R
Rehana
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Die irakischen Behörden haben dementiert, dass die Hinrichtung des Ex-Machthabers Saddam Hussein unmittelbar bevorstehen könnte. Saddam werde nicht vor dem 26. Januar hingerichtet werden, sagte ein Vertreter der Justizbehörden. Zuvor hatte der Verteidiger Saddams erklärt, sein Mandant sei von den US-Truppen im Irak an die Behörden des Landes überstellt worden. US-Vertreter hätten ihn aufgefordert, den persönlichen Besitz von Saddam in Empfang zu nehmen.
"Das ist nicht wahr", sagte dazu der Vertreter der Justizbehörden. "Er ist weiterhin unter Aufsicht der Amerikaner." Ein Berufungsgericht hatte am Dienstag das Todesurteil bestätigt, das Anfang November gegen den 69-jährigen Saddam wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verhängt worden war. Er soll gehenkt werden.
In US-Regierungskreisen hieß es noch am Donnerstag, Saddam könne bereits am Samstag gehenkt werden. "Ich habe gehört, dass es wahrscheinlich nur noch zwei weitere Tage sein werden", sagte ein hochrangiger Mitarbeiter von Präsident George W. Bush. Doch ein irakisches Regierungsmitglied sagte, mehrere Feiertage könnten die Exekution verzögern. Sie fallen mit dem Pilgerzug nach Mekka, dem Hadsch, zusammen und dauern von Freitag bis zum 7. Januar. Im Irak sind Hinrichtungen an religiösen Feiertagen verboten.
UN rufen zur Besonnenheit auf
Die Menschenrechtskommissarin der Vereinten Nationen (UN), Louise Arbour, forderte indes die irakischen Behörden auf, das Todesurteil gegen den Ex-Machthaber Saddam Hussein nicht übereilt zu vollstrecken. Der Irak und die internationale Gemeinschaft hätten ein Interesse sicherzustellen, dass die Todesstrafe nach einem glaubwürdigen und unparteiischen Verfahren verhängt worden sei, erklärte Arbour am Donnerstag. "Das trifft besonders in einem so außergewöhnlichen Fall wie diesem zu ", fügte sie hinzu.
Die umfangreiche und komplexe Bestätigung des Todesurteils durch das Berufungsgericht müsse genau erörtert und die Zweifel an der Fairness des Prozesses müssten ausgeräumt werden, forderte die UN-Menschenrechtskommissarin. Zudem habe Saddam nach internationalen Vereinbarungen, die der Irak anerkannt habe, das Recht auf ein Gnadengesuch.
Saddam trifft sich mit Angehörigen
Angesichts des drohenden Galgens traf sich Saddam Hussein nach Angaben eines seiner Anwälte nochmals mit Angehörigen und übermittelte seiner Familie Botschaften. Saddams Treffen mit seinen Halbbrüdern Sabawi und Watban Ibrahim Hassan al-Tikriti, die sich beide in US-Haft befinden, habe in seiner Zelle in einem Bagdader Gefängnis stattgefunden, teilte ein Anwalt mit. Wachmänner des Gefängnisses hätten ihm dies berichtet. Demnach sei Saddam guter Dinge und bereit, als Märtyrer zu sterben.
Obwohl er keine Einzelheiten wisse, spüre Saddam, dass etwas im Zusammenhang mit dem Urteil geschehe, sagte Anwalt Badie Aref. Auch weil die Wachen ihm kürzlich ein Radio wieder entwendet hätten, dass er vor einigen Monaten bekommen habe. Den beiden Halbbrüdern habe er Briefe an seine Familie mitgegeben. "Er sagte ihnen, dass er froh ist, als Märtyrer durch die Hände seiner Feinde zu sterben und nicht im Gefängnis in Vergessenheit dahinzusiechen. " Ob Saddam auch seine dritten Halbruder Barsan al-Tikriti getroffen habe, der gemeinsam mit ihm zum Tode verurteilt ist, wisse er nicht, sagte der Anwalt.
Das Sondertribunal für die Verbrechen des alten Regimes in Bagdad hatte Saddam, seinen Halbbruder Barsan al-Tikriti und den früheren Richter Awad al-Bandar am 5. November wegen der Ermordung von 148 angeblichen Verschwörern in der schiitischen Kleinstadt Dudschail 1982 zum Tode durch den Strang verurteilt. Am vergangenen Dienstag hatte ein Berufungsgericht das Todesurteil bestätigt. Derzeit läuft noch ein Prozess wegen Völkermordes an den Kurden gegen Saddam. Dabei geht es um die so genannte Anfal-Militärkampagne, bei der 1987 und 1988 bis zu 100.000 Kurden ums Leben gekommen waren. Hier ist der nächste Termin für den 8. Januar angesetzt.
Saddam Hussein will als Märtyrer sterben
"Das ist nicht wahr", sagte dazu der Vertreter der Justizbehörden. "Er ist weiterhin unter Aufsicht der Amerikaner." Ein Berufungsgericht hatte am Dienstag das Todesurteil bestätigt, das Anfang November gegen den 69-jährigen Saddam wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verhängt worden war. Er soll gehenkt werden.
In US-Regierungskreisen hieß es noch am Donnerstag, Saddam könne bereits am Samstag gehenkt werden. "Ich habe gehört, dass es wahrscheinlich nur noch zwei weitere Tage sein werden", sagte ein hochrangiger Mitarbeiter von Präsident George W. Bush. Doch ein irakisches Regierungsmitglied sagte, mehrere Feiertage könnten die Exekution verzögern. Sie fallen mit dem Pilgerzug nach Mekka, dem Hadsch, zusammen und dauern von Freitag bis zum 7. Januar. Im Irak sind Hinrichtungen an religiösen Feiertagen verboten.
UN rufen zur Besonnenheit auf
Die Menschenrechtskommissarin der Vereinten Nationen (UN), Louise Arbour, forderte indes die irakischen Behörden auf, das Todesurteil gegen den Ex-Machthaber Saddam Hussein nicht übereilt zu vollstrecken. Der Irak und die internationale Gemeinschaft hätten ein Interesse sicherzustellen, dass die Todesstrafe nach einem glaubwürdigen und unparteiischen Verfahren verhängt worden sei, erklärte Arbour am Donnerstag. "Das trifft besonders in einem so außergewöhnlichen Fall wie diesem zu ", fügte sie hinzu.
Die umfangreiche und komplexe Bestätigung des Todesurteils durch das Berufungsgericht müsse genau erörtert und die Zweifel an der Fairness des Prozesses müssten ausgeräumt werden, forderte die UN-Menschenrechtskommissarin. Zudem habe Saddam nach internationalen Vereinbarungen, die der Irak anerkannt habe, das Recht auf ein Gnadengesuch.
Saddam trifft sich mit Angehörigen
Angesichts des drohenden Galgens traf sich Saddam Hussein nach Angaben eines seiner Anwälte nochmals mit Angehörigen und übermittelte seiner Familie Botschaften. Saddams Treffen mit seinen Halbbrüdern Sabawi und Watban Ibrahim Hassan al-Tikriti, die sich beide in US-Haft befinden, habe in seiner Zelle in einem Bagdader Gefängnis stattgefunden, teilte ein Anwalt mit. Wachmänner des Gefängnisses hätten ihm dies berichtet. Demnach sei Saddam guter Dinge und bereit, als Märtyrer zu sterben.
Obwohl er keine Einzelheiten wisse, spüre Saddam, dass etwas im Zusammenhang mit dem Urteil geschehe, sagte Anwalt Badie Aref. Auch weil die Wachen ihm kürzlich ein Radio wieder entwendet hätten, dass er vor einigen Monaten bekommen habe. Den beiden Halbbrüdern habe er Briefe an seine Familie mitgegeben. "Er sagte ihnen, dass er froh ist, als Märtyrer durch die Hände seiner Feinde zu sterben und nicht im Gefängnis in Vergessenheit dahinzusiechen. " Ob Saddam auch seine dritten Halbruder Barsan al-Tikriti getroffen habe, der gemeinsam mit ihm zum Tode verurteilt ist, wisse er nicht, sagte der Anwalt.
Das Sondertribunal für die Verbrechen des alten Regimes in Bagdad hatte Saddam, seinen Halbbruder Barsan al-Tikriti und den früheren Richter Awad al-Bandar am 5. November wegen der Ermordung von 148 angeblichen Verschwörern in der schiitischen Kleinstadt Dudschail 1982 zum Tode durch den Strang verurteilt. Am vergangenen Dienstag hatte ein Berufungsgericht das Todesurteil bestätigt. Derzeit läuft noch ein Prozess wegen Völkermordes an den Kurden gegen Saddam. Dabei geht es um die so genannte Anfal-Militärkampagne, bei der 1987 und 1988 bis zu 100.000 Kurden ums Leben gekommen waren. Hier ist der nächste Termin für den 8. Januar angesetzt.
Saddam Hussein will als Märtyrer sterben