Ich habe dir den Finger schon desöffteren gezeigt ohne eine befriedingende Antwort drauf zu bekommen,jetzt äusserst du dich dazu.
Und dieses Wort "Schwanzvergleiche" gefällt mir nicht,denn darauf wollte ich nicht hinaus da ich nicht sehr daran interessiert bin vergleiche zu ziehen was das betrifft.
Ich wollte die russische Haltung lesen,und vorallem ob die Deportationen der Kaukasus Völker wo in mehreren Wochen mit Viewwagons bis zur Hälfte der Bevölkeung auf dem Weg verstarb und diese dann wie Müll weggeschmissen worden sind.Ob diese auch als Völkermord gesehen werden von euch,das wollte ich eher wissen.
Wird der tschetschenische Völkermord von Russland als solches anerkannt oder nennt man es Heimatverteidigung?
Diese fragen möchte ich von dir wissen.
Doch, es geht dir um "Schwanzvergleiche". Denn sonst würden dich die Russen nicht in einem Thread interessieren, in dem es um sie nicht geht, sondern um die Türken und deren Geschichte. Aber egal.
Ich kann dir nicht sagen, wie DIE Russen zu allem stehen. Ich kann sagen, dass nach meiner Beobachtung einerseits auch ethnische Russen beheimatet in Gebieten ehemaliger Verbrechen wie im Nordkaukasus, teils auch Sibirien, mir zumindest etwas "offener" für solche Diskussionen scheinen. Vielleicht auch deswegen, weil sie es ja doch irgendwo vor der Haustür haben und mit quasi lebendiger Geschichte konfrontiert sind, auch mit Nachbarn, Nachfahren jener, die solche Verbrechen erleiden mussten. Und teils ein Stück nationalistischer vielleicht aus ähnlichen Gründen.
Wenn man teilweise der Politik bis hin zum "Oberboss" zuhört, scheinen gerade sie an einer Diskussion daran interessiert. Angeblich war es sogar auf Eingreifen des Präsidialamtes, dass im Staatsfernsehen z.B. oben genannter "Katyn" gezeigt wurde. Und dann wieder gibt es Momente, wo auch und gerade die Politik sich zu sträuben scheint. Schwierige Diskussionen auch und wegen Holodomor z.B. Vielleicht aus ähnlichen Gründen wie der Türkei, die Befürchtung, dass man damit Regressansprüchen Tür und Tor öffnet.
Und allgemein habe ich aus den letzten zwei Jahren wieder den Eindruck einer Art Rückfall, einer wieder zunehmenden Nostalgisierung der SU. Was ich persönlich mit Sorge sehe.
Eine Frage, die du nicht mir beantworten musst, vielleicht eher für dich selbst. Du beschreibst emotional die Deportationen. Glaubst du, es lief "humaner" ab im Aghet? Wirst du das in genauso bewegenden Worten beschreiben können? Gerade bei so historisch-konfrontativen Themen als "Betroffener" wird man nie völlig neutral Dinge sehen und bewerten. Aber wer wenigstens versucht, Sichtweisen und Erfahrungen des Gegenüber zu hören/ sehen. ... Ich kann noch einmal sagen: Jenen, denen das einigermaßen gelingt, haben meinen großen Respekt.