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Prävention durch Selbstjustiz?

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 8317
  • Erstellt am Erstellt am
Zivilcourage haben aber leider die wenigsten, und auch kostete diese den ein oder anderen schon das Leben.
Da hat es nichts mit Feigheit zu tun das man mit mehreren Leuten den Täter aufsucht, geht da eher um die Wirkung.
Was dort letzendlich zertrümmert wurde war lediglich die Eingangstür. Der Zweck heiligt in diesem Fall die Mittel und der Täter hatte die Hosen voll bis zu den Ohren, obwohl ihm niemand zu nah gekommen ist. Ich würde sowas eine winwin Situation nennen
Im Endeffekt weist du nicht ob der Täter seine Lehren daraus zieht. Was tun wir aber wenn man durch Selbstjustiz den falschen erwischt?

edit: für mich ist schonmal klar das ich das Leben von jüngeren Menschen immer, auch auf die Gefahr meins zu verlieren, schützen würde.
 
Meine Meinung ist, dass das Recht immer, ueberall und fuer jeden zu greifen hat, egal wie ich mich jetzt dabei fuehle.

Wenn ich der Meinung bin, dass ich (z.B. mit Selbstjustiz) dagegen verstossen muss, weil es mir sonst unertraeglich waere, sehe ich keinen Grund, warum man mich dafuer nicht zur Rechenschaft ziehen sollte.

Konkret: Von denen, die zugesehen haben, haetten durchaus einige (in etwa angemessen) eingreifen koennen. Dass sie es nicht getan haben ist uebrigens eine glatte Straftat.
Die Aktion hinterher ist ebenso eine Straftat, denn:
Gerichtsverfahren bestimmen Strafmass UND Schuld: Stell dir vor jemand begeht vorschnell Selbstjustiz und erwischt die falsche/eine nicht schuldfaehige Person...


PS: Wenn jetzt dein(e) 18Jaherige(r) Tochter/Sohn mit dem Auto (ohne wirklich Schuld zu sein/ohne dass es vermeidbar gewesen waere) mit toedlicher Folge ein Kind ueber den Haufen faehrt und von den aufgebrachten Angehoerigen an den naechsten Baum gehaengt wird - waere das dann auch in Ordnung?
Denn es gillt: Macht es einer (ungestraft) duerfen auch alle anderen.


Das sind so die Sachen, die mir durch den Kopf geistern, und mich davon abhalten zu sagen "jawoll, recht geschiehts ihm, haut dem Drecksgoer was vorn Latz" (ja, auch wenn es, wie hier, verdient waer).
 
Im Endeffekt weist du nicht ob der Täter seine Lehren daraus zieht. Was tun wir aber wenn man durch Selbstjustiz den falschen erwischt?

edit: für mich ist schonmal klar das ich das Leben von jüngeren Menschen immer, auch auf die Gefahr meins zu verlieren, schützen würde.

In dem Fall war es ja klar, mehr als Videobeweis geht nicht.
Du schützt nur jüngere Leben? :)
Ist halt ein schmaler Grat, den eigenen Arsch riskieren und jemandem zu helfen.
Und ob der Täter seine Lehren daraus zieht ist wie nichts im Leben zu 100% sicher, wer aber schon mal alleine vor einem Mob stand, weiß dass man das kein 2. mal erleben will

Klar, man kann auch schweigen, alles hinnehmen wie es ist und hoffen das es einen selber oder die eigenen Kinder nie betreffen wird, doch für manche wird aus dieser Hoffnung nichts...wie man mal wieder sieht
 
Meine Meinung ist, dass das Recht immer, ueberall und fuer jeden zu greifen hat, egal wie ich mich jetzt dabei fuehle.

Wenn ich der Meinung bin, dass ich (z.B. mit Selbstjustiz) dagegen verstossen muss, weil es mir sonst unertraeglich waere, sehe ich keinen Grund, warum man mich dafuer nicht zur Rechenschaft ziehen sollte.
Geht doch....
Was wird den Tätern passieren? Im besten Fall? Nichts! Dass ist ja das Tragische! Wenn ich dafür dann zur Rechenschaft gezogen werde, nur zu, dann ist das eben so

Konkret: Von denen, die zugesehen haben, haetten durchaus einige (in etwa angemessen) eingreifen koennen. Dass sie es nicht getan haben ist uebrigens eine glatte Straftat.
Die Aktion hinterher ist ebenso eine Straftat, denn:
Gerichtsverfahren bestimmen Strafmass UND Schuld: Stell dir vor jemand begeht vorschnell Selbstjustiz und erwischt die falsche/eine nicht schuldfaehige Person...
Unterlassene Hilfeleistung, schon klar. Bleibt aber ebenso ungestraft wie die Tat selbst. In dem Fall gibt es kein nicht schuldfähig. Da der Täter das Video auf seinem FB Seiten eingestellt hat ist auch hier die Sache klar


PS: Wenn jetzt dein(e) 18Jaherige(r) Tochter/Sohn mit dem Auto (ohne wirklich Schuld zu sein/ohne dass es vermeidbar gewesen waere) mit toedlicher Folge ein Kind ueber den Haufen faehrt und von den aufgebrachten Angehoerigen an den naechsten Baum gehaengt wird - waere das dann auch in Ordnung?
Denn es gillt: Macht es einer (ungestraft) duerfen auch alle anderen.
Das Thema ist nicht Selbstjustiz wegen eines Unfalls. Sorry, aber Schwachsinnsvergleich


Das sind so die Sachen, die mir durch den Kopf geistern, und mich davon abhalten zu sagen "jawoll, recht geschiehts ihm, haut dem Drecksgoer was vorn Latz" (ja, auch wenn es, wie hier, verdient waer).
In dem Fall hier war das ja nicht mal nötig. Die Abschreckung hat vorerst gereicht um diesem Idioten einen Mordschreck einzujagen
 
Hast recht mehr Beweis als dieses Video geht nicht.
Ansonsten hängt das auch sehr viel mit der Vorgeschichte und anderen Faktoren ab.
Helfen würde ich auf jeden Fall, zumindest so gut es geht. Wer weiss, vielleicht hilft diese Person mir oder jemanden Anderen in Zukunft da ihr auch geholfen wurde. Das es nach hinten losgehen kann, ist das kleinere Übel.
Sollte so etwas mit meinem Kind passieren, und ich entschließe mich Rache zu nehmen, würde ich aber niemanden zu Hilfe holen.
Ist nicht notwendig noch andere in Probleme zu bringen.
 
Das Beispiel sollte dir klar machen, dass der aufgebrachte Mob, nicht die Faehigkeit hat, vernuenftig (fair und objektiv) ueber Strafmass, Schuld und Schuldfaehigkeit richten zu koennen.
Es waer schon ein ziemlicher Glueckstreffer, wenns (wie hier) doch mal so ist...


Unsere Verfassung sieht vor, dass JEDER (ja, JEDER) ein Anrecht auf einen Prozess hat.
Ohne gerichtliches Urteil gibt es keine Verurteilung.
Ein weiterer wichtiger Punkt:
Wir brauchen EINE fuer ALLE gueltige Rechtssprechung, da sonst ein und dieselbe Tat (je nach Lust und Laune oder Sympathien des Mobs) jedesmal unterschiedlich bestraft werden koennte/wuerde (der Deutsche bekommt ne Standpauke, der Italiener wird vermoebelt, der Kanacke zuendet mans Haus an und den Schwarzen schickt man unter die Erde... denn ja, auch Rassisten duerften dann, wenn ihnen jemand Schaden zufuegt, Selbstjustiz betreiben).

Daher ist Selbstjustiz (u.a. meines Erachtens) prinzipiell unter Strafe zu stellen/zu verbieten.





"Bleibt aber ebenso ungestraft wie die Tat selbst."
Wenn sich die Situation abgespielt hat, wie dargestellt und das Opfer (oder sonstwer) klagen sollte, bleibt es eben nicht ungestraft, davon kannst du ausgehen...

- - - Aktualisiert - - -

Geht doch....
Was wird den Tätern passieren? Im besten Fall? Nichts! Dass ist ja das Tragische! Wenn ich dafür dann zur Rechenschaft gezogen werde, nur zu, dann ist das eben so.
Wenn du das in Kauf nimmst, ist es wiederum kein Problem. Ich dachte wir reden von straffreier Selbstjustiz.
 
Straffreier Selbstjustiz?
Ja nicht mal die Tat wird bestraft, was bitte soll denn dann an der Selbstjustiz bestraft werden(also im vorliegenden Fall). Der Mob hat einen Platzverweis bekommen und gut war.

Ich erzähl dir mal ein paar Geschichten aus der Vergangenheit....

Als Teenager lungerten bei uns am Essen HBF immer ne Gruppe Skater rum, schätze 20 Mann ca. griffen kleine Jungs an, klauten Omas die Handtaschen, belästigten Mädels...niemand unternahm was...über Monate. Die Polizei fuhr vermehrt Streife, aber ohne Folgen
Ein Junge aus unserer Wohngegend fuhr damals zum HBF mit der U-Bahn um sich ne Monatskarte zu besorgen...kaum aus der U-Bahn raus, wartete das Gesocks schon auf ihn....wollten Geld, er sagte er hätte keines. Daraufhin schlugen sie ihn Krankenhausreif, angeführt von so einer Schwullette der immer ganz vorne dabei war. Sowas wie der Anführer von denen.
Was tat die Polizei....nahm alles auf und teilte uns mit das man alle Wahrscheinlichkeit nach die Strafanzeige fallen lassen wird da man nicht sagen konnte wer Täter war und wer nicht.

Nachdem einige Zeit vergangen wir und es ihm ihm wieder gut ging, nahmen wir die Sache selber in die Hand. Einer von uns den die nicht kannten fand heraus wo die sich gerade rumtrieben, dannschickten wir den Kollegen wieder auf das U-Bahn Gleis. Der Hauptaffe von denen erkannte ihn sofort und fing an zu provozieren. Der Rest von uns hat sich auf die verschiedenen Zugänge verteilt. Schätze wir waren ca. 40
Die haben die Tracht Prügel ihres Lebens bekommen, doch der Redelsführer der bis dahin schon mächtig abbekommen hatte, fing an weg zu rennen. Vom Essen HBF, durch die ganze Innenstadt bis nach McDonalds, dort fand er blutend Zuflucht. die haben auch gleich den Laden verriegelt Auf dem Weg dorthin hat er natürlich immer wieder was vors Maul gekriegt, mal mit Fäusten, mal mit Moppedhelmen oder Skateboards die wir den Idioten abgenommen haben.
Innehalb kürzester Zeit war auch die Polizei mit mehreren Mannschaftswagen und Einsatzfahrzeugen vor Ort. In der Zait haben wir uns da wir im City Center waren unters normale Volk gemischt und waren nur noch Zuschauer. Die Polizei nahm den Typ mit und das wars.
Nie wieder hat jemand von diesen Idioten irgendwen angegriffen oder wurde am HBF gesehen. Die hatten ihre Lektion gelernt.
Gibt auch irgendwo noch einen Zeitungsartikel von damals


Ein anderes Mal, da war ich allerdings schon reifer sah ich wie geschätzt 2 Schulklassen auf einen wehrlosen Jungen eintraten, ihn bespuckten, mit Flaschen bewarfen, ihn immer wieder zu Boden traten. Die waren zwar noch minderjährig, schätze 15-17, aber es reichte um den Jungen zum bluten zu bringen. Schätze eine Flasche hat ihm eine Platzwunde am Kopf verpasst. Bin dazwischen und hab demjenigen der ihn als nächstes anfasst einen KO versprochen. Und schon hatte einer wieder eine Flasche in der Hand und wollte zuschlagen. Der fand sich dann im Land der Träume, worauf die anderen ausrasteten. Bis auf Beleidigungen und "mein Vater ist bei der Polizei und ich zeig dich an" Sprüche, kam aber nix mehr. Hab den Jungen zum Bus begleitet und bin bis zur Zielstation mitgefahren. Er hat sich bedankt und wurde nach eigenen Aussagen zukünftig auch in ruhe gelassen.,


Als ich noch bei meinen Eltern lebte war da ein Typ den wir alle kannten, also die ganze Wohngegend. Längst von zu Hause ausgezogen erfuhr ich das der Typ einen 5 Jahre alten Jungen vergewaltigt hatte. Der Mann hat selber eine Tochter und war ewig verheiratet, hat aber dennoch ein Kind mit einer handvoll 5DM Stücke in sein Auto gelockt und vergewaltigt. 5 Jahre alt.....
Der Junge merkte sich das Nummernschild, kurz darauf wurde das Schwein gefasst. Niemand in unserer Siedlung konnte das glauben den viele kannten ihn von Kindheit an.
Vor Gericht sagte er dann, hätte er gewusst das der Junge sich das Nummernschild merkt, hätte er ihn getötet.
18 Monate auf Bewährung hat er glaube ich bekommen. Wohnte immer noch in der Wohnsiedlung meiner Mutter.
Die Männer der Siedlung haben sich dann zusammen getan, ihn abgefangen, mitten am Tag und er hat alles Zähne geschluckt die er noch hatte, wortwörtlich.
Man legte ihm ans Herz sich nie wieder in der Siedlung oder in unserer Stadt blicken zu lassen. Bis heute wurde er nicht gesehen. Keine Ahnung was mit diesem Stück Scheisse passiert ist...


Könnte noch monatelang Geschichten aus der Vergangenheit zum dem Thema erzählen, das soll aber erst mal reichen.


Eine kurze noch wie Zivilcourage ins Auge gehen kann, dieses mal für uns :)

Wir haben als rotzige mal aus Spaß so getan als ob wir mitten auf der Straße an der Essener Uni einen Kollegen mit mehreren Mann kaputtschlagen. Minutenlang fuhren die Autos vorbei, dann hat uns eins fast umgefahren, ein Riese von einem Kerl springt aus seinem Auto und noch bevor wir ihm erklären konnten das es nur Spaß war, lagen drei von uns auf dem Boden und waren ausser Gefecht :) Auch das kann passieren :)
 
Vielleicht aus beruflicher "Deformation". Aber ich möchte mir keine Zeit und keinen Zeitgeist mehr vorstellen des Gefühls, in Eigenregie irgendwelche Dinge zu ahnden. Insbesondere, wenn es genauso um Straftaten geht, die Straftaten sühnen sollen. Ich möchte in solch einer Gesellschaft nicht leben und sehe grundsätzlich nur das Gewaltmonopol des Staates.

Was ich meine, dass man 1. stärker wieder Menschen wegen unterlassener Hilfeleistung dran bekommen muss. Das gilt, weil ich gerade noch Cobras Schilderungen lese, auch und erst recht für Strafverfolgungsbehörden. Kann nicht sein, dass die Polizei nicht einschreitet, obwohl vielleicht irgendwelche Vorgange, velleicht auch Täter bekannt.

Wenn "das Volk" in seinen Vorstellungen von auch Gerechtigkeit vielleicht nicht konform geht mit gesetzlichen Grundlagen wie etwa Strafmündigkeit. Oder konkret den üblicherweise verhängte Strafrahmen durch jene, die "im Namen des Volkes" urteilen, dann sollten und müssten andere Mittel zur "Annäherung" gewissermaßen gefunden werden. Aber Selbstjustiz, nein.

Um es zu betonen, natürlich möchte ich nicht in die Verlegenheit kommen, etwa in der Haut auch der Eltern dieses Mädchens zu stecken. Gut möglich, dass man mich dann selbst zurück halten müsste vor Straftaten. (Und Gott sei dank!) Aber ebenso nicht in der Haut eines Elternteils, dessen Kind dann vielleicht an den Rand des Todes geprügelt wird vom wütenden Mob. Und am Ende stellt sich vielleicht ein "Irrtum" heraus. Nein, das ist Sache von Strafverfolgungsbehörden. Und wenn ich auf Opferseite in irgendeiner Weise betroffen wäre und keine Gerechtigkeit durch den Staat erfahre, dann werde ich alle Hebel in Bewegung setzen, dass der Staat mir diese zukommen lässt. Aber Selbstjustiz, ich tu mich wahnsinnig schwer mit dem Gedanken. Und ich möchte auch keine solche Wildwestgesellschaft.
 
Vielleicht aus beruflicher "Deformation". Aber ich möchte mir keine Zeit und keinen Zeitgeist mehr vorstellen des Gefühls, in Eigenregie irgendwelche Dinge zu ahnden. Insbesondere, wenn es genauso um Straftaten geht, die Straftaten sühnen sollen. Ich möchte in solch einer Gesellschaft nicht leben und sehe grundsätzlich nur das Gewaltmonopol des Staates.

Was ich meine, dass man 1. stärker wieder Menschen wegen unterlassener Hilfeleistung dran bekommen muss. Das gilt, weil ich gerade noch Cobras Schilderungen lese, auch und erst recht für Strafverfolgungsbehörden. Kann nicht sein, dass die Polizei nicht einschreitet, obwohl vielleicht irgendwelche Vorgange, velleicht auch Täter bekannt.

Wenn "das Volk" in seinen Vorstellungen von auch Gerechtigkeit vielleicht nicht konform geht mit gesetzlichen Grundlagen wie etwa Strafmündigkeit. Oder konkret den üblicherweise verhängte Strafrahmen durch jene, die "im Namen des Volkes" urteilen, dann sollten und müssten andere Mittel zur "Annäherung" gewissermaßen gefunden werden. Aber Selbstjustiz, nein.

Um es zu betonen, natürlich möchte ich nicht in die Verlegenheit kommen, etwa in der Haut auch der Eltern dieses Mädchens zu stecken. Gut möglich, dass man mich dann selbst zurück halten müsste vor Straftaten. (Und Gott sei dank!) Aber ebenso nicht in der Haut eines Elternteils, dessen Kind dann vielleicht an den Rand des Todes geprügelt wird vom wütenden Mob. Und am Ende stellt sich vielleicht ein "Irrtum" heraus. Nein, das ist Sache von Strafverfolgungsbehörden. Und wenn ich auf Opferseite in irgendeiner Weise betroffen wäre und keine Gerechtigkeit durch den Staat erfahre, dann werde ich alle Hebel in Bewegung setzen, dass der Staat mir diese zukommen lässt. Aber Selbstjustiz, ich tu mich wahnsinnig schwer mit dem Gedanken. Und ich möchte auch keine solche Wildwestgesellschaft.

Schnell kann so eine selbstjustiz ausarten.ein mob ist schwer zu kontrollieren.
Bin überhaupt kein fan von sowas..
 
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