Die Anschläge vor einer Friedensdemonstration in der türkischen Hauptstadt Ankara haben Spekulationen und Schuldzuweisungen ausgelöst. Demnach ist das Land gespalten. Zudem trägt Präsident Erdogan wenig dazu bei, die Situation zu beruhigen.
Jürgen Gottschlich schreibt in der „taz“: „Der türkische Geheimdienst hat lange genug mit dem IS zusammengearbeitet und tut es vielleicht auch heute noch. Deshalb auch der Vorwurf vom Ko-Chef der HDP, Selahattin Demirta, der Staat habe Blut an den Händen und sei zumindest mittelbar für den jüngsten Terroranschlag mitverantwortlich. Setzt sich diese Interpretation bei den in der Türkei lebenden Kurden durch, wird sich – ganz unabhängig davon, wer letztlich wirklich dahintersteckt – das Attentat von Ankara wie ein Brandbeschleuniger im Krieg zwischen der kurdischen Guerilla PKK und dem türkischen Staat auswirken. Jetzt ist die letzte Gelegenheit, das Abrutschen in eine absehbare Katastrophe zu verhindern. Noch gibt es die Chance dazu.“