Kampfdrohne Sukhoi S-70 Okhotnik soll Jagd auf Kampf-Jets machen
Ein detailliertes Video zeigt die russische S-70 Stealthdrohne – genau genommen handelt es sich um ein unbemanntes Kampfflugzeug, das als Jäger auch Kampf-Jets vom Himmel holen soll.
Bislang sind auch Kampfdrohnen eher flügellahme Vögel, dazu gedacht, Gegner ohne nennenswerte Luftabwehr zu bekämpfen. Putins Drohne Sukhoi S-70 Okhotnik ist dagegen ein unbemanntes Kampfflugzeug. Sie soll Russland Stealth-Fighter in den Kampf begleiten und unterstützen. Damit das möglich wird, muss die Drohne die Flugleistungen eines Kampfjets aufweisen. Der Spitzname Okhotnik – Jäger – deutet an, dass sie anderen Jets gefährlich werden soll.
Rasche Auslieferung
2019 tauchten erste Bilder der Stealthdrohne auf, dann wurde sie auf der Internationalen Verteidigungsausstellung außerhalb Moskaus gezeigt. Die Ochotnik sollte vor allem demonstrieren, wozu Russlands Rüstungsindustrie fähig ist. Die S-70 ist als Nurflügler konzipiert. Diese Bauform führt zu einem kleinen Radarschatten. Darüber hinaus wurde die Ochotnik mit einer Anti-Radar-Beschichtung versehen, die Waffen werden in Schächten innerhalb des Flugkörpers transportiert.
2024 sollen die ersten Drohnen ausgeliefert werden. In einem ausführlichen Beitrag des Senders TV Zvezda wurde nun ein Prototyp detailliert vorgestellt. Das jetzige Modell wie auch das Folgende werden "Labor" genannt, es handelt sich also nicht um ein Vorserienmodell, sondern um Erprobungsplattformen. Erstaunlicherweise handelt es sich nicht um ein kleines Begleitflugzeug, in der Sendung steht der Stealthjet SU-57 neben der Drohne und beide Fluggeräte haben vergleichbare Dimensionen.
Die endgültige Version wird vermutlich halb-autonom arbeiten, sie wird eine menschliche Kontrolle mit KI und Schwarmintelligenz verbinden. Die internen Ausrüstungs- und Waffenschächte werden in dem Beitrag nur leer gezeigt. Es wird aber angenommen, dass die Drohne Module zur elektronischen Kriegsführung und auch Luft-Luft-Raketen wird tragen können. Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax kann die Drohne 2000 Kilogramm schwere Waffen tragen.
Rolle als Wingman
Die S soll als Wingman für bemannte Stealth-Jets dienen. Eine Gruppe von SU-70 würde das Arsenal des eigentlichen Kampfjets vor allem mit Waffen großer Reichweite ergänzen. Sie soll die Fähigkeiten des Jets mit spezifischen Radarsystemen, Geräten der elektronischen Kriegsführung und Waffen erweitern. Zusammen mit der SU-57 sollen Waffen von sehr großer Reichweite gegen Luft- und Bodenziele eingesetzt werden, wobei der bemannte Fighter durch die Drohnen vor der feindlichen Luftabwehr und feindlichen Jägern geschützt wird.
Test als Abfangjäger
Die S-70 könnte aber auch als selbstständiger Abfangjäger fungieren. Russlands staatliche Medienagentur RIA Novosti berichtet, dass bereits entsprechende Test durchgeführt werden. "Vom Militärflugplatz des Kampftrainingszentrums der russischen Luft- und Raumfahrtstreitkräfte auf dem Asuluk-Trainingsgelände aus führte die Okhotnik mehrere Flüge mit Simulatoren von gelenkten Luft-Luft-Raketen durch", so RIA Novosti. "In der Kampfversion der Drohne sind diese Raketen dafür ausgelegt, feindliche Flugzeuge zu zerstören."
Auch für den europäischen Kampfjet FCAS ist eine vergleichbare Drohne in Planung. Aber während Putins Wingman 2024 zu den russischen Streitkräften kommen soll, kann man mit dem FCAS und Begleitern erst um 2040 herum rechnen.
Ein detailliertes Video zeigt die russische S-70 Stealthdrohne – genau genommen handelt es sich um ein unbemanntes Kampfflugzeug, das als Jäger auch Kampf-Jets vom Himmel holen soll.
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