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Popeye
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Neue alte Macht
Schulze beschreibt überzeugend die Hintergründe der Putin'schen Außenpolitik, insbesondere gegenüber Europa und den USA. Dass der russische Präsident dafür scharf kritisiert wurde, führt er darauf zurück, dass sich der Westen nach Jahren der Zusammenarbeit mit einem finanziell ruinierten Land plötzlich einer wieder erstarkten Macht gegenübersah, die ihre Interessen unnachgiebig vertritt. Der Autor ist sich sicher, dass die von den USA dominierte unipolare Weltordnung mit dem Aufstieg Russlands und Chinas beendet ist.
Als Leiter der Vertretung der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kiew beobachtete Winfried Schneider-Deters von 1996 bis 2000 den politischen Transformationsprozess in der Ukraine. In seinem ausführlichen Bericht zeigt er die Schwierigkeiten der innen- und außenpolitischen Stabilisierung des Landes. "Getragen vom politisch-moralischen Momentum ihrer demokratischen Revolution" erhebe die "orangene Führung" seit drei Jahren den Anspruch auf Mitgliedschaft in der EU. Doch obwohl die Europäer der ukrainischen Führung während der Revolution Unterstützung zusicherten, zeige Brüssel Kiew seitdem die kalte Schulter.
Der Sammelband belegt, dass den Europäern unruhige Zeiten bevorstehen. Denn Moskau ist mit den Machtverhältnissen in Eurasien nicht einverstanden. Vor allem die US-Präsenz ist dem russischen Bären ein Dorn im Auge.
Fortsetzung : Das Parlament, Nr. 35-36 2008, 25.08.2008 - Muskelspiele des Bären
Schulze beschreibt überzeugend die Hintergründe der Putin'schen Außenpolitik, insbesondere gegenüber Europa und den USA. Dass der russische Präsident dafür scharf kritisiert wurde, führt er darauf zurück, dass sich der Westen nach Jahren der Zusammenarbeit mit einem finanziell ruinierten Land plötzlich einer wieder erstarkten Macht gegenübersah, die ihre Interessen unnachgiebig vertritt. Der Autor ist sich sicher, dass die von den USA dominierte unipolare Weltordnung mit dem Aufstieg Russlands und Chinas beendet ist.
Als Leiter der Vertretung der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kiew beobachtete Winfried Schneider-Deters von 1996 bis 2000 den politischen Transformationsprozess in der Ukraine. In seinem ausführlichen Bericht zeigt er die Schwierigkeiten der innen- und außenpolitischen Stabilisierung des Landes. "Getragen vom politisch-moralischen Momentum ihrer demokratischen Revolution" erhebe die "orangene Führung" seit drei Jahren den Anspruch auf Mitgliedschaft in der EU. Doch obwohl die Europäer der ukrainischen Führung während der Revolution Unterstützung zusicherten, zeige Brüssel Kiew seitdem die kalte Schulter.
Der Sammelband belegt, dass den Europäern unruhige Zeiten bevorstehen. Denn Moskau ist mit den Machtverhältnissen in Eurasien nicht einverstanden. Vor allem die US-Präsenz ist dem russischen Bären ein Dorn im Auge.
Fortsetzung : Das Parlament, Nr. 35-36 2008, 25.08.2008 - Muskelspiele des Bären