Jetzt mal ehrlich soweit ich weiß war das Osmanische Reich damals das einzige reich welches auf dem Boden eines ehemals Christlichen Reiches war bzw. zumindest das Zentrum davon wie hätte es auch anders Funktionieren sollen ohne eine gewisse "Religiöse Toleranz"?
Selbst die oft verfluchten Kreuzfahrerstaaten wie das Königreich Jerusalem betrieben nach den ersten Morden und einnehmen der Stadt schon bald eine Ausgleichspolitik gegenüber den Muslimen anders wär es ja auch nicht gegangen.
JaKann es sein, dass die Karte ganz oben nicht stimmt?
Hat denn das (untergegangene) Osmanische Imperium als Fahne den roten Stoff mit Stern & Halbmond?
Falls nicht, so wäre die Karte falsch, da es noch zu jener Zeit eine Türkei NICHT gab.
Der Bezwinger der Megali-Idea-Griechen.Und wer ist denn der Mann mit Schlitzaugen darunter?
Erhöhte Steuerlasten, Kinder den Familien genommen, um sie als Janitscharen auszubilden. Ansonsten Verbot, Waffen zu tragen, was es auch schwer machte, die eigenen Frauen vor Übergriffen zu schützen, die durchaus und nicht selten vorkamen. Ja, es ging denen wirklich super. Keine Möglichkeit, eigene Sprache, Wissenschaft, Kultur weiter zu entwickeln. Die Bewegungen der nationalen Erweckungen/Wiedergeburten im 19. Jh. haben schon ihre Gründe. Das letztere gilt ja auch nicht nur für das Osmanische Reich, frag mal etwa Slowaken und Tschechen und ihre historische Erinnerung an Habsburg. Das Osmanische Reich verdient weder absolute Dämonisierung noch "Verniedlichung".
ok dann lese:
1) Richtig hab eich auch geschrieben, es gab begrentzte Zwangsislamisierungen
So gab es in Bezug auf das Christentum, abgesehen von regionalen, vorübergehenden Ausnahmen, keine grundsätzliche Politik planmäßiger Zwangskonversion.
2) Du hast geschrieben: jedoch zur damaligen Zeit stand die Religionsfreiheit im Osmanischen relativ gut,
damit hast du alle Religionen gemeint, hättets du geschrieben jedoch zur damaligen Zeit stand die Religionsfreiheit für Christen und Juden ...., dann hätte ich nicht eingehakt.
Obwohl du musst noch das Wort relativ gut da erklären bzw. definieren, was du damit meinst.
3) Hier geht es um das osmanische Reich und nicht um das damalige christliche Europa.
Für die Osmanischen Staatseinnnahmen war die Kopfsteuer sehr wichtig:
Seitze 98: außer der landwirtschafftlichen Abgaben waren für die Staatseinnahmen die Zölle und die Kopfsteuer der Christen von Bedeutung.
Wirtschaftskultur und Institutionen im Osmanischen Reich und der Türkei: ein ... - Heiko Schuss - Google Books
3) Die Christen wurden nicht systematisch zwangsislamisiert weil der osmanische Staat Vorteile von den Christen hatte in Form von Geld (Steuer
Die Kopfsteuer basiert auf den Koran Sure 9 Absatz 29
29 Kämpft gegen diejenigen, die nicht an Allah und den jüngsten Tag glauben und nicht verbieten, was Allah und sein Gesandter verboten haben, und nicht der wahren Religion angehören - von denen, die die Schrift erhalten haben - (kämpft gegen sie), bis sie kleinlaut (saghiruun) aus der Hand Tribut entrichten!
Koran Sure 9. Die Reue
Yusuf Ali | Pickthall | Shakir | Reformist |
“Fight those who believe not in Allah nor the Last Day, nor hold that forbidden which hath been forbidden by Allah and His Messenger, nor acknowledge the religion of Truth, (even if they are) of the People of the Book, until they pay the Jizya with willing submission, and feel themselves subdued. (9:29) | Fight against such of those who have been given the Scripture as believe not in Allah nor the Last Day, and forbid not that which Allah hath forbidden by His messenger, and follow not the Religion of Truth, until they pay the tribute readily, being brought low. (9:29) | Fight those who do not believe in Allah, nor in the latte day, nor do they prohibit what Allah and His Messenger have prohibited, nor follow the religion of truth, out of those who have been given the Book, until they pay the tax in acknowledgment of superiority and they are in a state of subjection. (9:29) | Fight those who do not acknowledge God nor the Last day from among the people who received the book; they do not forbid what God and His messenger have forbidden, and they do not uphold the system of truth; until they pay the reparation, in humility. (9:29) |
4) a) Massaker von 1894-96
Die Massaker an den Armeniern von 1894–1896 wurden durch die osmanische Regierung – namentlich von Sultan Abdülhamid II. – veranlasst. Die Massaker begannen in der Region Sason und wurden dann auf alle armenischen Siedlungsgebiete ausgeweitet.[1] Die Zahl der Todesopfer lag zwischen 80.000 und über 300.000.[2] Mithilfe der lokalen muslimischen Bevölkerung und den Hamidiye-Einheiten wurden zudem Deportationen und Plünderungen durchgeführt und auch versucht, christliche Teile der Bevölkerung zur Konversion zum Islam zu zwingen.
Obwohl sich die Massaker hauptsächlich gegen die Armenier richteten, wandelten sie sich zu allgemein antichristlichen Pogromen, wie bei dem Massaker von Diyarbakır. Die Osmanen unterdrückten auch Revolten anderer Minderheiten, die härtesten Maßnahmen richteten sich aber gegen die Armenier. Die Verantwortlichen des osmanischen Reiches unterschieden dabei nicht zwischen nationalistischen Dissidenten und der armenischen Bevölkerung in ihrer Gesamtheit.
Massaker an den Armeniern 1894
b) Massaker von Adana 1909
Das Massaker von Adana (auf türkisch/osmanisch: Adana İğtişaşı = Adana Unruhen, Adana Vakası = Adana Vorfall) ereignete sich im April 1909 in der türkischen Provinz Adana und wurde an der armenischen Bevölkerung von Adana verübt. Das Massaker, dem 20.000 bis 30.000 Armenier zum Opfer fielen[1][2], wurde von der konservativ-islamischen Regierung des Osmanischen Reiches veranlasst und zielte darauf ab, die Präsenz einer nicht-islamischen Bevölkerung in dem Vilâyet Adana zu beseitigen
Massaker von AdanaAlso nichts mit Nationalismus
Erst unter den Jungtürken und im späten Osmanischen Reich wurden die Christen verfolgt.
5) Wenn Christen im Verlauf des osmanischen Reiches nicht die gleichen Rechte hatten, das ist eine systematische Unterdrückung der Christen. Was verstehst du unter systematischer Unterdrückung?
Dies traf nicht auf die Christen des Osmanischen Reiches zu (bis auf das späte).Unterdrückung ist die einem Individuum, einer Gesellschaft oder Menschengruppe leidvoll zugefügte Erfahrung gezielter Willkür, Gewalt und des Machtmissbrauchs.
Jus primae Noctis. Ist mir bekannt, aber weder Thema noch in dem Zusammenhang relevant.
Mir gehts auch in erster Linie darum diese Flachpfeiffen und möchtegern heiligen Krieger von heute mal mit den Fakten zu konfrontieren, auch wenn das aussichtslos erscheint
Das ist schon eine Verharmlosiung bzw. Gerechtfertigung der Völkermorde bzw. Massaker, so könnte wie du auch jemand argumentieren
man darf keine heutige Maßstäbe ansetzen auch auf der Judenvernichtung, weil damals es im Krieg normal sei bzw. das es eine gewaltätige/kriegerische Zeit war.
Schäm dich.
Die Definition von Genozid auf alles und jedes Ereignis zu legen würde nichts anderes bedeuten als das was Du mir vorwirfst: Nämlich eine Verharmlosung. Durch den inflationären Gebrauch, rückblickend über Jahrhunderte und auf jedes geschichtliche Ereignis auf welches man eine heutige Definition umlegen kann würde sich dann nicht die Frage stellen wer Opfer eines Genozides war, sondern wer keinen begangen hat.
Denn: Was macht den Rom´s Vernichtung von Karthago anders als der türkische Mord an hundertausenden von Griechen ? Die Definition von Genozid, Menschenrechtskonventionen und und und sind ja gerade erst durch den zivilisatorischen Fortschritt entstanden. Die Achtung von Leben hat heute einen weit höheren Stellenwert als vor 70 Jahren. Und erst recht einen höheren als vor 700 u.s.w.
Und genau hier ist auch ein wesentlicher Schwachpunkt der griechischen Geschichtsschreibung zu erkennen. Man nimmt das verwerfliche Massaker an Griechen und stellt es in ein historisches Kontinuum mit der gesamten osmanischen Herrschaft. Dies ist aber so unzulässig.
Mir kommt es so vor, als ob manche griechische Geschichtsschreiber diesen Massenmord in der Neuzeit instrumentalisieren, um den Frust der osmanischen Besetzung irgendwie loszuwerden.
Unterstellen wir mal den Osmanen die gleichen Absichten wie den Nazis, berücksichtigen dabei aber die nicht vorhandenen, technischen Fähigkeiten damals. Die Nazis haben in 4 Jahren über 6 Millionen Juden ermordet. Das ist ein systematischer Völkermord mit über 4000 Menschen pro Tag, die diesem Wahnsinn zum Opfer gefallen sind.
Die Osmanen herrschten 400 Jahre lang in Griechenland. Unterstellen wir mal, das die Osmanen in der Lage waren mindestens 100 Menschen pro Tag zu ermorden (Und das waren sie ganz sicher), kämen wir auf 14 Millionen Menschen....
Was du jetzt tust ist Ereignisse zu relativieren. Es gibt gewaltige Unterschiede, beispielsweise kann man eine Stadt-Plünderung nicht mit einem organisierten Völkermord vergleichen, dessen Ziel es ist eine Ethnie auszurotten.
Dies ist eine regelrechte Beleidigung, vor allem gegenüber den Opfern. Diese beiden Ereignisse miteinander gleichzusetzen ist irrational. Wie kann man die Eroberung einer einzigen Stadt, welche vor 2000 Jahren fiel mit einem organisierten Völkermord gleichsetzen, von dem es noch Menschen gibt, die dies erlebt haben?
Außerdem widersprichst du dir selber mit dieser These. Warst du es nicht, der behauptete "damals war so etwas normal"?
Da frage ich mich wie du ein Ereignis aus der antike mit einem aus der unmittelbaren Neuzeit vergleichen kannst.
Wenn du dich genauer mit der Eroberung Karthagos auseinandergesetzt hättest, würdest du wissen, dass die Karthager gefangene römische Soldaten, während den Angriffspausen vor den Augen der Römer folterten.
Da scheint es nicht verwunderlich, dass die Römer die 50.000 Karthager nach der Eroberung der Stadt versklavten und die Stadt schleiften.
Übertrage dies mal auf die Völkermorde Kleinasiens. Dort wurde systematisch versucht ein ganzes Volk auszurotten.
Wie kann man so etwas vergleichen und gleichsetzten?
In wie fern? So wie du es ausdrückst kommt es so rüber, als ob die Osmanen-Herrschaft für die Griechen eine tolle Zeit war, nur die letzten Jahrzehnte wirklich schlecht waren und dass unsere Geschichte-Autoren versuchen würden
diese letzen schlechten Jahrzehnte auf die ganze Osmanen-Herrschaft zu übertragen.
Wahrscheinlich übertreiben diese es ein wenig, aber im ganzen war die Osmanen-Herrschaft eine Fremden-Herrschaft, die für die Christen bzw. Griechen mit viel Leid verbunden war. Von daher verstehe ich deine These nicht.
Finde ich nicht, aber da dies keine Behauptung von dir ist, sondern deine eigene Meinung gehe ich nicht darauf ein.
Nun ja, dies sind jetzt ziemlich weit hergeholte Überlegungen, die ich für nicht ganz schlüssig halte.
Das sind keine Überlegungen, sondern Fakten. Ich betrachte den Zeitraum an dem die Deutschen ihre Tötungsmaschinerie auf Fahrt brachten mit dem Zeitraum der Osmanen und versuche daraus abzuleiten, ob die Osmanen einen planvollen und umfassenden Genozid vom ersten Tag der Besetzung Griechenlands an umgesetzt haben.
Bis zum 19 Jhdt haben die Osmanen vornehmlich erobert und geplündert. Nachweislich gab es über die Jahrunderte hinweg keine Bestrebung diese auszurotten.
Aha. Also minimiert der zeitliche Aspekt gemischt mit Deiner (falschen) Annahme die Wertigkeit von Opfern.
Insbesondere der letzte Satz von Dir ist mehr als zweifelhaft, da aus Deiner Sicht mit Ableben der letzten Person das Ereigniss trivialisiert wird.
Zwangsläufig stellt sich dann also die Frage, ob Du bestimmte Ereignisse in 40 jahren nicht ähnlich marginalisiersen müsstest. Denn dann dürfte auch keiner mehr von denen leben, die das mitbekommen haben?
Karthago, 3. Punischer Krieg: Ceterum censeo Carthaginem esse delendam war der Aufruf zur Vernichtung von Karthago, weil es Rom genau so gefürchtet hat, wie alle Verantwortlichen eine Furcht an die Wand geschmissen haben, um einen Vernichtungsfeldzug zu legitimieren. Karthago wurde von den Römern erobert, 450000 Menschen umgebracht und der Rest wurde versklavt. Die Stadt wurde abgebrannt und geschliffen. Nichts sollte mehr an Karthago, an deren Kultur und deren Errungenschaften erinnern. Über Karthago weiss man heute praktisch nur aus römischen Quellen.
Wenden wir mal die Definition von Genozid darauf an, was ich ja für persönlich falsch halte, aber wenn, dann gilt es gleichermassen für alle:
Der dritte punische Krieg wurde von den Römern initiiert, mit nur einem Ziel. Aber schnappen wir Deine Worte auf: Die Folterung einzelner legitimiert oder erklärt dann zumindest das, was die Römer so alles angestellt haben. Tjaja.....so funktionieren die Dinge halt. Jeder findet einen Grund um was furchtbares anzustellen. Damit meine ich nicht Dich, damit meine ich die vielen Massenmörder und Tyrannen die seltenst in den Krieg gezogen sind um zu sagen "Lasst und schlachten", sondern "Wenn wir das nicht tun, werden sie uns morgen..."
Es ging um das osmanische Reich und der Behauptung sein ganzes Tun & Handeln war stets auf einen Genozid ausgelegt.
Dies ist nicht der Fall. Und die Gräultaten erfolgten zu einem Zeitpunkt, an dem das osmanische Reich praktisch zerfallen war.
Das habe ich nirgendwo geschrieben, sondern Du behauptest es in einer polemischen Art und Weise, weil Du die Kernargumentation nicht aushebeln kannst.
Von der Antike bis zum späten Mittelalter wurden immer wieder Kriege geführt, erobert, geschlachtet, gemordet und auch besetzt. Davon nehme ich die Osmanen nicht aus, ganz im Gegenteil. Ich will aber verdeutlichen, dass die Osmanen nicht die Möglichkeit nutzten, die Griechen in 400 Jahren zu beseitigen. Daher ist der Genozidvorwurf über den gesamten Zeitraum schlich hinfällig
Meine These ist nur: Es kann hier nicht die gesamte Osmanenherrschaft über Jahrunderte als genozidär bezeichnet werden, sondern höchstens (Und da gibt es ja auch keinen Konsenz unter Historikern) eben der Teil der mit den Jungtürken und dem de fakto entmachteten Sultan betrifft.
Das sind keine Überlegungen, sondern Fakten.
Ich betrachte den Zeitraum an dem die Deutschen ihre Tötungsmaschinerie auf Fahrt brachten mit dem Zeitraum der Osmanen und versuche daraus abzuleiten, ob die Osmanen einen planvollen und umfassenden Genozid vom ersten Tag der Besetzung Griechenlands an umgesetzt haben.
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