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Russische Wirtschaftsnews

Russland: Notenbank macht Sanktionen und schwachen Rubel für hohe Inflation verantwortlich
Die Inflationsrate in Russland lag zuletzt bei fast zehn Prozent – Wirtschaft und Bevölkerung leiden. Die Notenbank hat jetzt einen Bericht zur ökonomischen Lage vorgelegt.
Mit hohen Zinsen versuchen Zentralbanken die Steigerungsraten der Verbraucherpreise einzudämmen. In Russland liegt der Leitzins bereits bei über 20 Prozent, dennoch lag die Inflation in dem Land laut offiziellen Zahlen zuletzt bei fast zehn Prozent.

Neue Sanktionen des Westens, ein schwächerer Rubel und eine geringere Ernte haben aus Sicht der russischen Notenbank die Teuerung angeheizt. Diese Faktoren seien für die aktuell hohen Inflationsraten verantwortlich, teilte die Zentralbank in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht mit. Bereits im Herbst hatte sie gewarnt, dass eine Abwertung des Rubels um zehn Prozent die Inflationsrate um 0,5 Prozentpunkte erhöhe.

Führt weitere Stimulierung zur Rezession?
Bevölkerung und Unternehmen in Russland leiden unter den hohen Preisen für Dienstleistungen und Produkte. Dennoch ließ die Notenbank den Leitzins bei ihrer jüngsten Zinsentscheidung überraschend unverändert – bei 21 Prozent. Präsident Wladimir Putin hatte die Zentralbank zu einer »ausgewogenen Entscheidung« aufgerufen. Unklar ist, wie sie sich bei ihrer nächsten Sitzung am 14. Februar entscheidet.

 
Russische Wirtschaftsleistung 2024 um 4,1 Prozent gestiegen
Die russische Wirtschaft ist nach offiziellen Angaben im vergangenen Jahr um 4,1 Prozent im Vorjahresvergleich gewachsen. Die russischen Behörden korrigierten zudem heute die Angaben zum Wirtschaftswachstum im Jahr 2023 nach oben auf ebenfalls 4,1 Prozent. „Das übertrifft die Erwartungen“, sagte Regierungschef Michail Mischustin bei einem vom Kreml übertragenen Treffen mit Präsident Wladimir Putin.

„Das ist vor allem auf das intensive Wachstum der verarbeitenden Industrie zurückzuführen“, sagte Mischustin weiter. Seit nun fast drei Jahren sind die Rüstungsausgaben des Staates Hauptmotor der russischen Wirtschaft. 2024 beliefen sich die Militärausgaben im Haushalt Putin zufolge auf 8,7 Prozent der Wirtschaftsleistung.

Zugleich Arbeitskräftemangel
Gleichzeitig leidet die russische Wirtschaft jedoch unter einem Mangel an Arbeitskräften, weil viele junge Männer beim Militär sind oder sich ins Ausland abgesetzt haben. Auch die Inflation ist weiterhin sehr hoch.

 
Ölpreis als Waffe
Trump will Putin mit Öl in die Pleite treiben – Ökonomen haben klare Meinung dazu
US-Präsident Donald Trump will Russland mit einem Fall des Ölpreises in die Knie zwingen – und damit den Ukraine-Krieg beenden. Doch ist diese Strategie realistisch? Top-Ökonomen haben große Zweifel.

„Wenn der Ölpreis sinken würde, dann würde der russisch-ukrainische Krieg sofort aufhören“ – diese steile These ließ Donald Trump jüngst auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos verlauten. „Im Moment ist der Preis hoch genug, damit der Krieg weitergeht“, erklärte der US-Präsident. „Ich werde Saudi-Arabien und die Opec bitten, die Kosten für Öl zu senken.“

Bereits im Wahlkampf machte Trump das ambitionierte Versprechen, den Krieg in der Ukraine innerhalb eines Tages beenden zu wollen. Wie genau, das ließ er damals offen. Könnte eine Ölpreissenkung nun das Mittel der Wahl sein, um Russlands Wirtschaft ein für alle Mal in die Knie zu zwingen?

Ölpreis und Kriegsfinanzierung: Ein kritischer Faktor
Fakt ist: Russland finanziert den Krieg gegen die Ukraine auch über lukrative Einnahmen aus dem Verkauf von Öl, so zum Beispiel an Indien und China. Nach „Welt“-Informationen erzielt das Land so täglich Einkünfte in Höhe von rund 400 Millionen Euro. Im letzten Jahr trugen die Energieexporte ganze 30 Prozent zu den gesamten Staatseinnahmen bei.

Daran haben bisher weder der Ölpreisdeckel des Westens noch die steigenden Finanzsanktionen grundlegend etwas geändert. Aus Sorge vor hohen Ölpreisen fielen die westlichen Strafmaßnahmen oft eher mild aus.

 
Dokumente: Russische Behörden sehen mehr Wirtschaftsrisiken
Die russischen Behörden warnen fast drei Jahre nach dem Überfall auf die Ukraine vor zunehmenden wirtschaftlichen Risiken. Besonders niedrigere Ölpreise bereiteten Sorgen, heißt es in Berichten des Wirtschaftsministeriums und der Zentralbank für ein Treffen mit Ministerpräsident Michail Mischustin am 4. Februar.

Diese konnten von der Nachrichtenagentur Reuters eingesehen werden. Auch die Haushaltsbeschränkungen und ein Anstieg von Kreditausfällen bei Unternehmen werden demnach als Risiken gesehen.

„Eine Situation, in der die Verlangsamung der Konjunktur bis hin zu einer technischen Rezession viel schneller eintritt als der Rückgang der Inflation, wird immer wahrscheinlicher“, heißt es etwa in dem Bericht des Wirtschaftsministeriums.

 
„Ich weiß nicht, wie sehr Putin über die reale Situation in der Wirtschaft Bescheid weiß“
Die russische Ökonomin Natalja Subarewitsch liefert erstaunliche Einblicke in die Wirtschaft des Landes. Bei WELT erklärt sie, wie sich die Situation verändert hat, warum die Statistik immer mehr Fragen aufwirft und was es mit den zwei Gehirnhälften der Russen auf sich hat.

Natalja Subarewitsch gilt als renommierteste Datenanalystin unter Russlands Ökonomen. Spezialisiert auf Sozial- und Wirtschaftsgeografie, begründete sie schon vor Jahren die Theorie der vier Russlands, gewissermaßen eine Klassifizierung des Landes nach Kriterien ihrer ökonomischen Entwicklung.

Im Gespräch mit WELT erzählt Subarewitsch, wie heterogen Russland in den vergangenen drei Jahren geworden ist, was es mit den zwei Gehirnhälften der Leute auf sich hat, warum die Statistik immer mehr Fragen aufwirft und auf welche Zahl man 2025 achten sollte.

 
Experten warnen vor Insolvenzwelle
Bricht Putins Wirtschaft zusammen?
Russlands Wirtschaftswachstum verlangsamt sich. Westliche Sanktionen belasten den Rohstoffsektor, es drohen Insolvenzen.

Russlands Wirtschaftswachstum hat sich nach Jahren der Kriegswirtschaft spürbar verlangsamt. Während offizielle Zahlen für 2024 noch ein solides Plus von 4,1 Prozent ausweisen, warnen unabhängige Experten vor Stagnation, Inflation und steigenden wirtschaftlichen Risiken. Das berichtet der "Business Insider".

Laut Premierminister Michail Mischustin habe vor allem die Industrie das Wachstum vorangetrieben, insbesondere der Rüstungssektor. Auch die Autobranche und die Düngemittelindustrie verzeichneten Zuwächse. Einige Sektoren profitierten zudem von der wirtschaftlichen Abschottung des Landes. Dennoch mehren sich Zweifel an der Glaubwürdigkeit der offiziellen Zahlen. Die Ökonomin Natalja Subarewitsch bezeichnete die angeblichen Wachstumswerte aus Russland als "verblüffend" und kritisierte die mangelnde Transparenz der staatlichen Statistikbehörden.

 
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