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Neoliberalismus in der Schule

Y

Yunan

Guest
Neoliberalismus in der Schule

Diskussion Kompetenzgehirnwäsche: Machtausübung durch
Individualisierung

Das neoliberale Dogma mit seiner u.a. auf Gery Becker (1976)
zurückgehenden »Humankapitaltheorie« dominiert auch die Schule: Gut ist,
was betriebswirtschaftlich vernünftig erscheint. Das neue Bildungsideal ist der
»flexible Mensch«, der funktioniert, wo immer man ihn hinstellt. Um seine
Verfügbarkeit für den Arbeitsmarkt zu garantieren, ist »lebenslanges Lernen«
notwendig. Erlernt werden vor allem »Kompetenzen« - ein Schlüsselbegriff,
der für das neoliberale Projekt zentral ist.
Von Andreas Hellgermann
Der Philosoph Günther Anders erzählt die Geschichte vom König und seinem
Sohn: »Da es dem König aber wenig gefiel, dass sein Sohn, die kontrollierten
Straßen verlassend, sich querfeldein herumtrieb, um sich selbst ein Urteil über die
Welt zu bilden, schenkte er ihm Wagen und Pferd. Nun brauchst du nicht mehr zu
Fuß zu gehen, waren seine Worte. Nun darfst du es nicht mehr, war deren Sinn.
Nun kannst du es nicht mehr, deren Wirkung.« (1)
Funktioniert nicht auch Schule so? Der Lehrer ist der König, und die Schule hat die
Aufgabe, den SchülerInnen Möglichkeiten bereitzustellen, ein Urteil über die Welt
zu bilden. Allerdings wird entweder nicht berücksichtigt oder wohlwollend in Kauf
genommen, dass das Urteil über die Welt und die Fähigkeit, es sich zu bilden, durch
das Medium bestimmt und vorgegeben wird. Nun könnte Schule auch anders sein:
Anstatt das Herumtreiben durch den vielfältigen Einsatz von Medien, Methoden,
Richtlinien und Lehrplänen zu verhindern, könnte sie SchülerInnen einen Raum in
die Welt hinein eröffnen, durch den und in dem tatsächlich ein eigenes Urteil über
die Welt möglich wird. Wir wissen alle, dass das nicht so ist.
Um zu verstehen, welche Hindernisse bzw. politisch-ökonomische Interessen dem
entgegen stehen, ist es notwendig, sich intensiver mit dem Begriff der
»Kompetenz« und dem damit verbundenen Paradigmenwechsel in Lehrplänen und
Schule auseinanderzusetzen. Nichts spricht gegen Kompetenz. Jedoch ist dieser
Begriff zum Schlüsselbegriff für die Produktion einer spezifischen Subjektivität
geworden, die für das neoliberale Projekt zentral ist. Für dieses sind Schule im
Ganzen, die Reduktion des Bildungsbegriffs, das lebenslange Lernen und der
Bolognaprozess wichtige Handlungsfelder.

Mehr auf: http://bildung-wissen.eu/wp-content/uploads/2013/09/hellgermann_neoliberalismus_in_der_schule.pdf
 
Auch wenn es nur ein kleiner Ausschnitt ist, irgendwie sagt dieser Text rein gar nichts aus. Kannst du nicht so die wichtigsten Stichtpunkte zusammen fassen, was in der PDF steht?
 
Alter Vater! VERSTEHST DU eigentlich, was Du da reinkopiert hast? Insbesondere den ganzen Text, auf den Du verlinkt hast. Ich sags ehrlich: Ich nicht!

Aber der Reihe nach:

Der Text erschien in der (online) Monatszeitung ak - analyse & kritik (ak) mit dem Untertitel "Zeitung für linke Debatte und Praxis" und erscheint in Hamburg. Als Zeitung der undogmatischen außerparlamentarischen Linken ist sie eine Kooperationspartnerin des Internetportals "Linksnet". Sie ging 1992 aus der Zeitung Arbeiterkampf (AK) des Kommunistischen Bundes (KB) hervor, als nach der Auflösung des in zwei Strömungen gespaltenen KB die gemeinsame Weiterführung des AK durch beide Strömungen mit der Gründung der Zeitschrift Bahamas durch die Minderheitsströmung beendet wurde. (Sagt uns Tante Wiki)

Zum Thema:
Was hättest Du denn gern von der Schule? Neokonservatismus statt Neoliberalismus?

Wenn an einer Schule Grundfertigkeiten der menschlichen Kultur (Lesen, Schrift, Mathematik, Naturwissenschaften und philosophische Werte) gelehrt werden, dann hat das noch lange nichts mit Gehirnwäsche zu tun. Es sichert einem jungen Menschen einfach das zusammen- und überleben in der menschlichen Zivilisation.

Ist es nicht so, dass nach Beendigung der PFLICHTSCHULE, jede weitere Bildung und Ausbildung selbstbestimmt wahrgenommen wird? Lasse ich "Machtausübung an mir zu?

Ist es nicht so, dass es lebenslanges Lernen immer schon gegeben hat? Oder gabe es einmal eine Zeit (an die wir uns noch erinnern können), in der gesagt wurde: "So - ich bin jetzt xx-Jahre alt. Ich weiß Alles und ich kann Alles! Ich brauche nichts mehr lernen."

Gerade daß eine "Machtausübung" an mir gar nicht möglich wird, versuche ich permanent Neues zu lernen um irgendwelche Fremdbestimmungsgelüsten von vornherein abwehren zu können.


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Auch wenn es nur ein kleiner Ausschnitt ist, irgendwie sagt dieser Text rein gar nichts aus. Kannst du nicht so die wichtigsten Stichtpunkte zusammen fassen, was in der PDF steht?

Das ist leider nicht möglich, weil es (zumindest für mich) unverständlich ist. Es wurde bewusst in einer "eigenen Sprache", die nur einem bestimmten Personenkreis zugänglich ist, verfasst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lol Yunan studiert bekanntlich VWL oder BWL und regt sich aber über angeblichen Neoliberalismus an öffentlichen Schulen auf.:haha:
 
Machtausübung durch Individualisierung?

dann: " Der Lehrer ist der König, und die Schule hat die
Aufgabe, den SchülerInnen Möglichkeiten bereitzustellen, ein Urteil über die Welt
zu bilden. Allerdings wird entweder nicht berücksichtigt oder wohlwollend in Kauf
genommen, dass das Urteil über die Welt und die Fähigkeit, es sich zu bilden, durch
das Medium bestimmt und vorgegeben wird"


Wenn man etwas vorgibt, wie kann man dann von einer Individualisierung sprechen? Der König gehört ja eindeutig zur Fremdbestimmung was der Individualisierung als Selbstbestimmung entgegentritt.
 
Machtausübung durch Individualisierung?

dann: " Der Lehrer ist der König, und die Schule hat die
Aufgabe, den SchülerInnen Möglichkeiten bereitzustellen, ein Urteil über die Welt
zu bilden. Allerdings wird entweder nicht berücksichtigt oder wohlwollend in Kauf
genommen, dass das Urteil über die Welt und die Fähigkeit, es sich zu bilden, durch
das Medium bestimmt und vorgegeben wird"


Wenn man etwas vorgibt, wie kann man dann von einer Individualisierung sprechen? Der König gehört ja eindeutig zur Fremdbestimmung was der Individualisierung als Selbstbestimmung entgegentritt.

An dieser Stelle wird nun auch deutlich, wozu die Standardisierungen in der Schule gebraucht werden: Sie sind die entscheidende Kontrollinstanz in Bezug auf das Handeln, weil nur mit ihnen überprüft werden kann, ob »richtig« gehandelt wurde. Und sie sind zugleich der Hinweis auf das Misstrauen gegenüber wirklicher Individualität und wirklicher Heterogenität, die möglicherweise doch zu »falschem« Handeln führen könnten.

S.4 im Text.

Weil es es die Individualität nicht gibt, von der du (und viele andere) der Meinung bist, sie zu leben. Es ist ein Scheinindividualismus mit sehr engen Grenzen und unmittelbaren Sach- und Gesellschaftszwängen. Der hiesig progapierte Individualismus ist definiert nach ökonomischen Maßstäben und Weltanschauungen, und in diesen Weltanschauungen ist mit "Individualismus" nicht die grundsätzliche Freiheit des Individuum gemeint (untergeordnet unter die Gemeininteressen), sondern die Freiheit des Individuums zum Konsum. Der Konsum ist es, der individuelle Identitäten entwirkt, nicht die freie geistige Entwicklung.

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Auch wenn es nur ein kleiner Ausschnitt ist, irgendwie sagt dieser Text rein gar nichts aus. Kannst du nicht so die wichtigsten Stichtpunkte zusammen fassen, was in der PDF steht?

In dem Text geht es um die neoliberale Indoktrinierung der Jugendlichen mit Hilfe der Schule als Institution. Es wird die betriebswirtschaftliche Ausrichtung der Schulen behandelt, außerdem der Lehrinhalt, welcher vollständig darauf ausgerichtet ist, Probleme zu lösen anstatt zu fragen wo die Probleme eigentlich herkommen. Außerdem wird die verzerrter ökonomische Interpretation von Individualismus thematisiert.
 
Aber was wird beim Erlernen von Kompetenzen eigentlich gelernt? Und was wird nicht (mehr) gelernt? In der Definition von Weinert tritt ein bestimmter Typus vor Augen, der der Schüler in der Schule werden soll: der Problemlöser, der bereit und in der Lage ist, jede Situation zu bewältigen. Er ist der von Richard Sennet beschriebene »flexible Mensch«, der handeln kann, wo immer man ihn hinstellt, der funktioniert. Nun ist es ohne Frage sinnvoll, wenn junge Menschen frühzeitig lernen, mit zukünftigen Lebenssituationen umgehen zu können, handlungsfähig zu bleiben. Aber: Was ist, wenn die Situation selber falsch ist, wenn die Gegebenheiten insgesamt infrage gestellt werden müssen, wenn es darum geht, einmal das Ganze zu sehen? Genau das wird nicht gelernt! Allerdings hält das neue Lernen gegenüber einer reinen Wissensvermittlung eine Möglichkeit bereit: Es ist ausgerichtet auf das Handeln des Subjekts. Und: Es will Subjekte, die nicht mehr von außen geleitet werden, sondern die gelernt haben, sich selbst zu leiten, die all die scheinbar selbstverständlichen Erfordernisse verinnerlicht haben, die wissen, wie sie sein müssen, um zu funktionieren. Der Menschentypus, der diesem Lernen vor Augen steht, ist 2006 vom EU-Parlament festgelegt worden. (6) Es ist - wie könnte es anders sein - natürlich der Unternehmer: Eigeninitiativ und marktorientiert hat er die notwendigen Antriebskräfte in sich hinein verlagert. Und wenn schon kein wirklicher Unternehmer, dann ist er ein verantwortungsbewusster Mitarbeiter, der in der Lage
ist, wie ein Unternehmer zu handeln. Er ist derjenige, der über sein Humankapital verfügt und es gewinnbringend einsetzt.

.

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Indem man so von der eigenen Welt abgekoppelt wird, verliert man die Möglichkeit, kulturelle Wegweiser auszubilden, die einen befähigen, die Welt zu verstehen, wie auch in ihr zu handeln und sie zu transformieren. Darum ist die neoliberale pragmatische Einstellung in aggressiver Weise darauf aus, einen Bruch zwischen einem selbst und seiner Welt zu bewirken, indem man eine tiefgehende Verbindung zwischen einem selbst und dem Markt geltend macht. In anderen Worten, der Fokus der Erziehung in der neoliberalen Welt ist darauf gerichtet, wie man ein kompetenter Verbraucher wird, wie man ein
kompetenter Verteiler von Wissen wird, ohne irgendwelche ethischen Fragen zu stellen.

Paulo Freire. brasilianischer Pädage in: Eine Antwort.
 
Der text ist schon schwierig genug zu verstehen, und so auch noch schlecht zu lesen.

Ich habe mal etwas aufgefächert und ein paar Fragen eingefügt:

Aber was wird beim Erlernen von Kompetenzen eigentlich gelernt? Und was wird nicht (mehr) gelernt?

In der Definition von Weinert tritt ein bestimmter Typus vor Augen, der der Schüler in der Schule werden soll: der Problemlöser, der bereit und in der Lage ist, jede Situation zu bewältigen. Er ist der von Richard Sennet beschriebene »flexible Mensch«, der handeln kann, wo immer man ihn hinstellt, der funktioniert.

Ist das nicht eine Eigenschaft, die das Leben unglaublich erleichtert?

Nun ist es ohne Frage sinnvoll, wenn junge Menschen frühzeitig lernen, mit zukünftigen Lebenssituationen umgehen zu können, handlungsfähig zu bleiben.
Aber: Was ist, wenn die Situation selber falsch ist, wenn die Gegebenheiten insgesamt infrage gestellt werden müssen, wenn es darum geht, einmal das Ganze zu sehen?

Genau das wird nicht gelernt!
Wer sagt das?

Allerdings hält das neue Lernen gegenüber einer reinen Wissensvermittlung eine Möglichkeit bereit: Es ist ausgerichtet auf das Handeln des Subjekts. Und: Es will Subjekte, die nicht mehr von außen geleitet werden, sondern die gelernt haben, sich selbst zu leiten, die all die scheinbar selbstverständlichen Erfordernisse verinnerlicht haben, die wissen, wie sie sein müssen, um zu funktionieren.

Dafür hätte ich gern ein Beispiel außer dem des Unternehmertums!

Der Menschentypus, der diesem Lernen vor Augen steht, ist 2006 vom EU-Parlament festgelegt worden. (6) Es ist - wie könnte es anders sein - natürlich der Unternehmer: Eigeninitiativ und marktorientiert hat er die notwendigen Antriebskräfte in sich hinein verlagert. Und wenn schon kein wirklicher Unternehmer, dann ist er ein verantwortungsbewusster Mitarbeiter, der in der Lage ist, wie ein Unternehmer zu handeln. Er ist derjenige, der über sein Humankapital verfügt und es gewinnbringend einsetzt.

Und was ist daran schlecht?


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Paulo Freire. brasilianischer Pädage in: Eine Antwort.

Indem man so von der eigenen Welt abgekoppelt wird, verliert man die Möglichkeit, kulturelle Wegweiser auszubilden, die einen befähigen, die Welt zu verstehen, wie auch in ihr zu handeln und sie zu transformieren. Darum ist die neoliberale pragmatische Einstellung in aggressiver Weise darauf aus, einen Bruch zwischen einem selbst und seiner Welt zu bewirken, indem man eine tiefgehende Verbindung zwischen einem selbst und dem Markt geltend macht. In anderen Worten, der Fokus der Erziehung in der neoliberalen Welt ist darauf gerichtet, wie man ein kompetenter Verbraucher wird, wie man ein
kompetenter Verteiler von Wissen wird, ohne irgendwelche ethischen Fragen zu stellen.

Das ist die Einzelmeinung eines brasilianischen Pädagogen.

Ein kompetenter Verbraucher und ein kompetenter Verteiler von Wissen zu sein ist ja nicht unbedingt das Schlechteste. Wer sagt, das diese nicht in der Lage sind, auch ethische Fragen zu stellen. Ich behaupte, dass dies in den letzten Jahre (nach veröffentlichung dieses "Werks") mehr denn je auch passiert!

Lies Dir diesen Thread einfach mal durch! http://www.balkanforum.info/f45/urspruengliches-saatgut-gefahr-229571/
Ich kann dazu noch deutlich mehr schreiben...
 
Alter Vater! VERSTEHST DU eigentlich, was Du da reinkopiert hast? Insbesondere den ganzen Text, auf den Du verlinkt hast. Ich sags ehrlich: Ich nicht!

Aber der Reihe nach:

Der Text erschien in der (online) Monatszeitung ak - analyse & kritik (ak) mit dem Untertitel "Zeitung für linke Debatte und Praxis" und erscheint in Hamburg. Als Zeitung der undogmatischen außerparlamentarischen Linken ist sie eine Kooperationspartnerin des Internetportals "Linksnet". Sie ging 1992 aus der Zeitung Arbeiterkampf (AK) des Kommunistischen Bundes (KB) hervor, als nach der Auflösung des in zwei Strömungen gespaltenen KB die gemeinsame Weiterführung des AK durch beide Strömungen mit der Gründung der Zeitschrift Bahamas durch die Minderheitsströmung beendet wurde. (Sagt uns Tante Wiki)

Zum Thema:
Was hättest Du denn gern von der Schule? Neokonservatismus statt Neoliberalismus?

Wenn an einer Schule Grundfertigkeiten der menschlichen Kultur (Lesen, Schrift, Mathematik, Naturwissenschaften und philosophische Werte) gelehrt werden, dann hat das noch lange nichts mit Gehirnwäsche zu tun. Es sichert einem jungen Menschen einfach das zusammen- und überleben in der menschlichen Zivilisation.

Ist es nicht so, dass nach Beendigung der PFLICHTSCHULE, jede weitere Bildung und Ausbildung selbstbestimmt wahrgenommen wird? Lasse ich "Machtausübung an mir zu?

Ist es nicht so, dass es lebenslanges Lernen immer schon gegeben hat? Oder gabe es einmal eine Zeit (an die wir uns noch erinnern können), in der gesagt wurde: "So - ich bin jetzt xx-Jahre alt. Ich weiß Alles und ich kann Alles! Ich brauche nichts mehr lernen."

Gerade daß eine "Machtausübung" an mir gar nicht möglich wird, versuche ich permanent Neues zu lernen um irgendwelche Fremdbestimmungsgelüsten von vornherein abwehren zu können.


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Das ist leider nicht möglich, weil es (zumindest für mich) unverständlich ist. Es wurde bewusst in einer "eigenen Sprache", die nur einem bestimmten Personenkreis zugänglich ist, verfasst.

Man muss sich mit den Themen beschäftigen um sie zu verstehen, oder denkst du dass ein Physiker absichtlich in Formeln schreibt damit du das nicht verstehst? Nimm dich doch nicht so wichtig. Wenn du die Zusammenhänge einfach, aber unvollständig aufbereitet haben möchtest wie eine warme Mahlzeit, dann empfehle ich TV-Dokumentationen oder populärwissenschaftliche Veröffentlichungen.

Auf den Text bin ich über die NachdenkSeiten gekommen, nicht über kommunistische Portale. Und wo der Text letztendlich herkommt, spielt ja auch keine Rolle. Entscheidend ist die Seriosität der angewandten Methoden und der Wahrheitsgehalt. Hättest du den Text gelesen, hättest du bemerkt, dass es nicht um die Kritik der Wissensvermittlung geht, sondern zum einen um die Kritik der Methodik der Wissensvermittlung, und zweitens um die verdeckte Ausrichtung der Schule zu einem institutionalisierten Assessment Center. Das von mir gepostete Zitat trifft es ja eigentlich ganz gut:

In anderen Worten, der Fokus der Erziehung in der neoliberalen Welt ist darauf gerichtet, wie man ein kompetenter Verbraucher wird, wie man ein kompetenter Verteiler von Wissen wird, ohne irgendwelche ethischen Fragen zu stellen.

Der Menschentypus, der diesem Lernen vor Augen steht, ist 2006 vom EU-Parlament festgelegt worden. (6) Es ist - wie könnte es anders sein - natürlich der Unternehmer: Eigeninitiativ und marktorientiert hat er die notwendigen Antriebskräfte in sich hinein verlagert. Und wenn schon kein wirklicher Unternehmer, dann ist er ein verantwortungsbewusster Mitarbeiter, der in der Lage ist, wie ein Unternehmer zu handeln. Er ist derjenige, der über sein Humankapital verfügt und es gewinnbringend einsetzt.

Die Begrifflichkeit des "Lebenslangen Lernens" meint nicht das Lernen als Erweiterung des eigenen Horizonts, sondern stellt die marktwirtschaftliche Forderung an das Individuum dar, immer bereit zu sein zu lernen um den Erfordernissen des Marktes gerecht zu werden. Von der Perspektive muss der Begriff betrachtet werden.
 
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