Experten: Russlands Armee militärischen Risiken in Zentralasien gewachsen
Die russische Armee ist nach Ansicht von Experten selbst im Fall eines vollständigen Rückzugs der USA aus Afghanistan in der Lage, die militärischen Risiken in Zentralasien zu „neutralisieren“.
Zu diesem Schluss gelangten russische Militärexperten am Donnerstag während einer Konferenz in Moskau. Im Mittelpunkt der Gespräche unter dem Dachthema „Für welchen Krieg ist Russlands Armee gerüstet?“ war
die jüngste Militärübung Zentr-2011 am Ural, bei der Russland und andere Mitgliedstaaten des postsowjetischen Militärbündnisses OVKS (CSTO) das gemeinsame Vorgehen bei bewaffneten Konflikten in Zentralasien trainiert hatten.
Die Übung habe gezeigt, dass die russische Armee und ihre Verbündeten in der Lage sind, nach dem Rückzug der USA aus Afghanistan jede beliebige Bedrohung in Zentralasien zu neutralisieren, sagte Igor Korotschenko, Direktor des Moskauer Forschungszentrums für Weltwaffenhandel CAWAT.
Korotschenko, der im Gesellschaftlichen Beirat des Verteidigungsministeriums sitzt, schließt nicht aus, dass radikale Islamisten und die Drogenmafia 2012 versuchen könnten, Unruhen in Afghanistans Nachbarstaat Tadschikistan zu provozieren. Auch in Usbekistan und Kirgistan gebe es Umsturzrisiken.
Dem Experten zufolge verfügt von allen zentralasiatischen Staaten nur Kasachstan über eine relativ kampffähige und gut ausgerüstete Armee. Deshalb müsse Russland die militärische Zusammenarbeit mit Kasachstan ausbauen und den Partner mit neuen Waffen, vor allem Kampfjets und Hubschraubern, versorgen.