"Merceps Jungs", vier Männer und eine Frau, waren zwischen 18 und 25. Sie lebten zur Tatzeit in dem Jagdhaus, zu dem sie Frau und Tochter Zec vor ihrer Ermordung brachten, und warteten dort auf "Spezialaufträge". Sie hatten sich im Sommer oder Herbst als Kriegsfreiwillige gemeldet, um Kroatien gegen den Angriff der "Volksarmee" zu verteidigen. Sie wurden der Bereitschaftspolizei zugeteilt; ihre Einheit war in alle bekannten kroatischen Kriegsverbrechen des Jahres 1991 verwickelt. Das Mädchen verriet sogar ein Massaker: In Pakracka Poljana, so die 19jährige Terroristin, habe ihre Einheit auf Geheiß von Mercep "elf Personen orthodoxen Glaubens", Serben also, festgenommen und erschossen. Vorher sei ihre Einheit in Gospic im Hinterland der Adriaküste "tätig" gewesen, wo sie ebenfalls ein Massaker an mindestens achtzehn Serben verübte. Jetzt meldete sich ein Kronzeuge und nannte noch eine weit höhere Zahl von Opfern. Zwischen 90 und 110 seien es gewesen, sagte er dem Wochenblatt "Feral Tribune".
Die Zagreber Richter ermittelten weiter: Sie trieben in einem Militärkrankenhaus den mutmaßlichen Anführer des Massakers von Pakracka Poljana auf. Der 32jährige Mann, wegen einer Kriegsverwundung stationär, weinte den Ermittlern etwas vor: Sein Bruder sei im Krieg gefallen, die Eltern vor serbischen Angriffen geflohen. Zur Sache äußerte er sich nicht, und so mußten sie ihn laufen lassen.
Heute reden jedoch immer mehr Kroaten über die Geschehnisse und nennen Verantwortliche beim Namen. Das Magazin "Tjednik" präsentierte zwei Zeugen des Massenmords von Gospic. Mindestens 62 Serben aus der norddalmatinischen Kleinstadt wurden im Oktober 1991 entführt. Nach serbischen Angaben hat das Massaker sogar 150 Opfer gefordert im Licht der neueren Ermittlungen die realistischere Zahl.