Das ist die Standardausrede von Anhängern des Sozialismus, wenn man sie mit der Realität konfrontiert war das ganze angeblich nie der reale Sozialismus, aber dass das System des Sozialismus nahezu immer eine privilegierte politische Elite geschaffen hat, welche den Rest der Bevölkerung unterdrückt und ausgebeutet hat, das wird nicht erwähnt und wenn es jedesmal so geschehen, dann lässt das die meisten Menschen eben annehmen dass Sozialismus demokratisch nicht funktioniert, weil es zu leicht ist für die jeweilige herrschenden politische Elite das System für ihre Zwecke zu missbrauchen.
Und wir haben die ganze Zeit über aber über das wirtschaftliche System geschrieben nicht über das politische du verwechselst andauernd etwas weil du den Kapitalismus als ein politisches System hinstellst so wie du schreibst, tatsächlich ist Kapitalismus nichts weiter als Marktwirtschaft ein wirtschaftliches System welches nach dem Prinzip Markt= Angebot und Nachfrage funktioniert und genau hier hat die Planwirtschaft sozialistischer Staaten welche sich an das wirtschaftliche Konzept von Marx gehalten haben vollkommen versagt.
Während die kapitalistisch geprägten Staaten und deren Bevölkerungen Wohlstand erreicht haben, wurden die sozialistisch-geprägten Staaten und deren Bevölkerungen arm bzw. die Staaten gingen größtenteils Pleite und genau deswegen hat auch China beispielsweise sein Wirtschaftssystem in ein kapitalistisches Wirtschaftssystem umgewandelt.
Dein Hinweise es gab nie zwei ausformulierte System wie Kapitalismus oder Sozialismus/Planwirtschaft habe ich nie bestritten sondern einfach nur geschrieben, dass es nichts mit Sozialismus zu tuen hat, wenn ein Staat Sozialsysteme installiert und dass Aufgabe des Staat die Verhinderung von Kartellen und Monopolen ist um einen fairen Wettbewerb zu garantieren dass dies die Hauptaufgabe eines Staates habe ich ausdrücklich erwähnt, nur bin ich nicht so radikal wie du dass ich gleich mit Waffengewalt so wie du es erwähnst vorgehen würde, ein demokratischer Staat zeichnet sich gerade dadurch aus Gewalt nur als letztmögliches Mittel einzusetzen.
Ich habe mehrere Bücher in Sachen VWL gelesen so dass ich über eine Grundkenntnis der verschiedenen Theorien und Begriffe verfüge, ich interpretiere sie eben nicht ideologisch dementsprechend wie du das tust, man hat bei dir oft das Gefühl du verwechselst vieles etwas und kannst meinen Argumenten nicht folgen oder liest sie dir nicht richtig durch.
Dein Problem ist einfach dass du meine Argumente völlig falsch bzw. in einem völlig anderen Zusammenhang wiedergibst, das einzig richtige was du erkannt hast, ist dass der Staat die Bürger sind, ansonsten kommen aber wieder deine Theorien von der alleinigen angeblicher Schuld des Westens dass in der Welt weltweit Chaos herrscht.
Von korrupten Eliten in den jeweiligen Entwicklungsländern welche kein Interesse an wirtschaftlicher Entwicklung haben, weil sie dadurch ihre Machtposition verlieren würde das erwähnst du natürlich nicht.
Zudem der Homo oeconomicus ist natürlich ein Idealbild des rational-denkenden und agierenden Menschen welches so in der Realität nicht existiert natürlich spielen Werte welche durch Sozialisation weitergegeben wurden eine Rolle aber in den meisten Fällen meiner Meinung nach sofern der Mensch nicht gezwungen ist aus wirtschaftlichen Gründen dementsprechend zu handeln bei den meisten Menschen zumindest.
So gesehen ist das Handeln nach Werten (Konstruktivismus) eben doch abhängig von der wirtschaftlichen Situation eines Individuums, das bedeutet jedoch nicht, dass ein Mensch völlig seine Werte vergisst, aber es ist wohl nicht zu bestreiten dass beispielsweise Kriminalität und die Motive dafür wenn es um Dinge wie Diebstahl oder Raubüberfälle geht sehr oft von Wissenschaftlern mit dem Argument der sozialen Situation bzw. der Armut des jeweiligen Individuums erklärt werden.
Daher halte ich die meisten Anhänger des Konstruktivismus für größtenteils Postmaterialisten denen es aufgrund ihrer persönlichen, wirtschaftlichen Situation leicht fällt stets an Werten und Moral festzuhalten.
Du kannst ja gerne eine Quelle aus sozialistischer Standardliteratur aufführen in der steht "Lasst euch ausbeuten von Eliten und korrupten Politikern". Ich denke dass du da deine Schwierigkeiten haben wirst. Der Sozialismus der UdSSR und des Ostblocks war eine Farce, ein erbärmliches Ablenkungsmanöver von den weiterhin unangetasteten Machtstrukturen um über den wahren Charakter des sowjetischen Systems hinwegzutäuschen. Das ist keine Ausrede sondern eine Tatsache und mit der Grund, weshalb erstens im Bezug auf den Ostblock nicht von Sozialismus die Rede sein kann und zweitens die wenigen Ansätze zur Umsetzung kläglich gescheitert sind.
Während du in einem Satz die Unvereinbarkeit des Sozialismus mit Demokratie unterstellst, wirfst du mir im nächsten Satz vor, Politik und Wirtschaft durcheinanderzubringen. Dass das ein Widerspruch ist, sollte klar sein. Wirtschaft und Politik können gar nicht unabhängig voneinander betrachtet werden, weil die Struktur der Wirtschaft und die politische Organisationsform sich gegenseitig bedingen. Die Marktwirtschaft ist nämlich nicht einfach aus Spaß ein wirtschaftliches Organisationsprinzip, dass abgekoppelt vom politischen System existiert so als wäre sie ein Naturgesetz. Die Marktwirtschaft ist keine natürliche Form irgendeiner Sache sondern ein Konstrukt, welches von (kaufmännischer) Menschenhand kreiert worden ist. Es ist zwar so, dass unter ganz bestimmten Umständen so etwas wie ein Preisfindungs"mechanismus" existent ist, aber die dafür nötigen Umstände sind in der Realität nicht vorfindbar. So etwas wie Angebot und Nachfrage, so wie es in den Universitäten gelehrt wird, ist in der realen Welt überhaupt nicht existent und es konnte bisher auch noch nie ein Beweis logischer Natur darüber erbracht werden. Genaueres dazu kann man auch in dem Buch "Mythos Markt" nachlesen; auch "Die Religion der Marktwirtschaft" von Alexander Rüstow zu diesem Thema ist sehr aufschlussreich. Mit den Angebots-Nachfrage-Modellen ist im Grunde genommen nichts anzufangen, weil die Welt, in der so etwas existieren soll, nicht der hiesigen Welt entspricht und ihr auch nicht ansatzweise nahe kommt.
In der Realität kommen Preise durch Verhandlungen zustande (es sei denn die Gesetze sind so marktradikal ausgelegt und formuliert wie das in neoliberal indoktrinierten Staaten der Fall ist. Dort kommen die Preise nämlich nur unter den Anbieter durch Verhandlung zustande), und diese Verhandlungen werden von so vielen Komponenten beeinflusst so dass es einfach lächerlich ist sich anzumaßen, so etwas wie ein konstantes Gesetz zu unterstellen. Welche Ware wird gehandelt? Welchen subjektiven Wert hat sie? Kennen sich die Parteien? Wie ist die gesellschaftliche Stimmung? Wie steht es um die Wertung von Wohltätigkeit? Welche Farbe hat die Hose des Verkäufers? Ist graues Wetter, dass auf die Stimmung schlägt? Etc. pp.
Abgesehen von alldem wirfst du ziemlich zu Beginn ein, dass der Sozialismus bedingt durch seine Misserfolge den Verdacht auf sich zieht, anfällig für elitären Machtmissbrauch zu sein. Damit gehst du davon aus, dass dies im Kapitalismus nicht der Fall ist. Das ist natürlich völliger Schwachsinn. Im Grunde genommen kann man anhand dieses haltlosen Einwurfs einen der westlichen Unterschiede zwischen Sozialismus und Kapitalismus erklären: Während der Sozialismus die Absicht hat, die wirtschaftliche und politische Macht in den Händen des Volkes zu konzentrieren und möglichst gleich zu verteilen, ist die Struktur des Kapitalismus von Beginn an darauf ausgelegt, wirtschaftliche und politische Macht unter anderem durch den Hebel des Zinses manipulativ in den Händen weniger zu halten. Ich würde nicht einmal von einem Konstruktions"fehler" reden sondern von extra aus diesem Grund entwickelter Theorie durch die damalige und heutige Bourgeoisie um den von Grund auf undemokratischen Charakter ihr Herrschaftsansprüche durch pseudowissenschaftliche Überlegungen zu legitimieren.
Um das noch einmal festzuhalten: Sowohl der Sozialismus als auch der Kapitalismus sind wirtschaftliche Konstrukte, die aus politischen Zwängen heraus gebildet wurden, wobei der Sozialismus die logische Reaktion der Arbeiterschaft auf die Ausbeutung durch das Kapital darstellt. Diese Struktur hat sich auch bis heute nicht geändert. Was sich in Europa allerdings geändert hat ist der Umfang des Zugeständnisses an Wohlstand und Reichtum an die Arbeiterschaft, und dieser Umstand stellt einen beispiellosen Klassenkompromiss dar. Dieser Klassenkompromiss in Europa ist aus der elitären Erkenntnis erwachsen, dass die Reproduktion der Herrschaftsverhältnisse nur gewährleistet werden kann, wenn die Arbeiterschaft in größerem Maß beteiligt wird als es in der Vergangenheit in Europa der Fall war und in den meisten Weltgegenden noch heute der Fall ist. Dieser institutionalisierte Klassenkompromiss kann als Soziale Marktwirtschaft bezeichnet werden.
Das alles ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass das Kapital nur den Teil des Kuchens vergrößert hat, den es von sich aus abgibt, und vorallem tut es das nicht um der Arbeiterschaft Gutes zu tun sondern um die Illegitimität ihres Machtanspruches für die beherrschte Klasse erträglicher zu machen. Zur Haltlosigkeit der Behauptung, dass der Kapitalismus Wohlstand geschaffen hat einfach aufgrund seiner Struktur, habe ich mich ja schon im vorangegangenen Post geäußert.
Was das den Aspekt der Gewalt angeht, wirst du den Begriff in jedem kapitalistischen wie sozialistischen Lehrbuch der Ökonomie finden. Gerade die marktradikale Theorie betont die Möglichkeit zur Gewaltanwendung durch den Staat bei Verstoß gegen die so genannten "Marktregeln" oder in Problemfällen bzgl. so genannten "Marktversagens". Gewalt spielt insbesondere dort eine Rolle, weil Gewaltanwendung zur Gewährleistung des rein hypothetischen Marktmechanismus als legitim angesehen wird. Der Staat wird dabei nicht mit demokratischer Organisationsform in Verbindung gebracht, sondern hat den Charakter einer Gewaltinstanz, die die Interessen der Marktakteure durchsetzt. In der aberwitzigen unrealistischen Modellwelt der Wirtschaftswissenschaften wird selbstverständlich davon ausgegangen, dass es unendlich viele Marktakteure gibt, welche als Individuen keinerlei Einfluss aufeinander oder die Preise haben. In der Realität ist es aber eher Regel als Ausnahme (außer bei trivialen Konsumgütern), dass die Produkte von einer relativ überschaubaren Anzahl an Herstellern angeboten werden. Dieser Umstand, gepaart mit der Umsetzung ordnungspolitischer Forderungen, bedeutet nichts anderes als dass die Rolle des Staates ist, im Interesse der Unternehmer jeden Widerstand gegen eine nicht umsetzbare "Marktordnung" beendet werden muss - notfalls mit Gewalt. Konkrete Versuche, diese Wirtschaftspolitik wortgetreu umzusetzen, gab es unter anderem in Chile und einigen anderen lateinamerikanischen Ländern unter Anführung des Neoklassikers Friedman und Hayek. Das Ergebnis waren tausende Tote, Gefolterte und Verschleppte. Chile ist im Grunde genommen das Paradebeispiel an dem sich die wahre Natur des Kapitalismus festmachen lässt.
Wenn ich hingegen von Gewaltanwendung rede, dann meine ich Gewaltanwendung gegen diese antidemokratischen Verbrecherorganisationen, die so eine Politik betreiben oder unterstützen. Das ist ein entscheidender Unterschied, mein Freund.
Zu sagen, eine nicht-ideologische Interpretation der Wirtschaftswissenschaften zu betreiben, ist ein doppelter Widerspruch. Erstens kommt die Ideologie schon dadurch ins Spiel, dass du irgendetwas interpretierst. Zweitens bedeutet die Akzeptanz wirtschaftswissenschaftlicher Modelle gleichzeitig die Akzeptanz des dahinterstehenden Weltbildes und der Ideologie (denn nichts anderes sind die kapitalistischen Wirtschaftswissenschaften - Ideologie).
Was die Kontextualisierung der Bedeutung und Ursprünge der Wirtschaftswissenschaften in globaler Hinsicht betrifft, kann diese als ein anderes Thema betrachtet werden, denn hier geht es um die Inhalt dieser Theorien und nicht um die empirischen Wirkungen über den Verlauf der letzten 500 Jahre.
- - - Aktualisiert - - -
Ich stelle schon die richtigen Fragen, nur weigerst du dich diese Fragen zu beantworten oder du weichst aus. Siehe Fragen oben, arbeite sie einzeln ab und überzeuge uns, warum dein Weg besser ist, als die augenblickliche Situation.
Ich persönlich sehe keine Veranlassung das z.B. in Deutschland herrschende System umzustellen und wüsste auch um ehrlich zu sein nicht, warum Kapital in Arbeiterhand besser sein sollte als Kapital in Expertenhand, es ist nun mal so im Leben, dass es Macher gibt und dass es Follower gibt - nicht jeder kann alles sein - wir sind unterschiedlich und das gefällt mir.
Gut, diese Sätze reichen ja schon aus um sich deine antidemokratischen Anschauungen zu vergegenwärtigen. Ich denke, dass man an diesem Punkt auch nicht mehr weiterzudiskutieren braucht. Wer solche faschistoiden und selbstgefälligen Auffassungen vertritt - und nichts anderes erwarte ich von einem flammenden Unterstützer der EU - der sollte auf jedem Winkel dieser Erde dafür verfolgt werden. Es sind genau solche "Meinungen", die für Mord und Totschlag verantwortlich sind.
Sorry für die Reaktion, aber das ist völlig inakzeptabel.