Dem völkisch-antisemitischen Autor Peter Deeg (1908–2005) ermöglichte der Leiter des Verlages Der Stürmer, Julius Streicher, 1938 unter anderem die Veröffentlichung seines Buchs Hofjuden.[43] Deeg ging es dabei um den Nachweis, dass „Hofjuden“ seit dem späten Mittelalter aus „Geldgier“, „nimmersatter Gefräßigkeit“ und dem „Verbrechercharakter der jüdischen Rasse“ folgend, zur Eroberung der Weltherrschaft angesetzt hätten. Dabei stellte den gesellschaftlichen Gegenpol zu den (wenigen) privilegierten Hofjuden die breite Schicht des „Betteljudentums“ dar. Offiziell geduldet waren Juden nur, wenn sie durch das von ihnen abpressbare Vermögen nützlich waren. Juden, die ein bestimmtes Vermögensminimum nicht nachweisen konnten oder mit der Zahlung ihres Schutzgeldes in Rückstand gerieten, wurden des Landes verwiesen. Sie waren darauf angewiesen, ihren Unterhalt als Hausierer und Bettler umherziehend zu bestreiten.