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Gelöschtes Mitglied 13322
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Da kommen die politischen Gefangenen hin.
Gefängnis Diyarbak?r ? Wikipedia
Das Gefängnis Diyarbakır (türkisch Diyarbakır Cezaevi, kurdisch Zîndana Amedê) ist ein türkisches Gefängnis in der südostanatolischen Stadt Diyarbakır. Die britische Tageszeitung The Times zählte das Gefängnis zu den „zehn berüchtigtsten Gefängnissen der Welt“.[1] Durch die brutalen Foltermethoden erhielt das Gefängnis den Namen „Die Hölle von Diyarbakir“ (tr: Diyarbakır cehennemi) oder „Hölle Nr. 5“.[2][3] Die Zahl 5 bezeichnet dabei, dass es sich um das fünfte Gefängnis in Diyarbakir handelt. Das Typ-E-Gefängnis umfasste eine Kapazität von 744 Häftlingen.[4] Das Typ-D-Gefängnis war ausschließlich für politische Gefangene angelegt und umfasste eine Kapazität von 688 Häftlingen. Während der 1980er Jahre waren zwischen 6000 und 15.000 Menschen inhaftiert
Foltermethoden
Unter die gängigsten Foltermethoden gehörten: schwere systematische Prügel, Falaka, Pfahlhängen, Elektroschocks (spezielle Elektroden wurden an den Genitalien befestigt), Bastonade, sexuelle Folter durch rektale Penetrierung mit Knüppeln, Vergewaltigungen, das Erzwingen der Gefangenen, sich gegenseitig zu vergewaltigen, zu prügeln, zu erniedrigen, aufeinander zu urinieren, das Baden in den Fäkalien der Gefangenen (von den Wärtern als „Disco“ bezeichnet), das Verbot, in kurdischer Sprache zu kommunizieren, das Herausreißen der Haare, Ausziehen, Zwingen der Insassen, in Stresspositionen zu verharren oder lange Zeit zu stehen, Verbinden der Augen und Abspritzen mit Wasser, Isolationshaft, kontinuierliche ununterbrochene Einschüchterung und Beobachtung, Todesdrohungen, Asphyxie und Scheinhinrichtungen, der Befehl vor dem Deutschen Schäferhund des Gefängnisdirektor Yıldıran namens „Jo“ zu salutieren, die Abrichtung des Hundes, Genitale der Gefangenen zu beißen. Schlaf-, Nahrungs- und Wasserentzug für lange Zeiträume, Übungen unter extremen Temperaturen, das Quetschen, Abpressen und Strecken von Körperteilen und Genitialen, Stapeln von nackten Insassen übereinander, Verbrennen mit Zigaretten und Herausreißen von gesunden Nägeln und Zähnen.[3]
Mehdi Zana, welcher elf Jahre im Gefängnis Diyarbakir verbracht hat, beschreibt in seinem Buch den „Empfang“ neuer Gefangener: „Yıldıran hatte sein festes Zeremoniell bei der Einlieferung eines neuen Gefangenen und hieß ihn auf seine Art willkommen indem er dem Feldwebel befahl: ‚Nimm den Mann hier und lass ihn baden. Dann bringe ihn in seine Zelle. Er ist mein Gast.‘ Das war der Code. Nahezu 20 Wärter begleiteten den Insassen. Erst bekam er eine Art Willkommens-Prügel, dann wurde er bewusstlos in das ‚Bad‘ gezogen, eine Badewanne gefüllt mit Fäkalien, in welcher der Insasse Stunden verharren musste.[3] Der Geschäftsmann Selim Dindar bezeichnete die Zustände im Gefängnis mit den Worten: Vor unserer Verhaftung dachten wir, dass die Folter während des Verhörs stattfindet und die Zellen im Gefängnis sicher sind. Aber im Gefängnis von Diyarbakir sehnten wir uns nach den Folterkammern der Verhöre.[14]“ Unter den zahlreichen Berichten von Insassen über Folter und Haftbedingungen finden sich nur wenige Berichte von weiblichen Gefangenen, welche in einem separaten Trakt untergebracht waren. Nuran Çamlı Maraşlı beschreibt die Zustände im Frauentrakt wie folgt: „Wir waren 75 Frauen in einer für 25 Insassen gedachten Abteilung. Als Frauen sind wir den Männern nicht gleichgestellt, aber im Kerker von Diyarbakir waren wir in Bezug auf die Folter, Isolation, militärischen Drill usw. den Männern gleichstellt. Über Jahre machten wir im Gefängnis das, was Soldaten in ihrer Baracke machen.“[15] Die Gefangene Yıldız Aktaş wurde im Alter von zwölf Jahren inhaftiert und gefoltert und war damit die jüngste Insassin des Gefängnisses.[16]
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