Kein Zweifel, dies ist ein positiver Schritt zur Stabilisierung der Situation. Die Erweiterung der Zone, die von syrischen Regierungstruppen kontrolliert wird, ist eine positive Entwicklung",
betonte Peskow in einer Presseerklärung.
Am Freitag forderte die Kurden-Miliz YPG Damaskus auf, Manbidsch, eine strategisch bedeutende Region im Norden Syriens nahe der Grenze zur Türkei, vor einem türkischen Angriff abzusichern. Aus Ankara hieß es zuvor, dass man plane, eine "Anti-Terror-Operation" in dieser Region durchzuführen, wobei die YPG das Ziel sei. Die Türkei betrachtet die YPG als syrischen Arm der PKK, die seit Jahrzehnten einen Krieg mit dem türkischen Staat führt.
Damaskus reagierte mit einer Erklärung, die besagt, dass Regierungstruppen bereits in die Stadt eingedrungen sind, was bisher am Boden noch nicht bestätigt werden konnte.
Syrische Armee hat erklärt, dass ihre Truppen in die YPG gehaltene Stadt Manbidsch eingerückt wären.
Noch immer sollen US-Truppen in der Stadt patrouillieren. Ein Video von einem Aktivisten aus der Stadt Manbidsch soll zeigen, wie US-Militärhubschrauber über der Stadt kreisen.
"In Anbetracht der Pflicht der arabischen Armee und als Reaktion auf einen Aufruf des Volkes von Manbidsch kündigt der syrische Generalstab an, dass die Armee in Manbidsch eingetroffen ist und dort die Flagge der Syrischen Arabischen Republik gehisst hat", besagte die von syrischen Medien zitierte ErklärungEditDe
In der Erklärung hieß es weiter, dass die Armee entschlossen ist, "den Terrorismus zu bekämpfen und alle Eindringlinge und Besatzer zu besiegen" und allen syrischen Bürgern Sicherheit zu bieten.
Im Gespräch mit RT Deutsch vermutet der iranische Politikprofessor Hamidreza Azizi, der an der Teheraner Schahid Beheschti Universität unterrichtet, dass es zu einem Interessensausglauch zwischen den Regionalmächten kommen könnte:Insgesamt, denke ich, versuchen die Kurden vorerst noch einen letzten Versuch, einige "westliche Staaten" zur Unterstützung zu überreden, entweder die USA oder Frankreich. Aber angesichts des wachsenden türkischen Drucks und der Bemühungen Russlands, einen Kompromiss mit Assad zu erreichen, werden sie sich bald in einer Situation befinden, in der es keine andere Wahl gibt, als einen Kompromiss einzugehen.
Azizi prognostiziert, dass die YPG Manbidsch an die syrische Armee übergeben wird, eine Entwicklung die von Iran und Russland wohlwollend betrachtet wird. Er fügte hinzu:Wenn es Russland gelingt, die Türkei zu überreden, dass ihre Sicherheit gewahrt ist und die kurdische Bedrohung durch die Russen und Damaskus engedämmt wird, wird Anakara meiner Meinung nach die militärische Option nicht weiter verfolgen, da dies Moskau entfremden und ihre Beziehungen negativ beeinflussen könnte.
"Ich nehme an, dass die USA akzeptiert haben, dass Assad früher oder später ganz Syrien übernehmen wird, und die SDF kann kein Instrument mehr sein, um die amerikanischen Interessen zu schützen. Also, jetzt ist es an der Zeit, zur politischen Option überzugehen", schlussfolgert Professor Azizi und fügt hinzu:Hier ist der Deal: Wir (die USA) ziehen unsere Kräfte zurück, während wir die arabischen Staaten drängen, also die Vereinten Arabischen Emirate, Bahrain und Kuwait, die Beziehungen mit Assad normalisieren. Die Golfstaaten und USA werden ihre finanzielle Unterstützung für den Wiederaufbau an einige Änderungen in der Politik Syriens knüpfen. Gleichzeitig werden Russland und der Iran weiterhin mit den Überresten von ISIS zu kämpfen haben, und wenn Damaskus keinen Kompromiss erzielt, sind sie diejenigen, die für den Wiederaufbau bezahlen. So wird die syrische Regierung früher oder später einige Bedingungen akzeptieren müssen, um sowohl Geld für den Wiederaufbau als auch für die internationale Legitimität zu erhalten.
Die Entwicklung in Manbidsch ist eine Folge der Ankündigung der USA, ein Verbündeter der Kurden in den letzten Jahren, ihre Truppen aus den von der YPG kontrollierten Gebieten in Syrien abzuziehen. Der Rückzug kam, nachdem Ankara sich über die Anwesenheit der YPG-Kämpfer an der Grenze beschwerte. Die Türkei betrachtet alle kurdischen Milizen als eine Erweiterung ihres innerkurdischen Aufstands und hat sie sowohl in Syrien als auch im Irak wiederholt angegriffen.
In der Zwischenzeit scheint Ankara noch immer an seinem Plan festzuhalten, eine Offensive gegen die YPG in Manbidsch starten zu wollen. Die türkische Armee verlegt seit Tagen militärisches Gerät an die Manbidsch-Frontlinie. Am Freitagmorgen tauchten Videos von einem türkischen Militärkonvoi mit Panzerfahrzeugen auf, der durch die nordsyrische Grenzstadt Dscharablus fuhr. Dscharablus könnte der Startpunkt eines türkischen Angriffs sein, der über den Sadschur-Fluss gen Manbidsch führt, während die syrische Armee mehrheitlich im Westen der Stadt noch positioniert ist.