Trotzdem ist es gut dass er hinter Gittern sitzt dieser Mörder.
Laut Aussagen von Zeuge X, die er gegenüber dem italienischen Eulex-Staatsanwalt Maurizio Salustro machte, soll die UÇK während des Krieges im Dorf Klecka ein Gefangenenlager unterhalten haben. Der Zeuge Zogaj beschreibt, wie UÇK-Kämpfer vier Serben exekutierten, die vermutlich für das örtliche Elektrizitätswerk gearbeitet hatten und von den serbischen Behörden für den Kampf gegen die UÇK zwangsrekrutiert wurden.
Besonders bestialisch war die Tötung eines Serben, der zuvor laut Zeuge X von UÇK-Befehlshaber Limaj befragt und misshandelt wurde. Danach habe Limaj gesagt: "Schafft das Schwein weg." Daraufhin habe ein UÇK-Soldat den Serben mit einer alten Sense massakriert. In einem anderen Fall sei er gezwungen worden, zwei Serben hinzurichten, sagte Zogaj. Über die Geschehnisse im Gefangenenlager Klecka führte er Tagebuch. Der Ankläger Salustro schreibt, der Zeuge X habe während seiner Aussage geweint.
Die UÇK hatte nicht nur serbische Sicherheitskräfte und Zivilisten zur Zielscheibe erklärt. Auch sogenannte kosovo-albanische Kollaborateure wurden verfolgt und getötet. Es handelte sich meist um Förster, Polizisten und Zivilstandesbeamte, die im Sold des serbischen Regimes standen. Zeuge X berichtet auch von einem Zwangsbordell bei Klecka. Dorthin hätten UÇK-Soldaten Mädchen und Frauen verschleppt und vergewaltigt.
Darüber wurde im
Kosovo nie öffentlich gesprochen. Seit Kriegsende wird in Kosovo nur der Mythos vom "ruhmreichen Krieg" gegen die serbischen Besatzer gepflegt. Wer die UÇK nach dem Konflikt kritisierte, wurde vom illegalen Geheimdienst SHIK entweder liquidiert oder eingeschüchtert. Limaj stand schon einmal vor Gericht: In einem Verfahren vor dem UN-Tribunal in Den Haag wurde er 2007 freigesprochen, weil damals niemand bereit war, über seine mutmaßlichen Gräueltaten auszusagen.
Kriegsverbrechen im Kosovo - Tagebuch der Gräueltaten im Gefangenenlager - Politik - Süddeutsche.de