Russland baut Luftwaffenstützpunkt in Armenien aus
Russland verstärkt seinen Militärstützpunkt in Armenien, schreibt die „Nesawissimaja Gaseta“ am Montag.
Neben einer Schwadron von
MiG-29-Kampfjets werde auf dem Militärflugplatz Erebuni bei Jerewan eine Hubschrauber-Einheit entstehen, teilte der Befehlshaber des Stützpunktes Erebuni, Oberst Alexander Petrow, Ende der vergangenen Woche mit.
Mit dieser Maßnahme will Russland seine Möglichkeiten zum Schutz seiner Interessen im Kaukasus ausweiten.
Vor einem Jahr hatte in Armenien das Manöver
„Wsaimodejstwije-2012“ (Zusammenwirken) der Organisation des Vertrags über Kollektive Sicherheit (OVKS) stattgefunden. Viele Militärexperten führten die Übungen auf mögliche Kriegshandlungen zwischen Aserbaidschan und Armenien wegen des Berg-Karabach-Konflikts oder auf mögliche Militäraktionen Israels gegen den Iran zurück. Angesichts der Gefahr von militärischen Konflikten ist der Ausbau des russischen Militärstützpunktes Nr. 102 in Armenien durchaus verständlich. „Dank der Kampfhubschrauber wird die russische Truppengruppierung im Südkaukasus nicht nur Defensiv-, sondern auch Offensivhandlungen führen können und nicht nur taktische, sondern auch operative bzw. strategische Aufgaben lösen“, so der Militärexperte Juri Netkatschew.
Nach seiner Auffassung könnte die neue Einheit aus neun bis zehn Transportmaschinen Mi-8 und drei bis fünf
Kampfhubschraubern Mi-24 bzw.
Mi-28 bestehen. Auf diese Weise könnte ein Bataillon recht schnell zu einem 500 Kilometer entfernten Einsatzort gebracht werden. „Zu dieser Taktik griff die Sowjetunion bzw. Russland in Afghanistan und Tschetschenien zurück. Im Gebirge war sie durchaus effektiv.“

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MiG – Erfolgsstory in Zahlen
Der neuen Gruppierung stehen auch Kampfjets zur Verfügung. Derzeit sind in Armenien 18 MiG-29 als Teil des GUS-Luftabwehrsystem stationiert. Seit diesem Jahr dürfen die russischen Kampfjets auch das armenische Übungsgelände „Marschal Bagramjan“ für Trainingsflüge nutzen, teilte Petrow mit.
Laut dem Experten werden die in Armenien stationierten Maschinen modernisiert, um sie mit mehr Waffen ausrüsten zu können. Der Oberst zeigte sich überzeugt, dass Armenien nach dem Ausbau des Stützpunktes Erebuni mit russischen Kampfhubschraubern beliefert wird. Das sieht unter anderem ein im vergangenen Sommer abgeschlossener bilateraler Vertrag über militärtechnische Kooperation vor.
Militärexperte Wladimir Popow verwies zudem darauf, dass Russland ein ähnliches Abkommen mit Aserbaidschan habe, das die Lieferung von 40 Frachthubschraubern vorsehe. „Damit das Rüstungsgleichgewicht im Südkaukasus ausgeglichen bleibt, braucht auch die armenische Armee neue Hubschrauber“, betonte er.
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