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Nur Albaner widerstanden der Nazi-Mordmaschine

Wenn kosovo Albaner die juden vertrieben haben, dann tut es mir leid um die ...............

Aber das war net gezielt, vielleicht hatte man sie für Serben gehalten.

Albaner hetzen nicht gegen Minderheiten es ist nicht deren Art.........

Bestes beispiel ist Albanien wo Griechen weit besser dort leben, als Albaner in Griechenland.

Oder das die Roma bevölkerung sich in den 80 er jahren als Albaner bekannten, weil sie sich Solidarisch gegenüber ihnen zeigten.

Das ist wieder Propaganda der Serben um Albaner als Monster darzustellen..........ihr seit lächerlich....
 
Du kennst dich noch nicht mal mit dem Kosovo Krieg aus.

Wann haben die Vertreibungen der Minderheiten im Kosovo durch die Albaner denn ihren Höhepunkt gehabt?

Das war genau der Zeitrahmen in dem Serbien bombardiert wurde es aber keine Soldaten der NATO im Kosovo gab, sprich keine Bodentruppen. Und es erst gab es keine Verwaltung durch die UN oder sonstwas. Die UCK hat die Gunst der Stunde genutzt um die restlichen Minderheiten von dort zu vertreiben mit dem Wissen, dass die UNO dies nicht zulassen würde, wenn sie denn da wäre. Also hat man alles und jeden vertrieben so schnell man nur konnte.

Ließ dir doch Berichte über den Verlauf des Krieges durch, dann wird dir diese Sache auch mal klar werden.
Fakt ist, dass du es dir selber doch nur einredest, dass nur die "bösen Kollaborateure" vertrieben wurden.


Was den griechischen Fall betrifft, der immernoch in manchen Dingen etwas ganz anderes war. Auch hier empfehle ich dir einfach mal nach vernüftigen Berichten zu dieser Angelegenheit zu suchen, wenn du dich denn wirklich interessierst.
Die Griechen hätten damals völlig problemlos alle Albaner vertreiben können, weil genug Zeit da war und es wahrscheinlich auch niemanden gab, der sich da eingemischt hätte. Ist aber nicht passiert. Es geht mir nicht darum zu sagen, dass es jetzt kein Verbrechen mehr ist. Vertreibungen in diesem Stile sind genauso ein Verbrechen wie willkürliche Vertreibungen. Die Situation, Vorgehensweise und Sachlage sind jedoch eine andere.

du kennst deine informationen aus dem internet,
ich habe meine informationen von familienangehörigen, die selber in der uck waren.
es gab keine gezielten vertreibungen von minderheiten.
während der bombardierungen der nato gingen die kampfhandlungen weiter. -keine zeit serben zu vertreiben.
die serbische armee war anwesend, und diese war das ziel.
als serbien die kapitulation unterschrieben hat, zogen sich serbische armee und polizei nicht sofort ab, alles war mit der nato abgesprochen: im süden prizeren, zogen serbische armee ab,
2 stunden später kamen die deutschen.
nach ankuft der deutschen, kamen die ersten uck einheiten und zivilisten zurück.
serbische zivilisten und andere mitarbeiter serbiens waren zuvor mit der serbischen armee weggezogen.
albanische zivilisten, die angehörige im krieg verloren haben, suchten nach serben um sich zu rächen.
die meisten serben, die wieder zurück gekomen sind,
haben nichts von der albanischen rache gesehen,
deren häuser wurden verbrannt- das wars.
kann ein haus mehr wert sein als ein menschenleben?

von einer gezielten vertreibung kann man hier sprechen:
20000 albaner aus einem kreis zu vertreiben....


Eine dritte albanischsprachige Gruppe ist heute nur noch teilweise vorhanden: die Çamen (griech. Tsamides) in einem schmalen, im Norden an Albanien angrenzenden Küstenbereich von Epirus. Anders als die beiden anderen Teilgruppen sind sie historisch und sprachlich ein Teil des geschlossenen albanischen Sprachgebiets und hatten bzw. haben ein albanisches ethnisches Bewusstsein. Die eigene Sprachbezeichnung z. B. lautet wie in Albanien shqipja. Als etwa je zur Hälfte muslimische und christlich-orthodoxe Minderheit durch die Grenzziehung von 1913 entstanden, wurde der muslimische Teil zwar offiziell vom griechisch-türkischen Bevölkerungsaustausch ausgenommen, tatsächlich jedoch wurde diese muslimische Minderheit diskriminiert. Als Folge der angeblichen Kollaboration mit den italienischen bzw. deutschen Besatzungstruppen und mit der von diesen eingesetzten albanischen Zivilverwaltung im 2. Weltkrieg wurden die verbliebenen ca. 20.000 muslimischen Albaner 1944 von griechischen Truppen kollektiv nach Albanien vertrieben. Die verbliebenen christlichen Çamen gibt es nach griechischer Lesart nicht. Sie sind wenig erforscht, scheinen aber immer noch ein Sonderbewusstsein und ihre Sprache zu besitzen und einem erheblichen amtlichen Druck ausgesetzt zu sein. Sie artikulieren sich jedoch nicht öffentlich.

Insgesamt hat der griechische Staat die albanischsprachigen Bevölkerungsgruppen nicht gefördert oder nur in ihrer kulturellen Eigenart akzeptiert. In einigen muslimischen çamischen Orten wurde einzig von 1936 bis 1939 halbherzig versucht, muttersprachlichen Unterricht anzubieten. Bis heute trägt Griechenland also wegen seiner verfehlten Minderheitenpolitik nicht zur grenzüberschreitenden Verständigung in Südosteuropa bei.

Albanischsprachige und Albaner in Griechenland sowie Griechen in Albanien
 
Wenn kosovo Albaner die juden vertrieben haben, dann tut es mir leid um die ...............

Aber das war net gezielt, vielleicht hatte man sie für Serben gehalten.

Albaner hetzen nicht gegen Minderheiten es ist nicht deren Art.........

Bestes beispiel ist Albanien wo Griechen weit besser dort leben, als Albaner in Griechenland.

Oder das die Roma bevölkerung sich in den 80 er jahren als Albaner bekannten, weil sie sich Solidarisch gegenüber ihnen zeigten.

Das ist wieder Propaganda der Serben um Albaner als Monster darzustellen..........ihr seit lächerlich....
reines herausreden weil man sich dem existierenden Antisemitismus in der Albanischen Gesellschaft nicht stellen will.
 

Rettung von Juden in Albanien
Albert RAMAJ
Jüdische Spuren finden sich auf albanischem Boden seit dem 7. Jahrhundert. So sind 2003 zwei israelische Professoren, Ehyd Netzer und Gideon Foerster, nach Forschungen in Saranda (Südalbanien) zu der Auffassung gelangt, dass die dortige Basilika früher als Synagoge gedient haben muss. Darüber hinaus gibt es in der Region vereinzelt noch frühere Spuren, und zwar von romaniotischen Juden (= Juden, die sich nach der Vertreibung aus Judäa durch die Römer im byzantinischen Reich angesiedelt hatten): aus dem 2.Jahrhundert (etwa die Synagogen in Stobi, heute: Mazedonien) und aus dem 4. Jahrhundert (Grabsteine in Montenegro; «jüdische Gräber» in Shkopet bei Mati/Albanien). Eine Synagoge in Skopje (alb. Shkup) wurde im Jahre 1361 errichtet; in Durrës sind Juden seit 1281, im Kosovo –z.B. in Novobrdo bei Prishtina – bereits 1442 nachgewiesen. Im heute nordgriechischen Ioannina (alb. Janina), das historisch-ethnisch «Südalbanien» zugerechnet wird, haben Juden schon seit dem 12. Jahrhundert gelebt. Benjamin Ben Jonah von Tudela (gest. 1173) schrieb damals: «Sie sind im Glauben der Nazaräer nicht fundiert und verwenden jüdische Namen unter einander, und einige sagen, sie seien Juden» (Elsie, S. 111).
Die ersten jüdischen Zuwanderer (etwa 90 000) stammten wahrscheinlich aus den älteren Judengemeinden von Saloniki und Verria. Sephardim (Spaniolen) waren seit 1492 vor derJudenverfolgung aus Spanien ins Osmanische Reich geflohen. Über die Küstenstädte Durrës und Vlora erreichten sie u.a. Berat und Elbasan (Schukalla, S. 541; Elsie, S. 111f.). Sie haben archäologische Spuren hinterlassen. Auch sind infolge der judenfeindlichen Politik Papst Pauls IV. (1555-1565) viele Juden aus dem Kirchenstaat in albanische Gebiete geflohen. Unter osmanischer Herrschaft hatten sie weniger zu befürchten als in christlichen Ländern. Die albanischen Siedlungsgebiete waren seit 1468, dem Tod von Gjergj Kastriota («Skanderbeg»), endgültig osmanisch.
Wertvolle Handschriften der «Sefer Thora» befanden sich 500 Jahre in Albanien, und zwar in der kleinen Stadt Vlora. 1930 sind sie verschwunden. Vlora war ein wichtiges jüdisches Zentrum in Albanien. Um 1520 hatte es hier 609 Häuser von Juden gegeben, Ihre Synagoge wurde im Ersten Weltkrieg zerstört. –Übrigens hat der jüdische Kabbalist, Sabbatianer und Pseudo-Messias Sabbataj Zewi (geb. 1626 zu Smyrna) nach Jahrzehnten unsteten Wanderns sein Leben 1673 oder 1676 in Ulcinj (alb. Ulqin, it. Dulcigno) abgeschlossen unter dem Namen Mehmed Effendi, nachdem er 1666 hatte zum Islam übertreten müssen.
Anfang des 19. Jahrhunderts haben die meisten Juden die nördlichen und zentralen Regionen Albaniens verlassen und sich im Süden des Landes sowie in einigen Orten jenseits der Grenze, in Griechenland, niedergelassen. Einer Volkszählung im Jahre 1910 zufolge lebten in den albanischen Vilajets (= Bezirken) Janina 5077, Manastir (heute: Bitola, Mazedonien) 6497 sowie im Vilajet Kosovo 3171 Juden; in Shkodra (Skutari) hingegen gab es keine Juden. Dabei befanden sich die größten jüdischen Gemeinden in den Städten Manastir: 6435 Personen, Janina: 4373, Skopje (Mazedonien): 2327, Preveza (heute: Nordwest Griechenland): 431 – alle Gemeinden lagen also außerhalb des heutigen albanischen Staatsgebietes. Hingegen waren nach der (nicht unumstrittenen) Volkszählung von 1930 in ganz Albanien offiziell nur 204 Juden gemeldet; ihre Gemeinde wurde erst am 2. April 1937 amtlich anerkannt.

Juden mit albanischem Hintergrund in Kultur und Politik

Es gibt eine Reihe von Menschen jüdischer Abstammung mit Wurzeln oder Verbindungen zu Albanien, die in Kultur und Politik eine gewisse Bedeutung hatten oder noch haben, z.B. der Postminister des erstmals 1912 unabhängig gewordenen Albaniens, Lef Nosi, war ein zur Orthodoxie konvertierter Jude Verwandte von ihm leben bis heute in Tirana. Alexander Moissi (Aleksandër Moisiu; 1879-1935): Schauspieler am Wiener Burgtheater und Mitbegründer der Salzburger Festspiele – war albanisch-jüdischer Abstammung – wie natürlich auch der mit ihm verwandte heutige Präsident der Republik Albanien, Alfred Moisiu (geb. 1929). Ein Urenkel von Alexander Moissi ist der deutsche Schauspieler Gedeon Burkhard (geb. 1969; bekannt aus der Krimi-Serie «Kommissar Rex»): auch er hat also jüdisch-albanische Wurzeln. Ein bedeutender Jude in Albanien war auch der Übersetzer Robert Schwarz/Shvarc, der bis zu seinem Tode (2003) in Albanien blieb; sein Sohn Edvin schreibt häufig in albanischen Zeitungen über Juden, Judentum, Antisemitismus. Es gab jüdische Wissenschaftler, die keine biographische Verbindung zu Albanien hatten, sich aber mit albanischer Kultur, Sprache oder Geschichte beschäftigten – so der Wiener Linguist Norbert Jokl (*1877), der 1942 auf dem Transport ins KZ umgekommen ist; mit ihm ging sein Manuskript eines Etymologischen Wörterbuchs der albanischen Sprache verloren. Ein Historiker, der sich durch seine Arbeiten auf dem Gebiet der albanischen Geschichte des Spätmittelalters einen Namen gemacht hat, war kroatischer Jude: Milan von Šufflay (1879-1931). Zwar lebte und lehrte er in Kroatien, doch die albanische Regierung unterstützte seine Forschungen maßgeblich; etwa sein gewaltiges Projekt der Acta Albaniae Band III.

Im Zweiten Weltkrieg

Albanien hatte –im Gegensatz zu anderen Ländern Europas –seine Einreisebestimmungen für Juden in den 30er Jahren nicht –oder nur wenig –verschärft. So wurde Albanien vor und während des Zweiten Weltkrieges für manchen Juden zum rettenden Aufnahmeland. Juden aus vielen europäischen Staaten beantragten Einreisevisa und begehrten in Albanien Asyl. Wer es nach Albanien geschafft hatte, war gerettet. Albaner haben Juden sogar zur Zeit der deutschen Besatzung nicht verraten. Die albanische Tradition der Gastfreundschaft – besa: Ehrenwort, Treue – hat sich auch in jenen schwierigen Zeiten bewährt.
Als kein anderes europäisches Land mehr bereit war, Juden aufzunehmen, stellte die albanische Botschaft in Berlin den Juden noch Visa aus. Sogar noch 1942 (also unter italienischer Besetzung) versuchte man von der albanischen Botschaft aus, Juden verschiedener Länder die Einreise nach Albanien zu ermöglichen und sie so zu retten –z.B. (allerdings vergeblich) im Fall des erwähnten Dr. Norbert Jokl in Wien. So fanden Juden aus Deutschland, Österreich, Jugoslawien, Ungarn, Kroatien, Rumänien, Bulgarien, Ägypten, Polen und der Türkei in Albanien Zuflucht.
Unter diesen gab es einige Prominente: z.B. Prof. Stanislav Zuber, der Schriftsteller Dr. Leo Mathia und die Künstlerin Joli Jakob. Ein gewisser Dr. Finer, Universitätsprofessor in London, wollte (in Begleitung von John Walter, dem Sohn des Herausgebers der «Times») nach Albanien reisen –um «sich über Niederlassungsmöglichkeiten für Juden in Albanien zu informieren». Aus indirekten Quellen ergibt sich, dass auch Albert Einstein incognito damals Albanien kurz besucht hat» (Sh. Sinani).

Persönliche Zeugnisse

Nach allen bisher einsehbaren Archivquellen, nach Berichten, Interviews etc. sind tatsächlich keine Juden aus Albanien an deutsche Militär-oder Zivilbehörden ausgeliefert worden. Seit Mitte der 1990er Jahre wurde mancherlei dazu publiziert, etwa von Harvey Sarner (1997) in den USA: «Rettung in Albanien: 100% aller Juden in Albanien vor dem Holocaust gerettet». Jutta Neumann bringt in ihrem Buch «Umweg über Albanien» (englisches Original: «Via Albania») ihre Erinnerungen zu Papier. Mit ihren Eltern war sie von Hamburg geflohen. Nach ihrer Ankunft in Albanien notierte sie:
«In diesem Hotel lebten schon einige jüdische Familien. Andere hatten ein großes Haus gemietet, das zu einer Art Gemeinschaftsunterkunft geworden war – oder, wie sie es nannten: ein ‹Emigrantenhaus›».
60 Menschen hätten darin gewohnt, die meisten aus Österreich (Neumann, S. 133). Sie erwähnt auch jüdische Flüchtlinge aus Belgrad. In diesem Zusammenhang weist Branka Prpa, Historikerin und Direktorin des Geschichtsarchivs in Belgrad, darauf hin, dass in Belgrad vor dem Zweiten Weltkrieg 12.500 Juden gelebt haben – nach dem Krieg waren es nur noch 1500. Von den übrigen 11 000 dürfte zwar auch ein Teil umgekommen sein, tatsächlich aber haben viele Juden aus Jugoslawien in Albanien Zuflucht gefunden. Jüngsten Forschungen zufolge haben sich auch ca. 400 Juden aus Dubrovnik nach Albanien gerettet und überlebt, von denen man bisher angenommen hatte, sie seien in Auschwitz umgekommen. Jutta Neumann beschreibt die Not, in der jüdische Flüchtlinge in Albanien gelebt haben:
«Unsere finanzielle Lage war damals sehr schlecht, und wir aßen buchstäblich jeden Tag Suppe und trockenes Brot.»
In diesem Zusammenhang erinnert sie an einen Herrn Jacobson aus Budapest: «Trotz unserer Notlage hatten wir zum Mittagessen einen ständigen Gast: Herrn Jacobson. Dieser war von Budapest aus zu Fuß nach Saloniki und von dort nach Albanien gelaufen.» Sie erwähnt einige Namen von Juden aus Mitteleuropa, die in Albanien mit ihnen zusammengewesen waren:
«Ich kann mich nicht an alle Namen erinnern. […] Fritz Kraus, Katerina Kraus, Gertraude Kraus, Friederike Kraus (die Mutter von Fritz); Heinrich Stern und seine Frau, an deren Vornamen ich mich nicht erinnern kann – sie war die Schwester von Fritz und somit die Tochter von Friederike Kraus; Herr Galitzky; Herr und Frau Weinstein; Fritz Altman; Hans und Anni Krall und ihre Schwester Olga Stutecka; Josef Gertler; Siegbert, Alice und Jutta Gerechter; Walter und Finny Mandel und ihre Mutter – Frau Tchatcher; Menasche, Resel und Julius Wolf; Herr Horn; Herr und Frau Tau; Dr. Leo; Edith, Hannelore, Eva und Alexander Meyer; Emil und Stella Borger (beide kamen, soweit ich mich erinnere, aus Jugoslawien); Herr Jacobson (aus Ostpreußen)» (Neumann, S. 133).
Kürzlich hat der frühere Direktor des albanischen Staatsarchivs, Shaban Sinani, verschiedene Akten über die Rettung der Juden in Albanien publiziert. Danach seien praktisch alle Juden, die in Albanien Zuflucht gefunden haben, gerettet worden. Albanien sei das einzige Land in dem von Deutschen und Italienern besetzten Europa gewesen, wo bei Kriegsende mehr Juden gelebten hätten als zu Beginn des Krieges.
Nach Albanien geflohene Juden hätten Papst Pius XII. um Hilfe gebeten – offenkundig nicht ganz ohne Erfolg. Nicht unwesentlich hat auch der damalige «Regentschaftsrat» in Tirana, dem u.a. der Franziskanerpater Anton Harapi aus Shkodra/Skutari angehörte, zur Rettung der Juden beigetragen. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass dies in erheblichem Maße auch andere Moslems und Christen getan haben sollen.
Christine von Kohl betont:
«Trotz aller Schrecken, die Befreiungs-und Bürgerkrieg für die albanische Bevölkerung bedeuteten, wurde kein Jude an die Deutschen ausgeliefert. Erst im letzten Moment, im Frühjahr 1944, unternahm die Gestapo in Tirana die ersten Schritte zur Registrierung der in Albanien lebenden Juden. Angesichts der großen Gefahr, die das Verstecken von deutschen Juden bedeutete, war der Schutz [durch die «Besa»], welcher ihnen geboten wurde, eine bemerkenswerte moralische Leistung. Darüber gibt es eine Reihe glaubwürdiger Zeugenaussagen. Einzelheiten wurden dem Institut für Studien zum Holocaust in Israel übermittelt. [...] Vom Mut und der Geistesgegenwart albanischer Gastgeber, bei denen Juden wohnten, zeugt unter anderem der Bericht von Mark Menahem, der bei einer Familie in Tirana im Versteck lebte. Als Deutsche an die Tür klopften, steckte ihn die Hausfrau, deren Mann gerade nicht zu Hause war, in dessen Bett und stellte Mark als ihren kranken Mann vor.» – Josef Jakoel wiederum habe berichtet, dass ein Freund nach dem Krieg seinem albanischen Retter als Dank einen Geldbetrag zukommen lassen wollte und folgende Antwort erhielt: «Ich habe Dich als einen Freund behandelt, ich habe dir die ‹Besa› erwiesen […], dem Freund erweisen wir die ‹Besa›, aber wir verkaufen sie nicht» (v. Kohl, S. 71).
Samuilo Mandil war ein Belgrader Jude, der sich im Zweiten Weltkrieg ebenfalls nach Albanien hatte retten können. In einem Artikel («Izraelitet në Shipni») in der albanischen Zeitung «Bashkimi » (20. Februar 1945) schrieb er, dass er, der 1942 von Belgrad nach Albanien geflohen war, den Albanern dafür dankt, dass sie Juden versteckt und damit viele gerettet haben. Er finde es bemerkenswert, dass sogar noch 1942 Juden aus vielen Ländern nach Albanien gekommen sind. Aus dem Artikel geht hervor, dass noch im Jahre 1943 Juden in Albanien nicht in Gefahr waren; zur Zeit der italienischen Besetzung (1939–1943) konnten sie in Albanien ein normales Leben führen. Erst mit der Besatzung Albaniens durch die Deutschen (3. 9. 1943) änderte sich das. Samuilo Mandil erwähnt in diesem Artikel aber auch, dass im Gegensatz dazu 1942 die Behörden in Mitrovica, also im bis 1941 jugoslawischen Kosovo, 53 Juden an die Nazis ausgeliefert hätten.
Nach der Besetzung Albaniens durch die Deutschen bestand für jeden Juden nun größte Lebensgefahr. Für die Albaner wurde es schwierig, ihre «Gäste» zu schützen. Die sog. «Emigrantenhäuser » konnten von den Deutschen natürlich leicht entdeckt werden. Damuilo Mandil berichtet, die Albaner, denen klar war, in welcher Gefahr die Juden nun schwebten, hätten diese in weit entfernten, besonders armen und den Deutschen schwer zugänglichen Dörfern versteckt. Die Albaner hätten mit ihnen das letzte Stück Brot geteilt. –Übrigens hat der deutsch-albanische Fernsehfilm «Mein Freund der Feind» (2003) des Regisseurs Gjergj Xhuvani den jüdischen Alltag in Albanien im Zweiten Weltkrieg recht eindringlich dargestellt.
Mandil hebt hervor, dass in Albanien jüdische Jugendliche aus Jugoslawien mit den Partisanen gegen die Deutschen gekämpft hätten. Fünf von ihnen –Jakov Avramovic´, Jusef Konforti, Jusef Bivas, Žak Ruben und David Koen –seien gefallen (ob auf dem heutigen Staatsgebiet Albaniens oder aber im Kosovo, ist nicht bekannt).

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach Kriegsende sind aus Albanien nicht nur alle Juden aus dem Ausland in ihre Heimatländer zurückgekehrt oder nach Israel und in die USA ausgewandert, sondern auch ein erheblicher Teil der eingesessenen albanischen Juden hat Albanien verlassen. In ihrem Buch «Escape Through the Balkans» (University of Nebraska Press, 1996) schreibt Irene Grunbaum: «Leb wohl, Albanien! Du hast mir Zuflucht, so viel Gastfreundschaft, Freunde und Abenteuer beschert. Leb wohl, Albanien! Es kommt der Tag, da werde ich der Welt verkünden, wie mutig, furchtlos, stark und treu deine Söhne sind und dass weder Tod noch Teufel sie schrecken. Ich will […] davon erzählen, wie sie ein Flüchtlingsmädchen beschützten: Sie ließen nicht zu, dass ihm Unheil zugefügt wurde –und riskierten dabei ihr eigenes Leben. Deine Tore, du kleines Albanien, blieben offen. Deine Beamten ignorierten die Gesetze, wenn es darum ging, armen Verfolgten noch eine Chance zu verschaffen, dass sie den schlimmsten aller Kriege überlebten! Albanien, nur dank deiner Menschlichkeit haben wir die [deutsche – G.S.] Besetzung überstanden. Albanien – wir danken dir!» (S. 139; Übersetzung: G.S.)
Im gleichen Sinne äußerte sich Jutta Neumann in «The Washington Jewish Week» (7-8 /1999): «Albaner, ob Muslime oder Christen, sind überaus gastfreundliche, großzügige und liebenswürdige Menschen. Man muss unterstreichen, dass [die Rettung der Juden] nicht allein auf die traditionelle Gastfreundschaft der Albaner [die ‹Besa›] zurückzuführen ist vielmehr war [diese Rettung] auch Ausdruck persönlichen Mutes. Im Denken der Albaner rangierte die Notwendigkeit, Menschen in Not zu helfen, höher als die Sicherheit ihrer Familien. In Yad Vashem zu Jerusalem findet man eine lange Liste von Albanern, die von Israel den Ehrentitel «Gerechte unter den Völkern» erhalten haben. Zieht man in Betracht, dass Albanien damals kaum mehr als eine Million Einwohner zählte, dann ist die Zahl dieser «Gerechten» unvergleichlich hoch.» (Übersetzung: G.S.)

Nach dem Ende des Kommunismus (1990)

Um 1950 hatten in Albanien nur noch etwa 200 einheimische Juden gelebt. 1967 wurde in Albanien das Praktizieren jeglicher Religion, auch der jüdischen, verboten. Erst nach dem Sturz der kommunistischen Diktatur konnten albanische Juden mit Hilfe der jeweiligen Regierung nach Israel und einige auch in die USA ausreisen. 1990 und 1991 sind 350 albanische Juden nach Israel und 37 in die USA ausgewandert: Lediglich 32 blieben in Albanien. Einige der 1990/91 ausgewanderten Juden sind allerdings nach Albanien zurückgekehrt – jedenfalls zeitweise: Sie kaufen in Albanien eine Wohnung, um in der Heimat einige Monate im Jahr zu leben –und den Rest des Jahres in Israel oder den USA zu sein. In Vlora wurde in dem Viertel, wo die meisten Juden gelebt haben, eine Gedenktafel mit all ihren Namen angebracht und eine Straße in «Jüdische Straße» umbenannt. Man hat geglaubt, mit dem letzten Exodus von 1990/91 sei das Kapitel «Juden in Albanien» abgeschlossen. Aber sicher ist das nicht. Noch sind einige sehr alte Juden am Leben, die Albanien nicht verlassen wollen. Und die jüdischen «Teilzeit»-Albaner sind auch noch da.
Im Zweiten Weltkrieg haben Albaner ihr Leben riskiert, manche sogar geopfert, um Juden zu retten. Dieses Zeichen von Menschlichkeit verdient Anerkennung. Dieser Beitrag stellt einen Versuch dar, das bisher zu Unrecht ignorierte Kapitel der jüdischen und der europäischen – Geschichte «Rettung von Juden in Albanien» etwas aufzuhellen.
 
Dienst an der Menschlichkeit:Die Rettung der Juden in Albanien und Kosovo
Von Albert Ramaj
Seit dem 7. Jahrhundert n. Chr. haben Juden in Albanien Spuren hinterlassen. Dies belegen aktuelle Forschungsergebnisse. 2003 haben zwei Professoren aus Israel, Ehud Netzer und Gideon Foerster, in Albanien (Saranda) geforscht und sind der Meinung, dass die Basilika von Saranda als ehemals jüdische Synagoge diente.
In der Region sind schon seit dem 2. (z.B. die Synagogen in Stobi – heutiges Mazedonien) und 4. Jahrhundert Nachweise zu finden. In Skopje (alb. Shkup) wurde eine Synagoge im Jahre 1361 gebaut. In Durrës sind Populationen von Juden seit 1281 und in Kosovo schon seit 1442 nachweisbar, ebenso wie in Novobrdo.
Besonders im heute nordgriechischen Ioannina (alb. Janina), das historisch-ethnisch "Südalbanien" zugerechnet wurde, sind Juden seit dem 12. Jahrhundert nachweisbar. Benjamin Ben Jonah von Tudela (gest. 1173) schrieb damals: "Sie sind im Glauben der Nazoräer nicht fundiert und verwenden jüdische Namen untereinander, und einige sagen, sie seien Juden". Die ersten jüdischen Zuwanderer (etwa 90.000) stammten wahrscheinlich aus den älteren Judengemeinden von Saloniki und Verria. Sephardische Juden oder Spaniolen flohen vor ihrer Verfolgung von der iberischen Halbinsel im Jahre 1492 und im frühen 16. Jahrhundert ins Osmanische Reich. Über die Küstenstädte Durrës und Vlora erreichten sie u.a. Berat und Elbasan. Sie haben auch archäologische und historische Spuren hinterlassen. Nach Schukalla, soll Mitte des 16. Jahrhunderts die Kirchenpolitik Papst Pauls IV. (1555-1565) weitere Juden veranlasst haben, aus dem Kirchenstaat nach Albanien auszuwandern.
Jüdischer Pseudo-Messias Sabbatai Zewi und Albanien
Der mystische jüdische Pseudo-Messias Sabbatai Zewi verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in Albanien. Er lebte dort in Ulcinj (alb. Ulqin) oder Berat im Exil. Es gibt zwei Theorien über sein Grab. Einige Wissenschaftler behaupten, es sollte in Berat sein und die anderen in Ulcinj. Doch sein Grab liegt tatsächlich in Ulcinj, wo er im Jahre 1673 gestorben ist.
Wertvolle Handschriften der Thora sind in Albanien bewahrt worden
Es ist sehr wichtig zu erwähnen, dass sich wertvolle Handschriften der Thora in Albanien und zwar in Vlora, wo sie 500 Jahre bis 1930 aufbewahrt wurden, befinden. 1930 gelangten die Handschriften "unbemerkt" außerhalb Albaniens. Vlora war wichtiges Zentrum der Juden in Albanien. 1519-1520 gab es in der kleinen Stadt Vlora 609 von Juden bewohnte Häuser. Die Synagoge dort existierte bis zum Ersten Weltkrieg, wurde aber leider während des Ersten Weltkriegs zerstört.
BIS ZUM ZWEITEN WELTKRIEG
Als die Jungtürken in Albanien, im Vilajet Janina 1910 eine Volkszählung durchführten, lebten dort 5077 Juden, in Manastir 6497, in Kosovo 3171. In Shkodra gab es gemäß dieser Volkszählung keine jüdischen Einwohner. Die größten jüdischen Gemeinden sind Manastir (heute Bitola) mit 6435, Janina (heute Ioannina) mit 4373, Skopje mit 2327 und Preveza mit 431 Juden und liegen außerhalb des Gebietes des heutigen Albaniens. Nach der Volkszählung im Jahre 1930 gab es in Albanien 204 offiziell gemeldete Juden. Die jüdische Gemeinde wurde in Albanien erst am 2. April 1937 amtlich anerkannt.
Es gab und gibt noch berühmte Personen jüdischer Abstammung, welche die albanische Kultur und Politik präg(t)en: so z. B. der berühmte Schauspieler des Burgtheaters zu Wien und Mitbegründer der Salzburger Festspiele, Alexander Moissi (Aleksandër Moisiu; 1879-1935); oder auch der heutige Präsident der Republik Albanien, Alfred Moisiu (geb. 1929), stammt aus der gleiche Familie, das heißt, auch er ist jüdischer Abstammung, was der Öffentlichkeit bislang kaum bekannt ist. Der bekannte deutsche Schauspieler in der Kriminalfilmserie "Kommissar Rex", Gideon Burkhard (geb. 1969), ist ein Urenkel von Alexander Moissi, und demnach auch jüdisch-albanischer Abstammung.
Es gab auch jüdische Wissenschaftler die sich mit der albanischen Kultur, Sprache oder Geschichte beschäftigt haben wie, etwa der berühmte Sprachwissenschaftler Norbert Jokl (1877-1942) aus Wien. Der berühmte Dichter Albaniens Lasgush Poradeci wollte Jokl retten und schrieb an die damalige albanische Regierung einen Brief, konnte aber Jokls Schicksal leider auch nicht wenden. Jokl wurde 1942 von der Gestapo in Wien in Haft genommen, später ermordet und mit ihm verschwand damals auch ein großes Manuskript des etymologischen Wörterbuchs der albanischen Sprache.
Milan von Šufflay (1879-1931) war kroatischer Jude. Er war ein großer Kenner der albanischen Geschichte (einer der bis zum heutigen Tage bedeutendsten für das Spätmittelalter). Er lehrte in Kroatien. Das damalige Parlament und Unterrichtsministerium Albaniens hat ihn finanziell für sein geplantes Buch Acta Albaniae Band III unterstützt, ein sehr umfangreiches und großes Projekt. Milan von Šufflay bekam im Jahre 1930 75.000 Goldfranken auf sein Privatkonto bei der Banque Commerciale de Bâle in Zürich überwiesen, was heute rund 3 Millionen Euro entsprechen würde. Kurz danach wurde Šufflay aus politischen Gründen vom serbischen Geheimdienst in Zagreb ermordet und das Geld ist bis heute in der Schweiz verschollen; hoffentlich wird das nicht ein "ewiges Schweigen" der Schweizerischen Bank zu Lasten des "armen Albaniens" bleiben.
Zu der Gruppe bedeutender Juden in Albanien gehört auch der große Übersetzer Robert Schwarz, welcher bis zu seinem Tode in Albanien blieb: sein Sohn Edvin hat noch heute sehr gute Kontakte zu albanischen Medien, er schreibt in den albanischen Zeitungen öfter über das Thema Antisemitismus oder überhaupt über das Judentum und die Juden.
KURZ VOR UND WÄHREND DES ZWEITEN WELTKRIEGS
Einige Länder Europas haben seit 1933 damit begonnen, antisemitische Gesetze zu beschließen. Albanien hat das nicht getan. Ein wenig wurden zwar die Einreisebestimmungen verschärft, was aber in der albanischen Behörden- und Rechtspraxis sowie auch vom Volk selbst kaum ernstgenommen wurde, sondern im Gegenteil: Albanien war vor und während des Zweiten Weltkriegs für viele Juden ein rettendes Aufnahmeland geworden. Nicht nur die Juden, die damals in Albanien lebten, sondern auch viele aus den anderen europäischen Staaten haben einen Antrag für ein Einreisvisum und auf Asyl gestellt. Die es bis nach Albanien geschafft haben, waren gerettet, weil kein einziger Juden an die deutschen Behörden oder Militäreinheiten ausgeliefert wurde.
Die Albaner haben in Bezug auf die Juden eine wertvolle Geschichte der Menschlichkeit vor und während des Zweiten Weltkriegs geschrieben. Interessanterweise wurde kein einziger Jude während der Besatzung von den Albanern verraten. Die albanische Tradition der Gastfreundschaft und Besa (Ehrenwort, Treue(-schwur)) haben sich hier überaus bewährt. Die politisch positive Stimmung zur Rettung der Juden in Albanien war bereits zuvor vom albanischen selbsternannten König Zogu I. grundgelegt worden.
Die albanische Botschaft in Berlin stellte den Juden bis Ende 1938 Visa aus, und das zu einer Zeit, als kein anderes europäischen Land mehr bereit war, Juden aufzunehmen. So sind Juden von Deutschland, Österreich, Jugoslawien, Rumänien, Bulgarien, Ägypten, Amerika, England, Polen und der Türkei nach Albanien geflüchtet, um ihr Leben zu retten.
Es gab sehr viele Prominente Juden, die nach Albanien gekommen waren, wie z. B. Prof. Stanislav Zuber, der Schriftsteller Dr. Leo Mathia und die Künstlerin Joli Jakob. Auch ein gewisser Dr. Finer, Universitätsprofessor in London, ersuchte nach Albanien einzureisen, und zwar in Begleitung von John Walter, dem Sohn des Direktors der britischen Tageszeitung The Times. Das "Ziel dieser Reise war es, sich über die Niederlassungsmöglichkeit der Juden in Albanien zu erkundigen. Aus mittelbaren Quellen ergibt sich, daß in dieser Zeit auch der berühmte jüdische Wissenschaftler Albert Einstein einen Inkognito-Besuch in Albanien machte", so Shaban Sinani.
Nach allen bislang vorliegenden Quellen, Berichten, Interviews etc. sind tatsächlich keine Juden aus Albanien an die Nazis ausgeliefert worden. Harvey Sarner hat im Jahre 1997 in Kalifornien ein wertvolles und lesenswertes Buch mit dem Titel "Rescue in Albania: One hundred percent of Jews in Albania rescued from Holocaust" geschrieben. Ein anderes Buch von Johanna Neumann mit dem Titel "Via Albania" (original auf Englisch, eine deutsche Übersetzung dieses Buches existiert und titelt: "Umweg über Albanien") behandelt das gleiche Thema. Sie schreibt von ihren Erinnerungen an Albanien. Sie ist von Hamburg aus mit ihren Eltern nach Albanien geflüchtet.
In letzter Zeit hat auch der Präsident des Staatsarchivs, Shaban Sinani, über die Akten zur Rettung der Juden in Albanien in einigen Artikeln publiziert. Nach diesen Dokumenten sind praktisch alle Juden, die in Albanien die Zuflucht gesucht haben, gerettet worden. Albanien war das einzige Land im von Deutschen und Italienern besetzten Europa, in dem am Kriegsende mehr Juden lebten als zu Beginn des Krieges. Interessant ist auch, daß die Juden, die sich in dieser Zeit in Albanien aufhielten, Papst Pius XII. erfolgreich um Unterstützung gebeten haben; so trugen zur Rettung der Juden in Albanien Angehörige beider Religionsgemeinschaften bei: Moslems und Christen. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieg sind alle Juden, die sich in Albanien versteckt haben, nach Amerika oder in andere Ländern geflohen.
Über die Rettung der Juden in Albanien schreibt Christine von Kohl: "Trotz aller Schrecken, die Befreiungs- und Bürgerkrieg für die albanische Bevölkerung bedeuteten, wurde kein Jude an die Deutschen ausgeliefert. Erst im letzten Moment, im Frühjahr 1944, unternahm die Gestapo in Tirana die ersten Schritte zur Registrierung der in Albanien lebenden Juden. Angesichts der großen Gefahr, die das Verstecken von deutschen Juden bedeutete, war der Schutz (durch die Besa), welcher ihnen geboten wurde, eine bemerkenswerte moralische Leistung. Darüber gibt es eine Reihe glaubwürdiger Zeugenaussagen. Einzelheiten wurden dem Institut für Studien zum Holocaust in Israel übermittelt".
Weiters heißt es dort: "Vom Mut und der Geistesgegenwart albanischer Gastgeber, bei denen Juden wohnten, zeugt unter anderem der Bericht von Mark Menahem, der bei einer Familie in Tirana im Versteck lebte. Als die Deutschen an die Tür klopften, steckte ihn die Hausfrau, deren Mann gerade nicht zu Hause war, in dessen Bett und stellte Mark als ihren kranken Mann vor. Josef Jakoel wiederum berichtet, daß sein Freund nach dem Krieg seinem albanischen Retter als Dank einen Geldbetrag zukommen lassen wollte und folgende Antwort erhielt: "Ich habe Dich als einen Freund behalten, ich habe Dir die Besa erwiesen, unseren traditionellen Schutz für einen Gast – wir geben dem Freund die Besa, aber wir verkaufen sie nicht". Die Besa meint das unverbrüchliche Wort, den Schwur, die persönliche Treue, den zuverlässig gewährten Waffenstillstand. Das Halten der Besa ist unverzichtbare Voraussetzung der persönlichen Ehre (nder) eines Mannes, auch wenn er und seine Familie größte Gefahren und schwerste Opfer in Kauf nehmen müssen. Die Ehre hängt mit einem anderen Kernstück des Kanun, nämlich dem Gastrecht, zusammen."
Der deutsch-albanische Film "Mein Freund der Feind" (2003) des albanischen Regisseurs Gjergj Xhuvani, der vor einiger zeit im deutschen Fernsehen gezeigt wurde, zeigt das tägliche Leben der Juden in Albanien während des zweiten Weltkrieges. Gleich nach dem zweiten Weltkrieg haben die versteckten Juden Albanien verlassen und sind in ihre Länder, aus denen sie stammten, zurückgekehrt. Einige gingen nach Israel und in die USA, darunter auch ein Teil der alteingesessenen albanischen Juden. Im Buch "Escape through the Balkans" schreibt Irene Grunbaum: "Farewell Albania. You have given me so much hospitality, refuge, friends, and adventure. Farewell Albania. One day I will tell the world how brave, fearless, strong, and faithful your sons are; how death and the devil can't frighten them. If necessary, I'll tell how they protected a refugee and wouldn't allow her to be harmed even if it meant losing their lives. The gates of your small country remained open Albania. Your authorities closed their eyes, when necessary, to give poor, persecuted people another chance to survive the most horrible of all wars. Albania, we survived the siege because of your humanity. We thank you".
DIE JUDEN IM KOSOVO
Den Juden in Kosovo erging es leider nicht ganz so gut, weshalb viele von ihnen nach Albanien flüchteten, wie der heute 92-jährige Isuf Qolja aus Berat (Albanien) erzählt, der selbst Juden aus Kosovo in seinem Haus beherbergt hatte. Viele von ihnen kamen ums Leben, weil die kosovo-albanische Waffen-SS-Division "Skanderbeg" im Jahre 1944 in Prishtina und Gjakova 300-400 Juden verhaftete. Einigen jüngeren Veröffentlichungen zufolge müssen die Juden aus Kosovo aber nicht an die SS-Soldaten ausgeliefert worden sein; es handelte sich mehr um einzelne Personen oder Familien, aber nicht um die Mehrheit der kosovarischen Juden.
Nach Informationen von Shaban Sinani, sollten einige Juden aus Kosovo nach Albanien eingereist sein, um ihr Leben zu retten. Leider konnte man bislang noch nicht die Dokumente des Staatsarchivs in Prishtina (oder auch in Belgrad) einsehen, um genauere Angaben dazu erhalten. Es gab eine ziemlich große jüdische Gemeinde in Prishtina und auch in Prizren (beide in Kosovo), aber die beiden Gemeinden waren nicht albanischsprachig, sondern es handelte sich um serbischsprachige Juden. Möglicherweise haben die Einwohner der Gemeinde Prizren als zweite Sprache albanisch verwendet. Wir haben nachgefragt und haben noch Juden in Prizren gefunden und darüber geredet. Auch gibt es in Prishtina einen jüdischen Friedhof, den wir ihn besucht haben und nach unseren Schätzungen, handelt sich um serbischsprechenden Juden.
Die jüdische Gemeinde in Prishtina ist bis 1999 serbischsprachig gewesen und hatte nicht viele Kontakte zu Albanern, außer wirtschaftlichen Beziehungen mit der Stadt. Nach unseren jetzigen Erkenntnissen und Informationen müssen die Partisanen von Ex-Jugoslawien nicht so "heilig" gewesen sein, wie sie sich bislang bezüglich der Rettung der Juden in Kosovo und Ex-Jugoslawien geben. Sie haben die Thematik zwar zu Propagandazwecken mißbraucht, sind aber dennoch mit verantwortlich für die Ermordung von Juden.
ALBANISCHE JUDEN NACH DER KOMMUNISTISCHEN ZEIT (1990)
Nach dem zweiten Weltkrieg haben nur ca. 200 einheimische Juden in Albanien gelebt. 1967 war in Albanien jede Religion gesetzlich verboten. Dies traf auch Juden. Erst nach dem Sturz der kommunistischen Diktatur sind die albanischen Juden mit der Hilfe der israelischen Regierung nach Israel gereist. Im Dezember 1990 und im Mai 1991 waren es etwa 300 albanische Juden. Damit fand die Geschichte der Juden in Albanien gleichsam ihren Abschluß.
SCHLUSSWORT
Im zweiten Weltkrieg gab es viele Menschen in Albanien, die ihr eigenes Leben riskierten und geopfert haben, um Juden zu retten; und, wie gesagt, kein einziger Jude aus Albanien ist an die Nazis ausgeliefert worden. Das war ein wertvoller Dienst an der Menschlichkeit.
Dieser Beitrag ist nur der Anfang und ein Versuch hinsichtlich des Projekts "Die Rettung der Juden in Albanien". Das Albanische Institut will dieses Projekt angehen, falls die Möglichkeiten dazu geschaffen werden können. Wir suchen Zeugen, die vielleicht noch am Leben sind und die nach Albanien während der zweiten Weltkrieges geflüchtet sind.Bitte melden unter: info@albanisches-institut.ch
ALBERT RAMAJ stammt aus Kosovo und lebt in der Schweiz (St. Gallen). Er hat Philosophie und katholische Theologie in Zagreb, Graz und Luzern studiert. Er war Chefredaktor der Zeitschrift "Urtia". In albanischer Sprache hat er einiges publiziert. Auf deutsch erschien zuletzt im Verlag Peter Lang das Handbuch (zusammen mit Thede Kahl und Izer Maksuti) "Mazedonien und die Albaner". Ferner hat er das Buch von Viktor E. Frankl "...trotzdem Ja zum Leben sagen. Ein Psychologe erlebt das KZ" (albanischer Titel: "Ku qëndron kuptimi i jetës", Prishtina 2003) übersetzt und herausgegeben und andere Artikel über Frankl publiziert. Siehe dazu auch beim Frankl Institut in Wien www.viktorfrankl.org. Der Autor hat viel Material über die Rettung der Juden in Albanien und Kosovo gesammelt und beabsichtigt, das ganze Projekt über das Albanische Institut in der Schweiz zu verwirklichen.
 
Mir egal auf wie viele arten und weisen dieser Ramaj versucht die Verbrechen an Menschen Juedischen Glaubens zu Realativieren.
Es bleibt Antisemitismus in reinform da konsequent die Kolaboration der Albaner mit den Faschisten relativiert wird und die Opfer dieses Faschismus die auch Juedischen Glaubens waren damit entehrt werden fuer ein Nationalistisches Ziel.

Reiner Antisemitismus!
Ist echt die frage wie lange man das noch hier dulden moechte.
 
Am 30 Juli brachte Radio DW in albanisch eine spannende Reportage zum Thema „Die Rettung der Juden in Albanien“. Die Sendung wurde maßgeblich von Frau Aida Cama gestaltet. Ausgangspunkt war die vor zwei Jahren in Osteuropa gestartete Aktion „Operation Letzte Chance“ des Simon Wiesenthal Zentrums. Ziel der Operation ist es, noch lebende Nazikollaborateure zu fassen, die sich aktiv an der Ermordung der europäischen Juden beteiligt hatten. Die Suche beschränkt sich nicht nur auf die baltischen Länder, Polen, Ungarn und Rumänien, sondern auf alle Balkanstaaten. Albanien ist nicht darunter, denn dort wurden Juden nie verfolgt.

Das albanische Gegenmodell

In der Zeit der faschistischen Besatzung Albaniens (Von April 1939 bis Juli 1943 durch Italien, danach bis November 1944 vom nazistischen Deutschland) kam kein einziger albanischer Jude und keiner der nach Albanien geflohenen Juden ums Leben. Alle 200 albanischen Juden überlebten und auch die fast 900 nach Albanien geflüchteten Juden überlebten die Shoa im Land der Skipetaren. Im Jahr 1945 lebten in Albanien mehr Juden als vor dem Krieg, das war beispiellos in Europa. In der Sendung berichtete die in Washington lebende Jutta Neumann über ihre Zeit in Albanien. Frau Neumann ist in Hamburg geboren, dort hat sie bis zur zweiten Klasse die Schule besucht. Dann war Frau Neumann 1939 mit ihrer Familie über Italien nach Albanien geflohen, so wie etwa 100 andere aus dem Machtbereich des faschistischen „Deutschen Reiches“. Frau Neumann berichtete: „Und wie wir angekommen sind in Durazzo am ersten März, wußten wir überhaupt nicht, was zu erwarten war. Wir haben nicht gewußt, dass es schon andere Emigranten dort gab. Dann haben wir bei einer mohammedanischen Familie gelebt. Da haben wir zum ersten Mal Ramadan, Bajram erlebt. Es war wunderbar. Die Leute haben uns behandelt wie ihre eigene Familie. Essen ist geschickt worden, Baklava und Pilav-wunderbar. Die Albaner waren phantastisch.“ Ähnliches weiß auch die in Albanien geborene Jüdin Anna Cohen zu berichten: „Ich bin in Albanien geboren und aufgewachsen und habe mich immer als Albanerin jüdischer Herkunft gefühlt. Meine Familie ist nach Albanien aus Thessaloniki in Griechenland gekommen und hat im Dorf Tre vllaznit, zu deutsch „Drei Brüder“, in der Nähe von Vlora Zuflucht gefunden. In Albanien haben wir uns immer wie zu Hause gefühlt. Von Antisemitismus war nie die Rede. Dass wir jüdischer Herkunft sind, hat überhaupt keine Rolle gespielt.“ Anna Cohen erblickte kurz nach Kriegsende das Licht der Welt und lebte dort unter dem sich kommunistisch nennenden System, unter Führung Enver Hoxhas. Heute ist sie Zahnärztin in New York und spricht weiterhin fließend die Sprache, die sie zuerst gelernt hat: Albanisch. Auf Nachfrage erklärte sie: „Nein auch unter Enver Hoxha gab es keinen Antisemitismus. Und noch heute ist es so, wenn man vom Antisemitismus spricht, wissen die Albaner nicht, was damit gemeint ist. Man kennt nicht einmal das Wort“.

Warum keine Judenverfolgung und Judenvernichtung in Albanien ?

Auch diese Frage wurde in der Sendung behandelt. Allerdings wurde die Fragestellung nur beschreibend ohne genauere Analyse abgehandelt. Beschrieben wurden die wiederholten Versuche der faschistischen Besatzungsmächte in Albanien, die Juden in Lagern zusammenzutreiben, um sie zu deportieren. Aber albanische Bauern nahmen Juden auf und versteckten sie, während die albanischen Beamten und Politiker, die mit den Faschisten kollaborierten, in dieser Frage die Anordnungen der Besatzer unterliefen. Zu stark war die Ablehnung in der Bevölkerung gegenüber der angeordneten Judenverfolgung. Etwas kurz kommt in dem Radiobeitrag die Rolle der starken kommunistisch geführten Partisanenarmee unter Enver Hoxha und Mehmet Shehu. Besonders sicher waren die Juden in den von den Partisanen befreiten Gebieten. Akte individueller Heldenhaftigkeit gegenüber nazistischen Suchtrupps waren nicht mehr von Nöten. In den Gebieten unter faschistischer Herrschaft wurden alle Juden versteckt. Es war ein Gebot der Ehre, sein Haus, das nach einem alten albanischen Ehrenkodex „Gott und dem Gast gehört“, den Juden zur Verfügung zu stellen. Der Hamburger Historiker Michael Schmidt Necke erklärte in der Sendung ansatzweise, woher die Sonderrolle Albaniens im Verhalten gegenüber den Juden kam. Schmidt-Necke sagte: „Die Juden in Albanien waren durchweg hoch assimiliert und von der übrigen Bevölkerung kaum zu unterscheiden. Kaum einer sprach Ladino, die romanische Sprache der südeuropäischen Juden. Nur in Vlora gab es zeitweilig eine Synagoge. Die Juden in Albanien haben das typische Diaspora-Leben geführt. Das religiöse Leben spielte sich in den eigenen vier Wänden ab. Sie waren keine sichtbare Gruppe, mit der man sich hätte auseinandersetzen können“. Diese Analyse von Schmidt-Necke ist etwas oberflächlich und banal. Tatsächlich waren die kleinen jüdischen Gemeinden in Delvine und Vlora den Albanern bekannt. Die Juden lebten überwiegend vom Kleinhandel und waren oft die einzigen, die in dem gebirgigen Land zum Bäuerlein emporkletterten um ihm ein Stück Stoff zu bringen. Die Verfolgung seines Freundes des Juden nahm der albanische Bauer nicht hin. Zudem war Albanien damals das rückständigste Gebiet in Europa. Der „moderne Antisemitismus“ hatte keinen Weg nach Albanien gefunden. Es galt noch der alte „Ehrenkodex“, die Gastfreundschaft sowie die Verteidigung des Gastes. Gleichzeitig kam im Rahmen des historischen Gesetzes von der ungleichzeitigen und kombinierten Entwicklung, zumindest die albanische Intelligenz mit der ursprünglichen französischen Aufklärung oder gar dem Kommunismus in Berührung. Die 1878 gegründete „Liga von Prizeren“ nannte Friedrich Engels: „Die fortschrittlichste bürgerlich demokratische Bewegung auf dem ganzen Balkan“. Die negative „Moderne“ von Turnvater Jahn über Nietzsche und Wagner, der antisemitische Zeitgeist umkurvte damals Albanien. Es gab in dem Land nie eine Partei oder eine Bewegung auf der Basis des Antisemitismus. Dennoch hat Schmidt Necke zurecht noch auf eine weitere historische Besonderheit der albanischen Entwicklung hingewiesen. Sie ermöglicht zu verstehen, warum auch der Vorläufer des "aufgeklärten“ Antisemitismus, der Antijudaismus in Albanien nicht vorhanden war. Schmidt-Necke sagte: „Albanien ist ein gemischt religiöses Land. Vor dem zweiten Weltkrieg waren etwa zwei Drittel der Bevölkerung Muslime, verteilt auf zwei große Glaubensgemeinschaften, bei den Christen Albaniens gab es ebenfalls eine Spaltung in Orthodoxe und Katholiken. Das führte zu einem hohen Grad an interreligiöser Toleranz und auch interreligiösem Zusammenleben auf kleinem Raum“. An dieser Feststellung von Schmidt-Necke ist viel wahres. Trotzdem sollte die Rolle der archaischen Tradition mit seinen Ehrbegriffen in die Erklärung miteinbezogen werden. Aber auch die Realität, das Religion weitgehend als Privatangelegenheit betrachtet wurde. Die nationale Identität war und ist eher laizistisch unterlegt, mittels einer Kombination aus Tradition und Fortschritt.
 
[FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif]Historische Debatte in Kosova/Kosovo[/FONT][FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif][/FONT][FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif]Die Juden in Kosova und Albanien[/FONT]

[FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif]In der albanischen und albanischsprachigen Presse Kosovas ist eine Debatte über das Schicksal der Juden in Kosova im vergangenen Jahrhundert entstanden. Ein Autor schrieb in der Zeitung Gazeta Shiqiptare (Albanische Zeitung) am 01.02.2004: „In der Zeit der Nazibesatzung Kosovas wurden von den deutschen Faschisten rund 500 Juden aus Kosova deportiert und vernichtet.“ [/FONT]
[FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif]Am 03.05.2004 widersprach Dr. Apostol Kotani dieser Darstellung in der bekannten Tageszeitung Koha Ditore (Tageszeitung) Herr Kotani ist Autor eines Standardwerkes mit dem Titel:“ Die Juden in Albanien im vergangenen Jahrhundert“. Kotani beginnt seine Untersuchung in Koha Ditore mit der Entwicklung der jüdischen Gemeinden in Kosova zu Beginn des 20 Jahrhunderts. Nach der Darstellung von Kotani, gab es in Kosova bis 1910-1912 etwas mehr als 3000 jüdische Menschen. Herr Kotani bezieht sich auf erhalten gebliebene Unterlagen von örtlichen und von internationalen jüdischen Organisationen.[/FONT]

[FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif]Die Juden und der Balkankrieg[/FONT]
[FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif]Im Jahr 1912 begann der Balkankrieg, in ihm kämpften Serben, Albaner, Mazedonier, Montenegriener und Griechen gegen das osmanische Reich. Im zweiten Balkankrieg 1913 wurde die Beute unter den beteiligten Staaten aufgeteilt. Serbien erhielt Mazedonien und Kosova. Nach zuverlässigen Schätzungen ermordete die serbische Soldateska an die 25000 Albaner. [/FONT]
[FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif]Anschaulich schilderte der sozialistische Balkan Korrespondent Leo Trotzki in einer Kiewer Zeitung das Blutbad. Auch der österreichische Jude und Sozialist Leo Freundlich apellierte damals an das Weltgewissen. Der serbische Sozialistenführer Dimitrije Tucovic ( 1881-1914) sprach von einem „klassischen Kolonialkrieg“ und von „einem bewußten Mord an einer ganzen Nation“. So beschrieben in seinem Buch „Serben und Albaner“, erschienen im Januar 1914 in Belgrad. [/FONT]
[FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif]In keinem der Bücher findet allerdings das Schicksal der Juden in Kosova Erwähnung. Diese Lücke schloß erst Herr Dr. Kotani mit seinem Buch, in dem Artikel in Koha Ditore schreibt Kotani: „Der serbische Chauvinismus richtete sich damals auch gegen die Juden, die Masse von ihnen wurden nach dem Balkankrieg in die Türkei (offiziell nannte man sie türkische Agenten) vertrieben, die Juden wurden genauso schlecht behandelt wie die Albaner“. [/FONT]
[FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif]Nach dem Balkankrieg verblieben in Kosova 300 Juden. Es gab „Jüdische Gemeinden“ in Prishtina, Peje (Peja) und Prizeren. Nach dem Ende des ersten Weltkrieges (zwischen 1915 und 1918 war Kosova von Österreich – Ungarn besetzt, die jüdischen Gemeinden verzeichneten ein leichtes Wachstum), wurden die Juden in Kosova neuerlich attackiert. Der serbische Nationalismus warf den Juden „Antislawentum“ und „Kollaboration“ mit „den Feinden der serbischen Nation vor“. [/FONT]
[FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif]Die jüdischen Menschen waren in der Regel arm und fristeten ihr Leben als Kleinhändler. Ihr Kundenstamm war zumeist der albanische Bauer. Am 13 Juni 1936 erließ das serbische Innenministerium ein Gesetz, das jedem „Nichtserben“ in Kosova den freien Wohnortwechsel und den freien Handel verbot Es war geplant Kosova vollständig zu serbifizieren. [/FONT]
[FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif]Darunter litten auch die Juden in Kosova. Im Jahr 1937 erschien im Auftrag der serbischen Akademie der Wissenschaft eine Arbeit des Akademiemitgliedes Vasso Tschubrilowitsch unter dem Titel: „Die Vertreibung der Albaner“. Unter den Sondersteuern, Gewerbeverboten und gezielten Enteignungen litt auch die kleine jüdische Gemeinde in Kosova. Dr. Kotani zitiert dazu David Levy: „Die Juden in Kosova sind in der schwierigsten Lage ihrer Geschichte angelangt ( Bericht an die zionistische Exekutive 1937).“[/FONT]

[FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif]Kosova im zweiten Weltkrieg[/FONT]

[FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif]Im Jahr 1941 wurde Jugoslawien vom faschistischen Deutschland überfallen und besetzt. Teile Dalmatiens, Mazedoniens und der Großteil von Kosova fiel an das faschistische Italien. Viele Juden aus Kroatien und Serbien flohen vor dem eliminatorischen Antisemitismus der Nazis in die von Italien besetzten Gebiete. Diese Regionen galten als relativ sicher, besonders die albanische Bevölkerung als „ judenfreundlich“. [/FONT]
[FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif]Im Jahr 1942 verlangte das nazistische Deutschland eine Erfassung der Juden in Kosova und ihre Überstellung an die deutschen Behörden. Statt der deutschen Aufforderung Folge zu leisten, wurde von den albanischen Behörden den Juden nahegelegt, nach Albanien zu gehen. Ab April 1942 schreibt Dr. Kotani „gingen zirka 500 Juden nach Albanien. Das erste Kontingent ging nach Berat, das zweite Kontingent mit 195 Personen ging nach Kavaje und das dritte Kontingent mit 175 Personen nach Kruja.“ Anfangs wurden die Menschen in Camps untergebracht. Nachdem albanische Nazikollaborateure wie „der fanatische Arzt Spiro Liton die Camps untersuchen wollte, um die Menschen den Nazis auszuliefern wurde der Doktor liquidiert.“ [/FONT]
[FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif]Als nach der Kapitulation Italiens das nazistische Deutschland Kosova und Albanien besetzte, fanden die jüdischen Menschen Aufnahme bei albanischen Bauern und Partisanen. Dem Historiker Kotani ist der Stolz anzumerken, wenn er in Koha Ditore festhält: „Kein einziger Jude fiel den Nazis in Albanien in die Hände, sie wurden versteckt und verteidigt.“ In der Tat Albanien war das einzige Land in Europa, indem es nach der Nazibesatzung mehr Juden gab als vorher. Darunter viele Juden aus Kosova, die nach dem Krieg entweder nach Kosova zurückkehrten, oder nach Israel/Palästina auswanderten.[/FONT]

[FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif]Fazit[/FONT]
[FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif]In der Zeit der nazistischen Barbarei konnte die Behörde aus Belgrad an das RSHA in Berlin melden: „Serbien ist judenfrei“. Die Untaten der faschistischen kroatischen Ustaschi sind bekannt. In Mazedonien wurden von 7762 Juden 6982 getötet. In allen Gebieten gab es Kollaborateure und antifaschistischen Widerstand. Am wenigsten Anklang fand der eleminatorische Antisemitismus damals in Kosova und Albanien. [/FONT][FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif]Dieser historische Fakt ist wichtig und hat aktuelle Bedeutung. In der „linken“ innerdeutschen Debatte, gibt es oftmals per se gute und negative Nationen. Das ist absolut daneben, schon die alten Griechen wußten, „alles fließt, alles bewegt sich und du gehst niemals mehr in den selben Fluß baden“. [/FONT]
[FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif]Es bleibt festzuhalten, dass in dem mehrheitlich moslemischen Gebieten Albaniens in der Zeit der Hitlerbarbarei die Juden Schutz und Sicherheit fanden. Demzufolge ist die gegebene moslemische Welt nicht an sich „judenfeindlich“ und antisemitisch. Alles hat seine Dynamik im historischen Prozeß, Dinge entstehen, entwickeln sich und vergehen. Gegebene Mehrheitshaltungen oder historische Ereignisse entwickelten sich im Rahmen der vorhandenen Kräfteverhältnisse im Kampf der Gegensätze. [/FONT]
[FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif]Es gibt sie demzufolge nicht, die guten oder schlechten Nationen, jedes Ding hat zwei Seiten und es besteht die Aufgabe Menschlichkeit und Toleranz, gegen die Intoleranz zu entwickeln. Wenn es in der albanischen Presse eine positive Bezugnahme zur antifaschistische Tradition gibt, dann ist das gut und nicht schlecht. Noch besser ist diese Tatsache, wenn Dr. Apostol Kotani aktuelle Konsequenzen aus der antifaschistischen Tradition für Kosova heute fordert.[/FONT]


Die Juden in Kosova und Albanien


Die jüdischen Gemeinden in Vlora und Delvine:
Rettung in Albanien
Von Max Brym
Weltgeschichte wurde zwar nicht geschrieben, aber erwähnenswert ist es allemal. Albanien war nach dem zweiten Weltkrieg, das einzige von den Faschisten besetzte Land, indem es mehr Juden gab als vorher. Zu diesem Schluß gelangt der US-amerikanische Historiker Harvey Samer in seinem 1998 erschienenen Buch "Rescue in Albania".
Albanien und jüdische Gemeinden
Im Jahr 1937 gab es in Albanien zwei jüdische Gemeinden in Vlora und in Delvine. Beide Städte befinden sich in Südalbanien. Insgesamt waren 1937 in ganz Albanien 120 Juden und Jüdinnen amtlich registriert. Allerdings waren zu diesem Zeitpunkt bereits einige hundert verfolgte jüdische Menschen aus Deutschland und ab 1938 aus Österreich gelandet. Es war für sie kein großes Problem ein Visum zu erhalten oder die Angelegenheit mit etwas Bakschis zu regeln. In Albanien gab es keinerlei antisemitische Tradition, im Gegenteil, die alteingesessenen Juden erfreuten sich in der Bevölkerung einer ausgesprochenen Beliebtheit. Das Land ist zu neun Zehnteln gebirgig und war damals das ärmste Land in Europa. Viele Bauern verließen nie das heimatliche Dorf. Für viele waren die Juden die einzige Verbindung zur Stadt.
Die jüdischen Gemeinden in Vlora und Delvine hatten enge Verbindungen zur jüdischen Gemeinde Ioannina in Nordgriechenland. Häufig machten sich die Juden auf ins Hochgebirge, um den Bauern Güter des täglichen Bedarfs oder auch um ein Brautgeschenk zu bringen. Am 9. April 1939 wurde Albanien vom faschistischen Italien besetzt, aber die antisemitischen Verordnungen wurden von der albanischen Bevölkerung einfach ignoriert. Auch die italienischen Behörden legten wenig Ehrgeiz an den Tag, um den antisemitischen Bestimmungen aus Rom nachzukommen. Bis zum Sommer 1943 konnten jüdische Feste relativ frei gefeiert werden. Die Zahl der Juden in Albanien stieg in dieser Periode durch Flüchtlinge aus Serbien und Kroatien auf annähernd 500 Personen an. Schlagartig änderte sich die Lage der Juden im Herbst 1943, durch den Einmarsch der Hitlerwehrmacht in Albanien.
Der Kanun, die Partisanen und die Nazis
Sofort nach dem Einmarsch wollten die Nazis auch in Albanien die Juden erfassen und deportieren. Dabei stießen sie jedoch auf ungeahnte Hindernisse. In Albanien gab es, vor allem im Süden, eine starke Partisanenbewegung. Die Ablehnung der Naziintervention war so stark, dass selbst der von den Nazis eingesetzte Innenminister Xhaver Deva die Erstellung der Listen verzögerte. Er wußte wahrscheinlich, dass er sich damit nicht nur gegen die Partisanen stellte, sondern auch gegen die Gesetze des albanischen Kanun. Nach dem Einmarsch der Nazis boten hauptsächlich albanische Bauern in entlegenen Gebirgsregionen den Juden das Gastrecht in ihren Häusern an. Nach dem uralten albanischen Ehrenkodex ist das Gastrecht heilig und eine Frage der Ehre. Im albanischen Kanun steht: "Das Haus gehört Gott und dem Gast".
Ende 1943 versteckte ein Bauer aus Kruje in der nähe von Tirana 10 Juden in seinem Speicher. Die Juden hatten Angst und befürchteten, dass die Nazis anlässlich der angekündigten Razzia, das ganze Haus anzünden könnten. Sie teilten dem Bauern Sula Mecaj ihre Befürchtungen mit. Daraufhin schickte der Bauer Mecaj seinen Sohn zu den Juden in das Dachgeschoß. Rund fünfzig Jahre später erklärte der noch lebende Sohn des Bauern: "Das sei für ihn eine Frage der Ehre gewesen".
Resümee
In Albanien kam während des zweiten Weltkrieges bis auf ein Ehepaar (jene fielen im Kampf als Partisanen) kein Jude ums Leben. Anders erging es den Juden in der nordgriechischen Stadt Ionnina, die Gemeinde hatte dort im Jahre 1939 1950 Mitglieder, am 24. März 1944 wurden 1860 Personen nach Auschwitz deportiert. Eine von den Nazis geplante Deportation von Juden aus Vlora kam nie zustande. Der Widerstand der albanischen Partisanen und die Gesetze des Kanuns verhinderten dies. Im Jahr 1945 verließen die Hälfte der geretteten Juden Albanien. Danach war eine Auswanderung unter dem Regime von Enver Hoxha nicht mehr möglich. Erst im Jahr 1991 emigrierten rund 300 albanische Juden nach Israel. Heute gibt es in Albanien nur noch vereinzelt Juden, die meist in gemischten Ehen leben.



Jüdisches Leben in Europa - Rettung in Albanien


mfg
 
Zuletzt bearbeitet:
Das stimmt, Judenrettung hat es in Albanien sehr häufig gegeben und auch die Juden selber belegen diese Tatsache.

Ich denke auch gewisse User hier, die ständig und überall versuchen das schlechte in Albanern zu sehen, müssen diese Tatsache stillschweigend akzeptieren!

Was mich ein wenig stört ist, dass im ersten Artikel nicht erwähnt wird, dass der Grund für die Judenrettung auch daran liegt, dass im albanischen Gewohnheitsrecht, der Gastgeber für den persönlichen Schutz seines Gastes sorgen muss! Er ist dazu verpflichtet! Es heisst, das Haus gehört als erstes Gott und als zweites dem Gast!

Aber auch das mit dem Besa = Versprechen, Loyalität etc. stimmt!
 
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