Es gibt kein Wundermittel gegen Terror, aber viele kleine Stärkungen
Hauruck-Maßnahmen bringen wenig, denn selbst in totalüberwachten Ländern gibt es Anschläge. Was es braucht, sind Ressourcen und Offenheit für Ideen
Junge Männer, die vor einem grausamen Regime fliehen, hier aufgenommen und versorgt werden, und dann in der Villacher Innenstadt und im deutschen Aschaffenburg wahllos Menschen abstechen, in München mit dem Auto in eine Demonstration rasen. Es ist unbegreiflich.
Jedes Mal, wenn ein Anschlag passiert, haben die Behörden versagt, zumindest in der Theorie. Und in weiterer Folge die zuständigen Politiker, die nicht die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen haben, um Terror zu verhindern.
Der Terror ist überall
Deshalb folgt auf jede Bluttat die hektische Zeit der Ideen und Tabubrüche. Wir müssen anlasslos Personen kontrollieren, wenn sie – ja, was? Dunkle Hautfarbe haben? Wir müssen die Brandmauer zur AfD einreißen, obwohl sie enge Verbindungen zum gefährlichen Rechtsextremismus aufweist. Wir müssen im großen Stil abschieben und in Smartphones auch unbescholtener Menschen eindringen.
Wäre es so einfach, würde es keine Anschläge in autoritären Ländern wie Russland, China, Saudi-Arabien oder Iran geben. So unerträglich es ist: Es gibt kein Wunderheilmittel gegen die Terrorgefahr. Es gibt nur Stellschrauben, an denen gedreht werden kann.
Hauruck-Maßnahmen bringen wenig, denn selbst in totalüberwachten Ländern gibt es Anschläge. Was es braucht, sind Ressourcen und Offenheit für Ideen
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