführt. So wurde die Schule von T-72-Kampfpanzer mit 125-mm-Kanonen sowie von BTR-80-Schützenpanzerwagen mit 14,5-mm-MG beschossen.
Während der offenbar planlosen Erstürmung wurden nach offiziellen Angaben 704 Menschen verletzt, darunter mehr als 200 Kinder. Insgesamt gab es 331 Tote. 27 Geiselnehmer wurden getötet, darunter zwei Frauen. Ein Geiselnehmer, Nurpaschi Kulajew, wurde lebend festgenommen, zwei weitere wurden von Militärs bei der Festnahme getötet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Geiselnahme_von_Beslan
T-72-Panzer, die auf die Schule in Beslan feuerten, handelten auf Befehl des FSB
Am 3. September 2004 trafen drei T-72-Panzer unter dem Kommando von Oberst Viktor Kindeev in Beslan ein, der später vor Gericht aussagte. Kindeev: "Auf Befehl des Kommandanten der 58. Armee, General Sobolev, wurden die Panzer unter dem Kommando des FSB übergeben. Von da an waren die Panzer mir nicht mehr untergeordnet. Der Panzer feuerte hochexplosive Splittergranaten aus einer Entfernung von 70 Metern von der Schule ab.
https://www.newsru.com/russia/23nov2005/beslan.html
Novaya Gazeta
Was geschah in Beslan vom 1. bis 3. September 2004?
Wie sich die Untersuchung weiterentwickelte und was der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte heute entschieden hat.
Der Grund für die ersten Explosionen war der Beschuss der Turnhalle der Beslaner Schule durch Flammenwerfer und Panzerfäusten, mit denen Spezialeinheiten "Alpha" und "Vympel" bewaffnet waren. Diese Version wird von zahlreichen Zeugenaussagen und physischen Beweisen bestätigt. Unter dem Druck der Fakten stellte die Untersuchung fest, dass die FSB-Spezialeinheiten während der Operation zur Vernichtung der Terroristen Flammenwerfer, Panzerfäuste, Panzer und Kampfhubschrauber der 58. Armee einsetzten.
Die meisten Geiseln starben während des Angriffs, als Flammenwerfer, Granatwerfer und Panzer eingesetzt wurden. Diese Tatsachen werden durch Zeugenaussagen, der örtlichen Polizeibeamten und auch durch Videos bestätigt.
Nach den ersten Explosionen im Turnhalle gab es kein Brand. Während des darauffolgenden Beschusses der Schule breitete sich das Feuer aus, sowohl verursacht seitens der Terroristen als auch der Spezialeinheiten des FSB (die mit den Flammenwerfer GM-94 bewaffnet war, der ein Feuer auslösen konnte). Die ersten Brände in der Turnhalle konnten durch einen Feuerlöscher gelöscht werden (Zeugenaussage von Pionieren der 58. Armee),
aber FSB-General Tikhonov, der den Angriff auf die Schule anführte, verbot Mitarbeitern des nordossetischen Notfallministeriums nachdrücklich, das Feuer zu löschen. Mit dem löschen des Feuers in der Turnhalle wurde erst vier Stunden später begonnen, als das Feuer sowohl die Spuren der ersten Explosionen (nach denen der Angriff gestartet wurde) als auch die Leichen der Geiseln vernichtete. Die meisten der 116 im Turnhalle gefundenen Geiseln wurden so stark verbrannt, dass die wahre Todesursache (Kugel, Explosion oder Feuer) nicht mehr ermittelt werden konnte.
In all den Jahren haben die Opfer (Geiseln und Angehörige der Opfer) versucht, die Untersuchung zu erzwingen, um Tatsachen zu untersuchen, die die offizielle Version der Ereignisse widerlegen. Die von den Opfern sorgfältig gesammelten Informationen zeigten, dass die Hauptaufgabe der Behörden am 1. und 3. September 2004 die Zerstörung von Terroristen und nicht die Rettung von Geiseln war. Die Angehörigen der Opfer gingen ohne Erfolg durch unzählige Gerichte in Russland, und fanden nur Gehör vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.
https://www.novayagazeta.ru/article...h-po-delu-beslana-vazhno-dlya-kazhdogo-iz-nas
TAZ
„Das Militär verursachte das Inferno“
330 Schüler und Lehrer starben vor einem Jahr bei der Geiselnahme im russischen Beslan. Die staatlichen Ermittler vertuschen Tathergang und Hintergründe, sagt Stanislaw Kesajew von der unabhängigen Untersuchungskommission
https://taz.de/!552158/
Time
Should Russia Share Blame for the Beslan Massacre?
A new report by Russian MP Yuri Savelyev contradicts the official history of the tragedy, in which Russian President Vladimir Putin and his military never planned on assaulting the seized school, but only joined the fighting once terrorists' bombs went off inside. Savelyev states that the shots, allegedly fired by the Russians in response to explosions, could not be physically fired from their stated positions. Instead, he insists that the government forces shot first, using bazookas, flamethrowers, and then tanks and choppers, and it was in fact the first bazooka and flamethrower shots that led to the massive explosions inside the school building and the ensuing catastrophe.
An ardent nationalist and former rector of the St. Petersburg-based Baltic Mechanical Engineering University (who was personally placed under sanctions by the U.S. government back in 1999 for letting Iranian students in on sensitive military-related research), Savelyev is an expert on explosions who happened to be present in Beslan during the tragedy. Later, he became a member of the official parliamentary investigative commission on Beslan, which has yet to present its report.
His own report is based purely on his expertise as a scientist. He found window frames and doors, blown out outside in the eastern side of the school building, rather than inside in the western one, as should have been the case, he submits, if the official version of the explosions was correct. He also analyzed the nature of the explosions on the southern side of gym, and found that the basic explosion under the school gym window could not have been made by the terrorists' homemade device. In fact, he claims that none of the explosions within the first 22 seconds could have been made by the terrorists' weapons. "None of the official versions is supported by science," Savelyev insists. "They simply contradict science."
Should Russia Share Blame for the Beslan Massacre? - TIME
Folgen für die russische Politik
Im Gefolge der Geiselnahme kündigte Russlands Präsident Wladimir Putin eine Reihe von Umstrukturierungen an. Die Gouverneure der Regionen und Republiken Russlands sollen in Zukunft vom Präsidenten vorgeschlagen werden; die Regionalparlamente sollen diese nur noch bestätigen oder ablehnen. Außerdem solle die Duma nur noch nach dem Verhältniswahlrecht gewählt werden. Entsprechende Gesetze wurden Ende 2004 verabschiedet
https://de.wikipedia.org/wiki/Geiselnahme_von_Beslan
wenn in Russland Katastrophen eintreten, kann das Worst-Case-Szenario bereits im Voraus angenommen werden, und es wird sich als wahr herausstellen. Beispiele hierfür sind die jüngste Raketenexplosion in Archangelsk, der Terroranschläge in Beslan 2004 und Nord-Ost-Theater 2002, der Untergang des Atom-U-Bootes Kursk 2000 und andere.