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Serbien im Zwiespalt um Kosovo-Schulden
Serbien im Zwiespalt um Kosovo-Schulden
08/06/2009 16:54 MOSKAU, 08. Juni (RIA Novosti).
Obwohl das Kosovo de facto seit 1999 der Regierung in Belgrad nicht untersteht, muss Serbien noch mehr als 30 Jahre lang für dessen Auslandsschulden aufkommen.
Das teilte Zoran Cirovic, Sprecher des serbischen Finanzministers, in einem Interview für die Belgrader Tageszeitung „Borba“ mit. Nach seinen Worten betragen die serbischen Auslandsschulden 7,65 Milliarden US-Dollar, von denen 1,1 Milliarden Dollar auf die Schulden des Kosovo gegenüber der Weltbank, dem Pariser und dem Londoner Gläubigerklub entfallen.
Unter den Gläubigern seien unter anderem Deutschland mit 123,44 Millionen Dollar sowie Frankreich und Belgien mit 95,79 bzw. 90,09 Millionen Dollar. Seit 2002 habe Serbien 427,07 Millionen Dollar der kosovarischen Schulden bezahlt und soll die Verschuldung der abtrünnigen Provinz bis 2014 komplett zurückzahlen, sagte Cirovic.
Die Kosovo-Verschuldung wird in Serbien heftig diskutiert, weil die Regierung in Belgrad wegen der Weltwirtschaftskrise immer neue Schulden machen muss. Die Rechten in Serbien sind der Meinung, dass die Kosovo-Albaner, die seit Jahren keine Steuern an Serbien zahlen, ihren Verpflichtungen nachkommen müssen. Serbische Patrioten verweisen hingegen darauf, dass ein Verzicht auf die Kosovo-Schulden als Anerkennung der Kosovo-Unabhängigkeit gewertet würde.
Die serbische Provinz Kosovo, die seit dem Nato-Angriff auf das damalige Jugoslawien im Jahr 1999 unter UN-Verwaltung stand, hatte im Februar 2008 mit Rückendeckung der USA und führender EU-Staaten ihre Unabhängigkeit ausgerufen. Serbien kündigte an, den Verlust von 15 Prozent seines Gebiets niemals zu akzeptieren. Bislang wurde das Kosovo von rund 60 der 192 UN-Nationen als unabhängiger Staat anerkannt.
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Quellenlink:
RIA Novosti - Politik - International - Serbien im Zwiespalt um Kosovo-Schulden
Serbien im Zwiespalt um Kosovo-Schulden
08/06/2009 16:54 MOSKAU, 08. Juni (RIA Novosti).
Obwohl das Kosovo de facto seit 1999 der Regierung in Belgrad nicht untersteht, muss Serbien noch mehr als 30 Jahre lang für dessen Auslandsschulden aufkommen.
Das teilte Zoran Cirovic, Sprecher des serbischen Finanzministers, in einem Interview für die Belgrader Tageszeitung „Borba“ mit. Nach seinen Worten betragen die serbischen Auslandsschulden 7,65 Milliarden US-Dollar, von denen 1,1 Milliarden Dollar auf die Schulden des Kosovo gegenüber der Weltbank, dem Pariser und dem Londoner Gläubigerklub entfallen.
Unter den Gläubigern seien unter anderem Deutschland mit 123,44 Millionen Dollar sowie Frankreich und Belgien mit 95,79 bzw. 90,09 Millionen Dollar. Seit 2002 habe Serbien 427,07 Millionen Dollar der kosovarischen Schulden bezahlt und soll die Verschuldung der abtrünnigen Provinz bis 2014 komplett zurückzahlen, sagte Cirovic.
Die Kosovo-Verschuldung wird in Serbien heftig diskutiert, weil die Regierung in Belgrad wegen der Weltwirtschaftskrise immer neue Schulden machen muss. Die Rechten in Serbien sind der Meinung, dass die Kosovo-Albaner, die seit Jahren keine Steuern an Serbien zahlen, ihren Verpflichtungen nachkommen müssen. Serbische Patrioten verweisen hingegen darauf, dass ein Verzicht auf die Kosovo-Schulden als Anerkennung der Kosovo-Unabhängigkeit gewertet würde.
Die serbische Provinz Kosovo, die seit dem Nato-Angriff auf das damalige Jugoslawien im Jahr 1999 unter UN-Verwaltung stand, hatte im Februar 2008 mit Rückendeckung der USA und führender EU-Staaten ihre Unabhängigkeit ausgerufen. Serbien kündigte an, den Verlust von 15 Prozent seines Gebiets niemals zu akzeptieren. Bislang wurde das Kosovo von rund 60 der 192 UN-Nationen als unabhängiger Staat anerkannt.
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RIA Novosti - Politik - International - Serbien im Zwiespalt um Kosovo-Schulden