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Russische Wirtschaftsnews

Putins Öl-Riesen schwer getroffen – deutliche Einbrüche in Russlands Wirtschaft
Russlands Ölhersteller melden enorme Einbrüche beim Profit. Sanktionen sind mitschuldig. Die Opec+ spielt jedoch auch eine Rolle.

Moskau – Keine gute Nachricht für Russlands Wirtschaft: Der Ölsektor schwächelt erheblich. Dabei sind die Verkäufe von Öl und Gas für den Kreml derartig wichtig, dass sogar der Haushalt mit den Einnahmen steht oder fällt. Wie gravierend das ist, zeigte sich früher im Jahr, als der russische Präsident Wladimir Putin wichtige Investitionen zusammenstreichen musste, weil nicht genug Geld aus dem Ölverkauf kam. Jetzt zeigt sich das Ausmaß der Krise.

Überproduktion und Sanktionen – Russlands Wirtschaft leidet unter Öl-Verlusten
Jetzt sind die russischen Öl-Konzerne tief ins Minus gerutscht. Das geht beim Staatskonzern Rosneft PJSC los, der für mehr als ein Drittel von Russlands gesamter Ölproduktion verantwortlich ist. Dieser hat für die ersten sechs Monate ein Nettoeinkommen von 245 Milliarden Rubel berichtet (umgerechnet rund 2,6 Milliarden Euro), was gegenüber demselben Zeitraum im Vorjahr einen Rückgang um 68 Prozent bedeutet.

 
Putins wichtigster Partner schwer getroffen – Sanktionen behindern Russland-Handel
Eine chinesische Bank stellt die Zahlungen aus Russland ein. Damit folgt sie dem Beispiel der großen Banken. Dahinter stecken West-Sanktionen.

Peking – China und Russland präsentieren sich nach außen hin so oft wie möglich als vereinte Front. Beim sogenannten SOZ-Gipfel in China trafen sich die beiden Staatsoberhäupter Xi Jinping und Wladimir Putin. Doch hinter den Kulissen gibt es Spannungen, insbesondere da der Westen seine Sanktionen verschärft. Viele große chinesische Banken haben bereits den Handel mit Russland eingestellt. Russland wich daraufhin auf kleinere Banken aus, die nun jedoch dem Beispiel der großen Institute folgen.

Schlechte Nachrichten für Russlands Wirtschaft – China-Banken ziehen sich zurück
Ein Beispiel dafür ist die Heihe Rural Commercial Bank, die Berichten zufolge keine Zahlungen aus Russland mehr akzeptiert. Diese Entscheidung fiel nach der kürzlichen Sanktionierung durch die Europäische Union, wie das kremlnahe Nachrichtenportal Vedomosti am 1. September berichtete.

 
Russlands Wirtschaft kühlt schneller ab als erwartet
Russlands Wirtschaft kühlt schneller ab als von der Regierung in Moskau erwartet. Die Wachstumsprognose werde in Kürze nach unten korrigiert werden, sagte Wirtschaftsminister Maxim Reschetnikow russischen Nachrichtenagenturen zufolge auf einem Forum in Wladiwostok. Im April war die Regierung noch von 2,5 Prozent Wachstum in diesem Jahr ausgegangen.

Ex-Wirtschaftsminister German Gref, der inzwischen seit vielen Jahren Russlands größtes Finanzinstitut Sberbank leitet, sprach sogar von einer „technischen Rezession“ im zweiten Quartal. Auch Juli und August deuteten darauf hin, „dass wir uns dem Nullwert nähern“. Er forderte eine deutliche Senkung der Leitzinsen, um die Wirtschaft wiederzubeleben.

Zivile Sektoren schwächeln
Die russische Zentralbank hatte wegen der starken Inflation lange einen rekordverdächtig hohen Zinssatz von 21 Prozent auf Kredite erhoben. Inzwischen hat sie ihn zwar auf 18 Prozent gesenkt, nach Ansicht vieler Unternehmer ist das aber nicht genug.

 
38 Prozent kaputt
Russlandexperte zeichnet düstere Aussichten für Putins Öl-Industrie
Im Interview mit FOCUS-online ordnet Russlandexperte Gerhard Mangott die Treibstoffkrise in Russland und die Folgen davon ein.
Durch ukrainische Drohnenangriffe ist Russland in eine Treibstoffkrise geraten. Eine Raffinerie nach der anderen muss wegen Reparaturarbeiten schließen, wodurch die Produktionsmengen deutlich sinken. Im Interview mit FOCUS-online ordnet Russlandexperte Gerhard Mangott die Situation ein.

"Lokaler Unmut wächst über die Treibstoffknappheit"
"Die Ukraine hat durch mehr länger reichende und mit größeren Sprengstoffmengen ausgestattete Drohne ungefähr 38 Prozent der Raffineriekapazität Russlands beschädigt oder vollkommen zerstört. Russland produziert pro Tag etwa 6,5 Millionen Fass an Raffinerieprodukten. Tatsächlich ist die Kapazität [Anm. d. Red.: Russlands eigene] weit niedriger bei etwa 4,9 Millionen fast täglich und davon sind eben 38 Prozent betroffen", so der Experte. Weiter schlussfolgert er: "Lokaler Unmut wächst über die Treibstoffknappheit, über die Treibstoffpreise. Und da ist es unabdingbar notwendig für die russische Führung, hier auch durch Importe aus Belarus oder aus China diese Treibstoffknappheit zu bereinigen."

"Sollen spüren, dass dieser Krieg nicht irgendwo fernab stattfindet"
Außerdem ist für Mangott eins klar: "Die Ukraine will mit diesen Angriffen auch den Krieg zu den Russen nach Hause bringen, nämlich ihnen zu zeigen, dass die Ukraine auf dem gesamten Territorium oder zumindest auf dem westlich des Ural gelegenen Territoriums zuschlagen kann. Die Russen sollen spüren, dass dieser Krieg nicht irgendwo fernab in der Ukraine stattfindet, sondern vor ihren Haustüren. […] Daher ist es schwieriger, den Krieg zu finanzieren. Und das ist eine wirksame Strategie der ukrainischen Seite, sozusagen Russland an den Verhandlungstisch zu zwingen. Wenn jetzt die USA wie angedacht auch noch Tomahawk-Marschflugkörper liefern würden, dann könnte die Ukraine auch Raffinerien östlich des Ural angreifen, und das würde dann die Kapazität der Raffinerien in Russland deutlich verringern."

 
Gericht: Russland muss Yukos-Aktionären 50 Mrd. zahlen
Im langjährigen Gerichtsverfahren um die Entschädigung von Aktionären des zerschlagenen russischen Ölkonzerns Yukos hat das höchste niederländische Gericht heute auch den letzten Einspruch Russlands zurückgewiesen.

Russland muss den ehemaligen Aktionären eine Entschädigung von mehr als 50 Mrd. Dollar (42,9 Mrd. Euro) zahlen. Das Gericht in Den Haag bestätigte damit Urteile der vorigen Instanzen.

Damit ist mehr als zehn Jahre nach dem ersten Urteil das Verfahren endgültig abgeschlossen, wie der Hohe Rat mitteilte. Die früheren Aktionäre versuchen seit Jahren in verschiedenen Ländern, russisches Eigentum in Beschlag zu nehmen, um an ihr Geld zu kommen.

Der Öl- und Gaskonzern Yukos gehörte dem früheren Oligarchen Michail Chodorkowski (62), einem scharfen Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Russland hatte den Konzern 2006 für insolvent erklärt, da Chodorkowski angeblich Milliarden Euro Steuern nicht gezahlt hatte. Der Konzern wurde zerschlagen. Die Aktionäre gingen leer aus. Chodorkowski saß zehn Jahre lang im Gefängnis.

 
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