ZUKUNFT DER RUSSISCHEN MARINE:
Neue Superrakete: Moskau feiert gelungenen Unterwasserstart - „Iswestija“
Dem russischen Militär ist gestern der Abschuss der Interkontinentalrakete „Bulawa“ vom Atom-U-Boot „Juri Dolgoruki“ geglückt, schreibt die Zeitung „Iswestija“ am Dienstag.
Nach Angaben der Entwickler des Unterwasserkreuzers läutet der erfolgreiche Start der Bulawa-Rakete eine neue Ära in der Atom-U-Boot-Flotte Russlands ein.
„Wir haben die Lücke zwischen den U-Booten der 2. und 4. Generationen geschlossen“, betonte die Sewmasch-Werft. „Bisher hatten wir vor allem die U-Boote des Projekts 677BDRM vom Typ Delphin im Einsatz. Sie sind zwar erneuert worden, gehören jedoch zur 2. Generation. „Juri Dolgoruki“ ist der erste komplett russische Kreuzer. Er verfügt über neue Systeme, Elektronik und eine moderne Rakete.“
Die Kosten der „Juri Dolgoruki“ sollen sich auf etwa 23 Milliarden Rubel (1 Euro = ca. 40 Rubel) belaufen. Davon sind neun Milliarden Rubel in die Forschung und Entwicklung und 14 Milliarden Rubel in den Bau des U-Boots geflossen. Insgesamt sollen mindestens acht U-Boote dieses Typs auf Kiel gelegt werden - vier werden zurzeit in der Werft „Sewmasch“ zusammengebaut. Die Kosten der Bulawa-Rakete liegen bei rund 900 Millionen Rubel. Anfang 2012 soll die Rakete auf der „Juri Dolgorukij“ in Dienst gestellt werden.
Wie Lew Solomonow, stellvertretender Chefkonstrukteur des Moskauer Instituts für Wärmetechnik, sagte, wird es keine Rückfälle beim Bau des Geschosses mehr geben, wenn alles wie geplant weitergehe. Bei Technik müsse man die Dinge nüchtern sehen, so Solomonow.
Die bisherigen Raketetests waren von vielen Fehlstarts überschattet. Nur sieben der 14 Teststarts waren erfolgreich. Laut Solomonow lag dies vor allem daran, dass es in Russland an den notwendigen Materialen mangelt und Fehler bei der Herstellung der Zulieferteile gemacht wurden.
Experten zufolge fehlt es der Sewmasch-Werft an Stahl für den Bau weiterer U-Boote dieses Typs. Deshalb würden bereits fertige Segmente anderer Boote für den Zusammenbau verwendet.
Eine offene Frage ist zudem die Anzahl der Raketen auf den U-Booten. Die „Juri Dolgoruki“ kann mit zwölf Bulawa-Raketen bestückt werden, die anderen drei U-Boote mit 16 Raketen. Nach „Iswestija“-Angaben sollen die U-Boote dieses Typs in Zukunft mit 20 Raketen bewaffnet werden.
Neue Superrakete: Moskau feiert gelungenen Unterwasserstart -
Russland feuert bis Jahresende noch vier Bulawa-Raketen ab
Nach dem gestrigen Erfolgsstart im Weißen Meer will die russische Marine in diesem Jahr noch vier weitere Interkontinentalraketen des Typs Bulawa abfeuern.
Dies teilte Marinechef Wladimir Wyssozki am Donnerstag am Rande der International Maritime Defence Show in Sankt Petersburg mit. Seinen Worten nach wird unter anderem das neue Atom-U-Boot Alexander Newski, das künftig mit diesen Raketen ausgestattet werden soll, eine Bulawa abfeuern.
Bei Bulawa (Nato-Code: SS-NX-30) handelt es sich um eine U-Boot-gestützte, 36,8 Tonnen schwere Dreistufen-Feststoffrakete, die mit sechs bis zehn individuell lenkbaren Überschall-Gefechtsköpfen mit einer Sprengkraft von je 100 bis 150 Kilotonnen bestückt werden kann und eine Reichweite von bis zu 8000 Kilometern hat.
Bislang hat es 15 Bulawa-Tests gegeben. Sieben von ihnen scheiterten. Bei den meisten Tests hatte das U-Boot Dmitri Donskoj die Raketen abgefeuert. Erst beim jüngsten Start am gestrigen Mittwoch war das Atom-U-Boot Juri Dolgorukij an der Reihe. Bis 2015 will Russland acht Bulawa-kompatible Atom-U-Boote bauen.
Russland feuert bis Jahresende noch vier Bulawa-Raketen ab | Sicherheit und Militär | RIA Novosti
Russland verspricht bis 2013 Innovation am U-Boot-Sektor
Die russischen Konzerne Aurora, Granit-Elektron und Okeanpribor haben ein Konsortium gegründet, das bis 2013 ein integriertes Steuerungssystem für Diesel-U-Boote entwickeln und auf den Markt bringen will.
Die Gründung des Konsortiums zur Herstellung von automatisierten Steuerungssystemen für nicht-atombetriebene U-Boote stelle „eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen den führenden Konstruktionsbüros Russlands“ dar, sagte Aurora-Direktor Konstantin Schilow auf der Zeremonie zur Unterzeichnung des entsprechenden Abkommens.
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Ein Versuchsmodell dieses Lama-EKM genannten automatischen Leit- und Kontrollsystems sei im Rahmen der Marinemesse in Sankt Petersburg präsentiert worden, berichtet ein RIA-Novosti-Korrespondent.
„Bei dementsprechender Auftragslage und Finanzierung ist das System in höchstens eineinhalb Jahren lieferbereit. Die Schaltpulte sind vereinheitlicht, es werden nur die Programme auf die konkrete Art von Waffen an Bord des U-Boots zurechtgeschnitten. Die Herstellung eines Schaltpults dauert zwischen einem halben Jahr und acht Monaten“, so der Hauptkonstrukteur von Aurora, Alexej Gawrilow. Weltweit gebe es kein Analog zu diesem Grad an Integration. Nur die USA und Norwegen verfügen über Prototypen ähnlicher Systeme, so Gawrilow.
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„Dieses System verfügt über die für Gefechte notwendigen Informations- und Steuersysteme des U-Bootes, die die Verwendung verschiedener Arten von Waffen ermöglichen. Gemeint sind das Lokationssystem, die Hydroakustik und der Periskop-Komplex – also alle Mittel, die es ermöglichen, die Umgebung des U-Boots zu analysieren und ein optimales Regime für die Arbeit zu finden“, erklärte der Aurora-Hauptkonstrukteur.
Die Person, die ein solches integriertes System bedient, vereine in sich die Funktion mehrerer Fachleute. Auf diese Weise könne daher die Besatzung der U-Boote zahlenmäßig „optimiert“ werden und auch die Ausmaße und das Gewicht der Schaltzentrale verringert werden – wodurch wiederum die Energieeffizienz erhöht und die „Geschwindigkeit der schnellstmöglichen Befehlsausführung“ noch erhöht werden könne. Dies sei besonders aktuell für kleine U-Boote.
Als potentielle Interessenten für die neuartigen Ausrüstungen nannte Gawrilow die Zentralen Konstruktionsbüros Rubin und Malachit sowie die staatliche russische Rüstungsagentur Rosoboronexport.
Die Gesamtkosten für das Projekt bleiben geheim, sagte der Generaldirektor der Firma Okeanpribor German Alexandrow zu RIA Novosti. „Für uns persönlich können wir es aber sagen: Die Kosten der hydroakustischen Komponente in einem solchen integrierten System betragen für ein U-Boot zwischen 300 und 500 Millionen Rubel (etwa 40 Rubel sind ein Euro).“
Granit-Elektron-CEO Georgij Korschawin wies darauf hin, dass es sich um die Anwendung von grundlegend neuen Technologien in den Steuerungspulten von Diesel-U-Booten handle. Es sei gelungen, verschiedene Prozesse in den einheitlichen Steuerungsprozess zu integrieren. „Der Maschinenmann kann anhand von jedem Indikator jede beliebige Information ersehen“, so Korschawin. Zu den Kosten des Projekts ließ er lediglich wissen, dass „ hier alles auf paritätischem Prinzip“ beruhe.
Russland verspricht bis 2013 Innovation am U-Boot-Sektor | Sicherheit und Militär | RIA Novosti
Russland kann 2023 mit erstem Atomflugzeugträger rechnen
Die russische Vereinigte Schiffbauholding hat bekannt gegeben, dass Russlands Armee ihren ersten atomgetrieben Flugzeugträger im Jahr 2023 bekommen kann.
„Wir fangen die Projektierung des russischen Flugzeugträgers 2016 an, um 2018 mit seinem Bau zu beginnen“, teilte Roman Trozenko, der Chef der Holding, der an der Marine-Messe in Sankt Petersburg IMDS (International Maritime Defense Show) teilnimmt, am Donnerstag mit.
Wenn man berücksichtige, dass der Bau rund fünf Jahre in Anspruch nimmt, so könne der erste russische Flugzeugträger 2023 fertig werden. Seine Wasserverdrängung werde rund 80 000 Tonnen betragen. Zum Vergleich: Die Wasserverdrängung der flugzeugtragenden Kreuzer, die zu Sowjetzeiten gebaut worden waren, betrug 50 000 Tonnen.
Außerdem werde der neue Flugzeugträger atomgetrieben sein, berichtete Trozenko.
Russland kann 2023 mit erstem Atomflugzeugträger rechnen | Sicherheit und Militär | RIA Novosti
Russland baut an neuem Zerstörer
Russland baut an einem neuen Zerstörer für seine Kriegsflotte. Das neue Schiff soll bis 2016 fertig gestellt werden.
Dies teilte Marinechef Wladimir Wyssozki am Donnerstag am Rande der International Maritime Defence Show in Sankt Petersburg mit. Nach seinen Worten soll das neue Kampfschiff für Dauereinsätze auf Hoher See ausgelegt sein und einen Atomantrieb haben.
Zuvor hatte der Präsident der russischen Schiffbauholding USC, Roman Trozenko, gemutmaßt, dass ein erster atomgetriebene Zerstörer der neuen Klasse bereits 2013 in See stechen werde.
http://de.rian.ru/security_and_military/20110630/259620205.html