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Paralympics mit einer sehr emotionalen und wundervollen Zeremonie eröffnet - leider...[/h]
Sotschi. Vier Wochen nach der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Sotschi geht die Feier in die zweite Runde. 20:14 Uhr Ortszeit begann die Eröffnungszeremonie der Paralympischen Winterspiele. Das Stadion „Fischt“ war bis auf dem letzten Platz gefüllt. Als der russische Präsident Wladimir Putin die Ehrentribüne betrat, wurde er von unfasslich lauten und herzlichen Beifall begrüßt. Die gesamte Eröffnungszeremonie versprühte ein „Gänsehaut-Gefühl“.
Pech hatten nur die Zuschauer, die dieses wunderschöne Erlebnis im
„ZDF" verfolgen mussten und keine andere Möglichkeit besaßen sich diese Eröffnungsfeier anzuschauen.
Die Eröffnungsfeier startete mit einer Reise des Feuervogels. Der sich auch durch die gesamte Feier zog. Eine Gruppe aus über 100 Tänzern bildete danach die russische Flagge, die durch das Stadion tanzte. Dann kam ein sehr emotionaler Moment im Stadion - ein Chor von Hunderten Sängern sang die russische Nationalhymne.
Dabei zogen sie ihre blauen Umhänge aus und zeigten ihre traditionellen russischen Kleider. Danach flog der Feuervogel wieder über Russland, vorbei an den Schneehügeln.
Dann zogen die teilnehmenden Nationen in das Stadion ein. Die Ukraine kam unter einem Mega-Applaus, aber nur Fahnenträger Michail Tkatschenko fuhr mit seinem Rollstuhl hinter dem Schild her.
Der Alpin-Skifahrer Valerij Redkosubow trug die Fahne der russischen Mannschaft bei der Eröffnungsfeier der Paralympischen Winterspiele. Das russische Team zog unter riesigem Beifall und Gesängen in die Arena ein. Wie bei den Olympischen Spielen trugen die Athleten rote Hosen und blaue Jacken mit weißem Fellkragen.
Nach dem Einmarsch der Nationen wurde die fantastisch schöne Eröffnungsshow nahtlos fortgesetzt. Eine russische Sängerin, Julia Samojlowa, die selbst im Rollstuhl sitzt, bewegte die Menschen - nicht nur mit ihrem Lied. Sie sang „If you need a friend". Tränenüberströmt sang sie die letzte Strophe. Für sie war es ein sehr bewegender Moment, bei der Eröffnung der Paralympics dabei zu sein.
Der Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) Philip Graven sagte in seiner Eröffnungsrede: „Ich rufe alle, die diese Spiele verfolgen, auf, frei von Barrieren im Denken zu sein.“ Und: „Ich möchte auch Thomas Bach zu seinen ersten Paralympics begrüßen.“ OK-Chef Dimitri Tschernyschenko sagte: „Es ist Zeit für Athleten, Barrieren niederzureißen."
Um 21:37 Uhr Ortszeit eröffnete Präsident Wladimir Putin die Paralympics in Sotschi und ein Feuerwerk startete über das Stadion.
Einer der weiteren Höhepunkte war, als der Eisbrecher MIR in das Stadion kam und symbolisch das Eis aufbrach. Sensationell gemacht! Historische Szenen der Paralympics wurden anschließend im Stadion eingeblendet. Ob aus dem Sport oder vom Tragen der Fackel - die Bilder berührten.
Zu den Klängen von Peter Tschaikowski's fünfter Sinfonie entzünden dann die Paralympics-Champions Olesja Wladikina und Sergej Schilow das Feuer. Die Paralympischen Winterspiele sind damit jetzt eröffnet, die Eide gesprochen, das Feuer brennt! Nun heißt es Sport bei den Paralympics. Morgen früh geht es wieder los in Sotschi.
Erneuter peinlicher Auftritt des ZDF
Die Direkt-Übertragung der Eröffnungsfeier der Paralympischen Spiele in Sotschi, vom deutschen Fernsehsender „ZDF“, war wie bereits die Übertragung der Eröffnungsfeier am 07. Februar eine Sendung, die nur einen Auftrag verfolgte: Unmut Luft machen und mit vielen kleinen Gehässigkeiten gegen die Organisatoren des Events und Russland im Allgemeinen und der russischen Regierung vorzugehen. Dass dieses Verhalten, die Russlandberichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen in Deutschland nichts Neues ist, ist bekannt, aber es war wieder erschreckend und peinlich diese offensichtliche Feindlichkeit gegen Russland rauszuhören.
Kommentator der Paralympics-Eröffnungsfeier war Yorck Polus, unterstützt durch den elffachen Paralympics-Goldmedaillengewinner und ZDF-Experten Matthias Berg. Matthias Berg bezog seine Kommentare auch wirklich nur auf den sportlichen Teil. Aber, Herr Polus und die ZDF-Korrespondentin in Moskau, Katja Eichhorn, lieferten viele kleine und große Gehässigkeiten ab.
Als die 100 Tänzer die russische Flagge bildeten, musste Herr Polus bemerken, dass dieses „Pathos für die russische Seele sei“. Ein Pathos ist aber ein Überzeugungsmittel der Rede und nicht des Tanzes!
Danach warteten Polus und Eichhorn auf Symbole, die einen angeblichen Protest gegen Russland beim Nationen-Einmarsch ausdrücken sollten. Frau Eichhorn entdeckte auch, dass die polnischen Athleten kein russisches Fähnchen in der Hand trugen. Frau Eichhorn - dieses machte Polen auch nicht bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele vor vier Wochen! Die Athleten der teilnehmenden Nationen hatten aber bei der Eröffnungsfeier der Paralympics in Sotschi auf einem vom ZDF-Team erwarteten Protest gegen Gastgeber Russland verzichtet. Von etlichen Nationen wurde von den Paralympioniken auch neben ihren Landesflaggen mit der russische Fahne gewinkt, so von Griechenland und China.
ZDF findet nach langem Suchen nichtbarrierefreien Stellen
Der Vorbericht des „ZDF“ brach jeden gebürtigen Anstand gegenüber einem Land, welches beste Olympische Spiele und Paralympics organisiert hat und für alle Sportler sämtliche beste Voraussetzungen geschaffen hat.
Das ZDF-Team hatte eine Brücke gefunden, die nicht unbedingt geeignet für einen im Rollstuhl sitzenden Menschen war. Wie lange das ZDF dafür gesucht hat, ist uns nicht bekannt, leichter wäre es aber gewesen, wenn das Fernseh-Team darüber berichtet hätte, dass nicht nur die Sportanlagen sondern auch öffentliche Parks und Sehenswürdigkeiten, die Straßenführung sowie Cafés, Restaurants und Hotels Besuchern in Sotschi einen barrierefreien Zugang bieten.
Mit einer neuen barrierefreien Infrastruktur ist Sotschi hervorragend auf Olympia-Touristen mit Behinderungen vorbereitet. Neben sämtlichen olympischen Sportanlagen erfüllen auch Hunderte staatliche und private Einrichtungen die Anforderungen der Barrierefreiheit.
Insbesondere Fußgängerzonen und öffentliche Plätze wurden mit baulichen Elementen ausgestattet, die eine frei zugängliche Nutzung gewährleisten. Einer der für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen komfortabelsten Erholungsorte ist heute der Riviera-Park im Stadtzentrum. Dort gibt es eine taktile Informationstafel, die Menschen mit schwachem Sehvermögen über den Tastsinn alle wichtigen Angaben zu den Standorten von Sehenswürdigkeiten, Cafés und Freizeitstätten zugänglich machen und so eine gezielte Routenplanung durch den Park ermöglichen. Dort war aber leider kein ZDF-Team zu sehen.
Auf allen zentralen Straßen von Sotschi und Adler wurden an Kreuzungen und Haltestellen die Bürgersteige abgesenkt und für Sehbehinderte ein mehrere Kilometer langes Band taktiler Tafeln angelegt. Aber, wie nicht anders zu erwarten: Das ZDF-Team hat wirklich eine Bordsteinkante, wahrscheinlich irgendwo im Nirwana von Sotschi gefunden, wo die Kanten nicht abgesenkt waren.
Die wichtigsten Kulturstätten von Sotschi sind für Menschen mit Behinderung ebenfalls barrierefrei zugänglich, etwa das Wintertheater, der Saal für Orgel- und Kammermusik, das Kunstmuseum und das Museum für Stadtgeschichte. Die neu eingerichtete Webseite sochibezbarierov.ru enthält außerdem ein Verzeichnis aller barrierefreien Objekte, Freizeitstätten und Verkehrsmittel. Hier sind auch Strände, Friseure, medizinische Einrichtungen, Banken, Waschsalons, Verwaltungsgebäude und viele andere, für Menschen mit Einschränkungen wichtige Adressen angeführt.
Letzteres als Tip für das ZDF-Team gedacht, damit realistische Recherchen angestellt werden können - wenn man es möchte?!
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